Professor Zamorra Nr. 134: Die Goldene aus der Geisterstadt

Professor Zamorra Nr. 134: Die Goldene aus der Geisterstadt


Zähflüssig rannen die Minuten dahin. Der Atem des Mannes auf dem weißen Lager begann zu flattern. Aufmerksame Augen beobachteten den Ausschlag der Instrumente. "Herztätigkeit setzt aus ..." Ein Schalter wurde bewegt. Belebende Stromstöße realen durch den großen Herzmuskel, der kaum noch schlug. Aber auch sie konnten ihn nicht wiederbeleben. "Herztätigkeit kommt wieder ... flattert ..." Der Mann mit dem weißen Mundschutz sprach undeutlich. So undeutlich wie die Anzeige auf dem Gerät. Doch das Aufzucken war nur kurz, dann fiel der Ausschlag wieder ab. Der Mann auf dem weißen Lager starb, und nichts konnte dieses Sterben aufhalten. Auch nicht die sofortige Bluttransfusion, die seinem geschwächten Körper, diese fast blutleer gewordenen Hülle, neuen Lebenssaft zuführte. Drei andere Ärzte waren dabei, die schweren Wunden zu nähen. Keine Knochenbrüche, aber Fleischwunden, die dabei drei Schlagadern gleichzeitig in Mitleidenschaft gezogen hatten. Doch der Blutverlust war zu stark gewesen. Acht Minuten lang wer das Gehirn des Mannes, der aussah wie ein Sportler, ohne Sauerstoffversorgung gewesen. Jetzt vermochten die geschädigten Zellen dem Herzmuskel keine Befehle mehr zu erteilen. Der Herzmuskel stellte seine Tätigkeit ein und lies sich nicht wieder aktivieren. "Aus", sagte Doktor Goulennes nach weiteren zehn Minuten. Mit einem einzigen Handgriff schaltete er die Maschinen aus. "Exitus ..." Der Mann, der gerade gestorben war, hieß Professor Zamorra!


von W. K. Giesa, erschienen am 07.08.1979, Titelbild: Vincente Segrelles