Der Magier Nr. 26: Carlottas Pest-Party

Der Magier Nr. 26: Carlottas Pest-Party


Roy deVoss hielt inne. Als der Mann mit dem Dolch in seine Richtung blickte, preßte sich der Magier in den Schatten eines Durchgangs und zog auch Yani zurück. Hatte der Fremde ihn bemerkt? Doch jetzt ging er weiter. Sein langer Schatten eilte ihm voraus. Roy atmete tief durch und gab sich einen Ruck. "Weiter jetzt"; flüsterte er. "Er ist wahnsinnig", meinte Yani Atawa ebenso leise. "Wir sollten diesen Verrückten Vigili urbani melden, oder den Carabinieri!" Roy schüttelte den Kopf. "Ich habe ein seltsames Gefühl", sagte er und folgte dem davonhastenden Mann. Notgedrungen kam Yani nach. Der Mann trug mittelalterliche Kleidung, einen Degen an der Seite und einen Dolch in der Hand. Den Kopf hatte er im Schatten eines großen Hutes verborgen. Er lief durch die engen Gassen und an den schmalen Kanälen vorbei, die die Randbezirke im Südwesten Venedigs wie ein Spinnennetz durchziehen. Roy und Yani waren ihm seit fast zehn Minuten auf den Fersen. Dem Magier war der Mann aufgefallen, als er einen der großen Palazzi verließ und sich dann im Schatten den Hausmauer immer weiter vom Canale Grande entfernte. Roy ahnte, daß der Unbekannte ein düsteres Geheimnis in sich barg. Nicht umsonst spürte er das schwache Elektrisieren.


von W.K. Giesa, erschienen 1983, Titelbild: ???