Ein Schrei zerriß die Stille der Grabkammer. Von den kahlen Wänden
hallte der Schrei mit einem schauerlichen Echo wider. Die Frau erwacht. Hier
also sollte sie sterben. Verzweifelt zerrte die blonde Frau, die auf einem
Sarkopharg in der Mitte der Kammer festgebunden war, an den Fesseln. Schmerzhaft
schnitten ihr die Stricke ins Fleisch. Die Fesseln gaben nicht nach. Mit
weitaufgerissenen Augen sah Madeleine Dupont die großflächigen
Malereien an den Wänden. Immer wieder war eine Götterfigur mit
dem Kopf eines Schakals abgebildet. Anubis, der Gott des Todes. Nochmals
schrie die Französin um Hilfe. In diesem Moment schwang die Steintür
an der Vorderseite der Grabkammer auf. Die eintretenden Männer trugen
lange Kaftane, die ehedem weiß gewesen sein mochten. Unter den
Kopftüchern erkannte die Französin dunkelhäutige Gesichter.
Der Anführer sagte etwas, das Madeleine nicht verstand. Auf eine befehlende
Handbewegung hin wurden von den Männern verschiedene Schalen, Bündel
von weißen Leinen und exotisch duftende Essenzen herbeigeschafft.
"Was....was wollen Sie?" brachte Madeleine in ihrer Muttersprache hervor.
"Was haben Sie mit mir vor?"