Mark Tate Nr. 9: Trau keinem Geist um Mitternacht

Mark Tate Nr. 9: Trau keinem Geist um Mitternacht


Die Stille um mich herum schrie - so wirkte es jedenfalls auf mich. Verzweifelt preßte ich mit den flachen Händen gegen die Ohren. Es änderte sich nichts. Alles war vollkommen still. Weshalb meine Phantasie dieses Brüllen und Kreischen hervorrief, das begriff ich. Aber mir nutzte diese Erkenntnis nichts. Ich stöhnte gequält auf und hielt plötzlich inne. Nicht einmal mein Stöhnen war hörbar. Ich riß die Augen weit auf. Wohin sie sich auch wendeten - das Nichts, das absolute Nichts umgab mich! Vergeblich versuchten meine Blicke irgendeinen Halt zu finden. Sie schossen ins Leere, das mich überschwemmte wie eine riesige Flut, die tobte und brüllte.


von Wilfried A. Hary, erschienen am 21.05.2002, Titelbild: ???

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Eines Nachts verschwindet Mark Tate spurlos aus der Wohnung von May Harris. Zurück bleibt einzig der Schavall. Noch während May und die herbeigerufenen Freunde Don Cooper und Lord Frank Burgess über das Schicksal von Mark grübeln, findet der Teufelsjäger sich in einer unwirklichen Wüstenwelt wieder, die sich als Geschichte aus dem Buch der Weisheiten (s. Bände 5 ‚Das Grauen steht Pate' und 7 ‚Mark Tate und das Erbe des Grauens') entpuppt.
Mark trifft auf einen Magier, der mittels eines Tricks drei Geister in das Buch gelockt hat, in der Hoffnung, dieses dadurch zu beherrschen. Doch der Plan schlug fehl und nun ist der Magier selbst ein Gefangener des Buches. Er war es auch, der den Teufelsjäger nun in das Buch gesogen hat, weil er erfahren hat, dass Mark schon zwei Geschichten des Buches löschen konnte.
Durch die Verbindung zum Schavall und die Versuche seiner Freunde, Kontakt zu Mark aufzunehmen, wird diese Geschichte immer wieder gestört und es stellt sich heraus, dass die Entfernung, die Mark in der Welt des Buches zurücklegt, auch in der Realität geht, denn es kommt zu Überlappungen zwischen den Welten, bei denen der Teufelsjäger sich plötzlich mitten auf einer Straße, in einer fremden Wohnung und sogar einer Geldfälscherdruckerei befindet. Der Magier nimmt nun auch Kontakt zu Frank Burgess auf, und kann den Lord zu seinem Aufenthaltsort teleportieren. Der Körper des Magiers liegt nämlich zusammen mit dem Buch in einer künstlichen Gruft auf einem Londoner Friedhof.
Mit vereinten Kräften gelingt es schließlich, Mark Tate aus der Geschichte des Buches zu befreien. Die großen Energien, die dabei freigesetzt werden, sorgen dafür, dass die Gruft einstürzt und der Magier und die drei Geister vernichtet werden. Und diesmal gelingt es Mark Tate auch, den Schavall so gegen das Buch einzusetzen, dass es ebenfalls endgültig vernichtet wird.


Meinung:
Dieser Roman beginnt gleich spannend mit Marks Erwachen in der fremden Welt und die Zusammenhänge lösen sich erst nach und nach auf. Trotz der Dramatik fand ich es eigentlich ganz witzig, dass der Teufelsjäger in seinem Schlafanzug plötzlich an verschiedenen Orten in London aufgetaucht ist. Dass Mark in der Geschichte dreimal sein Leben verliert und danach wieder an einem anderen Ort erwacht, war für mich wenig spannend und wirkte auch etwas übertrieben, auch die Erklärung dafür, dass sein Körper nicht in der Geschichte war, kommt mir etwas konstruiert vor.
Trotzdem ist der Roman spannend und es hat Spaß gemacht, ihn zu lesen.


Besonderheiten:
Das ‚Buch der Weisheiten' wird endgültig vernichtet.
Dieser Roman erschien ursprünglich als Geister-Krimi 169.
Ein weiterer Nachdruck dieses Romans erschien im November und Dezember 1999 in der Serie TEUFELSJÄGER MARK TATE als Band 9 ‚Verschollen im Jenseits' und Band 10 ‚Die grausame Macht' bei HARY PRODUCTIONS.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das wäre ein tolles Cover für einen Roman über eine Geisterfrau gewesen - aber nicht für diese Geschichte…
Auch der Titel erschließt sich mir nicht ganz…


Coverbewertung:
3 Kreuze