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Marie Renard stemmte den rechten Fuß mit aller Kraft auf das Bremspedal
ihres schweren Citroéns. Der Wagen schleuderte und kam quer zur
Fahrtrichtung zum Stehen. Mit weit aufgerissenen Augen verfolgte die Frau,
wie etwa dreißig Männer in Kettenhemden und Rüstungen die
Fahrbahn überquerten und in den Wiesen verschwanden. "Ich muß
total übermüdet sein", murmelte Marie und zündete sich mit
zitternden Händen eine Zigarette an. Ihr Blick fiel auf die Uhr am
Armaturenbrett. Mitternacht, Geisterstunde schoß es ihr durch den Kopf.
Sie stellte den Scheibenwischer eine Stufe höher. startete den
abgewürgten Motor und fuhr langsam weiter. Die Sicht betrug nur wenige
Meter; den Unwetter schien sich über diesem Gebiet zu konzentrieren.
Blitz auf Blitz fegte vom Himmel. Marie zuckte zusammen, als ein schmetterndes
Krachen in unmittelbarer Nähe ihr fast das Gehör nahm. Ein Blick
in den Rückspiegel ließ sie zusammenfahren. Eine Pappel am
Straßenrand war getroffen. Langsam neigte sich die eine Hälfte
des Stammes auf den Wagen zu. Im letzten Moment gab Marie Renard Gas. Der
Baum krachte hinter ihr auf die Chaussee. "Es können nur noch wenige
Minuten bis zum SchIoß sein." Sie machte sich selbst Mut und trat das
Gaspedal tiefer durch. Da tauchte das Schild auf! Ohne den Blinker zu
betätigen, bog sie ab und fuhr in die von hohen Bäumen gebildete
Allee. Aufatmend drehte Marie den Zündschlüssel um und wollte sich
erleichtert zurücksinken lassen. Aber was sie durch die Windschutzscheibe
sah, ließ sie an ihrem Verstand zweifeln. Auf dem weiten Schloßhof
brannten vier Feuer!