Macabros Nr. 108: Haus des grausamen Druiden

Macabros Nr. 108: Haus des grausamen Druiden


Das heftige Klopfen riß den bärtigen Mann aus dem Schlaf. "Was soll der Krach? Verdammt noch mal?" fluchte der Erwachende mit markiger Stimme. Tim Teary blies die Backen auf, tastete nach dem Lichtschalter und knipste. "Das kann doch nur Gorough, dieser alte Saufkopf sein... Drei Uhr... wahrscheinlich ist ihm eingefallen, daß er die Nacht nicht übersteht, weil sein Whiskeyvorrat zu Ende geht... ich glaub', mich tritt ein Pferd... jetzt steht der Kerl auch noch zu einer Zeit auf, zu der anständige Menschen schlafen..." Der Wirt brabbelte halblaut vor sich hin, während er aus dem knarrenden Bett stieg. Das Schlafzimmer lag im ersten Stock des alten Hauses an der Straße von der Kilkieran Bay nach Galway. Das Wirtshaus stammte aus der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts - und so sah es auch aus. Der blatternarbige Verputz hätte längst mal erneuert werden müssen, die verwitterten Fensterläden und Türen konnten einen neuen Anstrich vertragen, und jahraus jahrein pfiff der Wind zwischen die teilweise losen Dachziegel. Die entstandenen Löcher waren mit Folie abgedichtet, um die Feuchtigkeit, die Wind und Regen mit sich brachten, fernzuhalten.


Dieser Text wurde mir von Ralf Benfer zugemailt. Vielen Dank!