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Das Mädchen stand wie gelähmt. Sie wußte sofort, wen sie
da vor sich hatte.Erst gestern noch hatten die Brüder sie gewarnt.
"Hüte dich vor den Gelben Furien!" hatten sie gesagt. "Sie sehen aus
wie die Mönche, bei den Heiligen Stufen. Sie tragen gelbe Gewänder
wie die Mönche, und sie verstehen sich auf ihre Sprache. Aber sieh ihnen
auf die Füße, wenn du ihnen begegnest, Sita. Die Mönche von
Mihintale gehen barfuß, aber die Gelben Furien des Shuri tragen Sandalen."
Sita war jung und schön und glaubte an des Leben. Sie hätte
vorsichtiger sein sollen. Als sie die ersten der vielen Steinstufen betreten
hatte, die zum Tempel hinaufführten, stand der Unheimliche vor ihr.
Sita, deren Blicke am Boden entlang wanderten, sah zuerst seine Füße.
Und diese Füße steckten in Sandalen. Mit einem kurzen Aufschrei
hob das Mädchen den Kopf. Sie sah die blitzenden Zähne des Mannes.
Nein, dieser war keiner der Shuris selbst Die Furien der geheimen Tempel
hatten ihrs Handlänger, ihre diensteifrigen Gehilfen für ihre
räuberischen Umzüge. Der Mann trug das gelbe Gewand der Mönche.
Wie ihre Brüder gesagt hatten. Aber es war kein Mönch, und Sita
wußte es sofort. Er streckte die Hand nach ihr aus. "Komm, Sita, vom
Stamme der stolzen Rajas", sagte er befehlerisch. "Du kommst vom besiegten
Geschlecht deines Vaters. Du wirst jetzt den Shuris dienen. Gib mir deine
Hand, ich führe dich." Sita schrie auf. Sie wandte sich um, wollte fliehen.
Da trat von hinten ein zweiter Mann auf sie zu. Sie waren beide ohne Waffen.
Aber Sita wußte, welche Kraft in diesen Männern steckte. Es waren
die ehemaligen Ringer am Hofe der mächtigen Shuries.