Die festlich gekleideten Theaterbesucher strömten aus der Vorstellung.
Im Deutschen Nationaltheater in Weimar war Goethes Drama "Iphigenie"
aufgeführt worden, wie immer mit großem Erfolg. Ich hatte mich
ausnahmsweise in einen Anzug gezwängt und dem Spektakel beigewohnt.
Tessa, meine Freundin, ging in Abendkleid und Mantel neben mir. Sie hatte
wieder mal Lust auf Kultur gehabt, statt ihre Freizeit mit mir in Jazzkneipen
oder Discotheken zu verbringen. "Besonders beindruckend fand ich den Drachen,
von dem Iphigenie aus Ihrer Heimat entführt wurde", sagte sie. "Das
war ein phantastischer Trick. Halt, da ist er ja wieder!" Es sauste und brauste
in der trüben Novemberluft. Über dem Theaterplatz mitten in Weimar,
direkt über dem Nationaltheater mit der festlich angestrahlten,
klassizistischen Fassade erschien ein riesiger, geflügelter, feuerspeiender
Drache. Und er sauste zu uns herab...