Roy deVoss hielt inne. Als der Mann mit dem Dolch in seine Richtung blickte,
preßte sich der Magier in den Schatten eines Durchgangs und zog auch
Yani zurück. Hatte der Fremde ihn bemerkt? Doch jetzt ging er weiter.
Sein langer Schatten eilte ihm voraus. Roy atmete tief durch und gab sich
einen Ruck. "Weiter jetzt"; flüsterte er. "Er ist wahnsinnig", meinte
Yani Atawa ebenso leise. "Wir sollten diesen Verrückten Vigili urbani
melden, oder den Carabinieri!" Roy schüttelte den Kopf. "Ich habe ein
seltsames Gefühl", sagte er und folgte dem davonhastenden Mann. Notgedrungen
kam Yani nach. Der Mann trug mittelalterliche Kleidung, einen Degen an der
Seite und einen Dolch in der Hand. Den Kopf hatte er im Schatten eines
großen Hutes verborgen. Er lief durch die engen Gassen und an den schmalen
Kanälen vorbei, die die Randbezirke im Südwesten Venedigs wie ein
Spinnennetz durchziehen. Roy und Yani waren ihm seit fast zehn Minuten auf
den Fersen. Dem Magier war der Mann aufgefallen, als er einen der großen
Palazzi verließ und sich dann im Schatten den Hausmauer immer weiter
vom Canale Grande entfernte. Roy ahnte, daß der Unbekannte ein
düsteres Geheimnis in sich barg. Nicht umsonst spürte er das schwache
Elektrisieren.