Der Magier Nr. 24: Tempelstadt der Toten

Der Magier Nr. 24: Tempelstadt der Toten


In dieser Nacht geschahen in Quiroga unerklärliche Dinge. Vergnügt pfeifend fuhr ein junger Radfahrer die breite Straße am Ortsende entlang. Er war unterwegs zu seiner Freundin, die ihn auf dem Hauptplatz des kleinen Ortes erwartete. Es war eine sternenlose, völlig windstille Nacht. Irgendwo schrie ein Vogel. Die Straße war unbeleuchtet, doch das störte den Jungen nicht, da der hochstehende Mond genügend Licht spendete. Zu beiden Seiten erhoben sich alte, riesige Eukalyptusbäume, die bizarre Schatten warfen. Ein leises Zischen war zu hören. Neugierig hob der junge Mexikaner den Kopf, dann schrie er überrascht auf, zog die Bremse und schlug das Rad nach links ein. Ein Eukalyptusbaum fiel donnernd über die Straße. Dabei streifte einer der Äste den Jungen, der vom Rad fiel und sich die Knie blutig schlug. Benommen setzte er sich auf und erhob sich schließlich stöhnend. Vorsichtig ging er auf den Baumstumpf zu und schüttelte verständnislos den Kopf. Jemand hatte den Baum mit einer scharfen Säge innerhalb von wenigen Sekunden fein säuberlich durchschnitten. Ganz deutlich war die Schnittstelle zu sehen. Verwirrt blickte sich der Junge um.


Teil 2 von Kurt Luif, erschienen 1983, Titelbild: Detlev Menningmann