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"Mademoiselle Sengor", sagte Philip Marais, "bitte zum Diktat ..." Diese
Aufforderung tönte täglich mehrere Male über den internen
Lautsprecher in der Anwaltskanzlei, in der sechs Angestellte tätig waren.
Nicole Sengor, zweiundzwanzig, langes schwarzes Haar, Mannequinfigur, griff
schon automatisch nach ihrem Block und wollte ihren Platz verlassen, als
sie plötzlich stutzte. "He, Lucille ... war hat er denn?" Lucille war
die älteste, eine behäbige Frau, die keine eigene Familie zu versorgen
hatte und immer bis zum Schluß im Büro blieb. Sie war schon bei
den Vorbereitungsarbeiten für den nächsten Tag, damit alles wie
am Schnürchen lief. Das Nicole Sengor am Abend nach sieben noch in der
Kanzlei war, hing damit zusammen, daß wichtige Korrespondenz noch erledigt
werden mußte.