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Willem Dycksen saß über das Mikroskop gebeugt und untersuchte
einen winzigen Gesteinsbrocken. Dycksen gehörte einer der wenigen
niederländischen Forschungsstationen in der Antarktis an. Andere Staaten
waren mit weit mehr Stützpunkten auf dem Südpol vertreten. Außer
Dycksen zählten noch acht weitere Wissenschaftler zu dem kleinen Team
an der Marguerite Bay von Graham-Land. Dycksen knurrte zufrieden über
sein Ergebnis. "Ohne Zweifel Molybdän", raunte er. "Das ist sensationell!"
Er stand auf, streckte sich und durchquerte das Labor. Die Klimaanlage
funktionierte lautlos. Ehe er die wie ein Iglu unter die Erdoberfläche
gebaute Station verließ, schlüpfte er in seinen Fellmantel. "Dopper!
Niejhoff!" brüllte er und trat auf den kleinen Vorplatz hinaus, wo sich
eine riesige Nebelwand in der Dunkelheit vor ihm auftürmte. Doch er
erhielt keine Antwort. Der Atem, der vor seinem Mund stehenblieb, gefror
in Sekundenschnelle. Plötzlich knackte es unter seinen Schuhsohlen.
Dycksens Blick wanderte zu der harten Eisdecke hinunter. Seine blauen Augen
weiteten sich. Ein Knochengerippe lag da. Dycksen Kopf fuhr herum. Wo waren
seins Kollegen, die anderen Mitglieder des Teams? "Kloosen, Peeters!" schrie
Willem Dycksen beunruhigt. Wo kam das Skelett her? Was war passiert? Es war
still, gespenstisch still . . . Da vernahm er ein leises Raunen, das schnell
stärker wurde. Solche Musik hatte er noch nie vorher gehört. Er
mußte an die anderen Stationen denken. Etwa einhundertzwanzig Meilen
von der holländischen Mineralogen Station befand sich das Iglu der
chilenischen Strahlenforscher. Eine eigenartige Vibration lag in der Luft.
Ein feines, leichtes Summen. Aus dem weißlichen Dunst materialisierten
sich plötzlich Gestalten.
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