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Eine schwüle Sommernacht lag über Schloß Hartlitz. Langsam
bahnte sich der Mond einen Weg durch die grauen Wolken. Eric von Silten saß
vornübergebeugt am schweren Holztisch des Herrenzimmers, schüttelte
mit der rechten Hand einen Zinnbecher, in dem sich drei Würfel befanden,
und ließ dann die Würfel über die Tischplatte rollen. Wulfram,
der Hofnarr, sprang von seinem Sitz auf und klatschte in die Hände.
"Ich habe gewonnen." Wie immer, ärgerte sich der Graf, wenn er verloren
hatte. Er hieb mit der Faust auf den Tisch und brüllte: "Du bist mein
Hofnarr und hast gefälligst zu verlieren, wenn du mit mir spielst."
Für Sekunden herrschte eisiges Schweigen. Jäh schwang die schwere
Tür auf. Ein weißhaariger, dürrer Mann trat ein. Seine Augen
leuchteten. "Graf Silten: Ich habe es geschafft. Heute am 20. Juli des Jahres
1568 auf Schloß Hartlitz nahe bei Vienne, etliche Reitstunden von der
Donau entfernt. Hier am Fuße des Sonnenberges nimmt die Geschichte
dieser Welt eine Wendung." Der Graf erhob sich und trat vorsichtig näher.