Professor Zamorra Hardcover Nr. 21: Dämonenfalle Vatikan
Man schreibt das Jahr 1585. Die venezianische Hexe Antonella Rosmini muss
ohnmächtig zusehen, wie ihre drei Töchter auf dem Scheiterhaufen
der Inquisition sterben. Die Hexe schwört Rache ... Über vierhundert
Jahre später steht Professor Zamorra, der Meister des Übersinnlichen,
im Mittelpunkt eines seiner schwierigsten Fälle ...
von Christian Schwarz, erschienen im Februar 2007, Titelbild: Werner
Öckl
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
1585: Die Hexe Antonella Rosmini muss tatenlos zusehen, wie ihre drei
Töchter von der Inquisition gefoltert, enthauptet und verbrannt werden.
Außer sich vor Zorn schwört die Hexe bittere Rache und beschwört
einen mächtigen Erzdämon. Über 400 Jahre später soll
sich dieser Schwur auf grauenhafte Art und Weise erfüllen.
Gegenwart: Im Vatikan geht ein mordender Schatten um, dem bereits
zwei Kardinäle, ein Pater und eine Nonne zum Opfer fielen. Professor
Zamorra und Nicole Duval werden von Kardinal Noe gebeten Nachforschungen
anzustellen. Getarnt als Pater und Nonne werden die Dämonenjäger
in das Herz des Christentums eingeschleust. Hat Kardinal Marcus mit den
dämonischen Morden zu tun? Der Geistliche ist einer der größten
Kritiker des Papstes, der eine ungeheuerliche Reform einführen will:
Die Kirche soll sich ihrer wahren Werte besinnen und ihren Reichtum zu Gunsten
der Armen aufgeben. Grund genug für die Anhänger einer konservativen,
materialistischen Kirche einen Pakt mit dem Satan zu schließen? Als
der Schatten erneut mordet verfolgt Zamorra seinen unheimlichen Gegner per
Zeitschau in ein verborgenes Zimmer innerhalb des päpstlichen Palastes.
Bevor der Parapsychologe allerdings den Schatten bis in das Innere des Versteckes
folgen kann wird er von einem Mafiosi entführt. Sein Gegner bedient
sich augenscheinlich nicht nur rein magischer Fähigkeiten, sondern auch
"normaler" Gangstermethoden, gegen die selbst Merlins Stern machtlos ist
...
Meinung:
Zamorra und Nicole in Geheimer Mission im Vatikan. Alles was recht ist, Christian
Schwarz wartet mit originellen Einfällen auf. Allerdings hat der Autor
zu Anfang noch ein wenig Schwierigkeiten die Protagonisten zu charakterisieren.
So wie Zamorra und Nicole übereinander herfallen könnte man meinen,
sie hätten sich Jahrelang nicht gesehen. Und das mit der Gefahr einer
Entdeckung und somit einer Enttarnung. Sehr unprofessionell für den
Herrn Professor, der ebenso wie Nicole, zum Sexbesessenen mutiert. Doch schon
bald findet Christian Schwarz den richtigen Weg und kreiert ein spannendes
und hervorragend recherchiertes XL-Abenteuer, in denen die
Dämonenjäger wie gewohnt agieren. Auch die Charakterisierung seiner
Nebenfiguren gelingt Schwarz äußerst glaubhaft und sympathisch.
Auf faszinierende Art und Weise entwickelt der Schriftsteller eine Handlung,
legt falsche Spuren, gibt Hinweise und löst am Ende alles ganz anders
als erwartet aber dennoch logisch nachvollziehbar auf. Dummerweise gibt es
zum Ende hin eine Diskrepanz in Bezug auf die Heftromanserie, auf die einzugehen
schwierig ist, ohne einen wichtigen Teil des Finales vorwegzunehmen. Nur
soviel, eine Figur hat in diesem Buch einen Auftritt, obwohl sie in der Heftserie
verhindert ist. Dabei muss man sich vor Augen führen, dass die Bücher
außerhalb der Serie stehen und eine Ergänzung zu dieser darstellen.
Für die Leser beider Medien ist es darüber hinaus erfrischend,
dass Zamorra und Nicole in diesem Abenteuer im Mittelpunkt stehen und nicht
irgendwelche Randfiguren und -Ereignisse, denen mehr Hintergrund verliehen
werden soll.
Fazit: Eine rasant lesbares Zamorra-Buch, mit überraschenden Wendungen
und einem sehr starken Finale. Es ist beeindruckend zu verfolgen, wie Schwarz
an den Grundfesten des Glaubens rüttelt und auch die Schwächen
der christlichen Kirche offenbart ohne dabei respektlos zu wirken.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein Kardinal wird von dem dämonischen Schatten attackiert. Ein sehr
düsteres Cover, bei dem vor allem der minimalistische Hintergrund ins
Auge sticht. Das Bild beweist einmal mehr, dass Werner Öckl zu den ganz
großen Künstlern gehört. Einzig der Schatten hätte etwas
bedrohlicher aussehen können.
Coverbewertung: