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Es war stockdunkel im Saal. Die Zuschauer hielten den Atem an. Niemand bewegte
sich. Die Augen jedes einzelnen waren nach vom gerichtet. Wie gebannt starrten
die Menschen auf eine schwarze Fläche, in ein leeres Nichts. Da begannen
Trommeln zu wirbeln. Leise zuerst, dann rasch anschwellend. Zimbeln schlugen
an, und alte Instrumente ertönten. Leiern, Panflöten, auf denen
groteske, nie gehörte Tonfolgen geblasen wurden. Ein Kreischen wie von
einer alten, seit Jahrhunderten nicht mehr geöffneten eisernen Tür,
an deren Angeln der Rost fraß. Den Menschen im Raum schlich der kalte
Schauder über den Rücken. Doch deswegen waren sie schließlich
gekommen. Alle! Finger verkrampften sich um Sessellehnen, Schweiß tropfte
ungehindert von Stirnen, denn keiner wagte sich zu rühren, diese
geisterhafte sphärische Musik auch nur durch eins Bewegung zu stören.
Menschen atmeten schwer. Auch solche, deren Lungen und Bronchien voll In
Ordnung waren. Nur einer blieb relativ gefaßt Professor Zamorra! Die
Klänge waren zu einem brausenden Orkan angeschwollen, der die Sitze
unter den Zuhörern vibrieren ließ. Dis Trommeln tosten, hackten
ihr Stakkato in den Saal, ließen Nervenenden zittern. Mühsam
unterdrückte Schreie. Schnappen nach Luft . . . Dann vorne ein Glimmen.
Wie von einer fernen, sehr fernen blauen Glut. Das Glimmen verstärkte
sich, wurde intensiver, flackerte auf zum Dämonenfeuer. Plötzlich
- ein hektischer Schrei! Wie ein Todesschrei! Doch außer dem blauen
Feuer war nichts zu sehen. Den Menschen gefror des Blut in den Adern. Geballte
Fäuste fuhren hoch zu weit geöffneten Mündern. Lippen wurden
wund- und blutiggebissen. Die Spannung, hochgepeitscht von dieser
gräßlichen und doch so durchdringenden Musik, stieg ins
Unermeßliche. Dann kam das Licht.