Wie ein gigantischer schwarzer Mantel lag die Nacht über Stralsund.
Andi Tomp parkte seinen Trabi am Zaun des ehemaligen Fabrikgeländes.
Er schaltete die Scheinwerfer auf Standlicht und stieg aus. Prüfend
beäugte er das im Mondlicht liegende Grundstück. Totenstille. Nichts
rührte sich. Andi wußte, daß der Betrieb kurz nach der Wende
Pleite gemacht hatte. Seitdem schien kein Fuß mehr das Gelände
betreten zu haben. Das Unkraut wucherte kniehoch, und das zweiflügelige
Tor war hoffnungslos verrostet, nur provisorisch mit einer Eisenkette gesichert.
Echt genial, dachte Andy. Wenn das nicht der ideale Ort für ein abgefahrenes
Techno-Event ist, dann will ich nicht länger DJ Andi T. sein. Der
19jährige grinste zufrieden. Noch ahnte er nicht, daß er im Begriff
stand, eine Tür aufzustoßen, die geradewegs in Verderben
führte...