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Sie waren zu fünft! Kauernd bildeten sie das Muster des fünfstrahligen
Sterne, des Pentagramms. Masken verhüllten ihre Gesichter. Masken, die
das Gesicht ihrer Herren und Meister versinnbildlichten - Schakal,
doppelköpfiger Löwe, Kröte, Feuersalamander, gehörnter
Stier. Die Nacht war hell. Das volle Gesicht des Mondes tauchte den Hang
in kaltes, gleißendes Licht, Die Latschenkiefern duckten sich, wirkten
wie Wucherungen auf der Haut des Berges. Die Stimme des Windes kam
flüsternd aus allen Richtungen, schien die Worte zu wiederholen, die
die dämonenköpfigen Gestalten ihm anvertrauten. Nur vier von ihnen
murmelten monoton die düsteren Beschwörungsformeln, die nicht für
diese Welt bestimmt waren. Die fünfte Gestalt, die mit dem Kopf des
gehörnten Stiers, schwieg. Sie hatte die Weihe noch nicht erfahren,
war des Zaubers nicht mächtig. Sie wartete auf ihren Bräutigam,
um einzutreten in den Kreis der Dienerinnen. "Komm, oh komm, Sybaoth, die
Braut harrt deiner. Erwartung im Herzen. Freude im Blut und Begierde im Leib.
Komm und hole sie in dein Reich." Immer wieder murmelten sie diese Worte,
in einer Sprache, die kein Sterblicher verstand. Geduldig und in der
Gewißheit, daß ihr Gebet schließlich erhört werden
würde, erhört von Sybaoth, dem Stierköpfigen, dem Herrn mit
dem Hauch des Verderbens. Und denn kam er. Ein Schatten legte sich über
das Gesicht des Mondes. Der kühle Nachtwind erhitzte sich, war wie die
Lohe eines Feuerofens. Ein roter Lichtpunkt erschien auf dem Gipfel des Berges,
wuchs an, wurde zu einem leuchtenden Nebel. Der Nebel schwebte näher,
gewann an Konturen, nahm Gestalt an. Sybaoth!