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Mehrere Menschen standen vor dem Plakat, das an die alte Mauer geklebt war.
"Er ist ein Hexer", sagte einer der Passanten, Es war ein älterer Mann
mit schütterem Haar und dunklen listig funkelnden Augen. "Ich sag dir
Chantale- der Bursche steht mit den finsteren Mächten im Bund." Hinter
dem alten, der seine Frau angesprochen hatte, ertönte ein leises Lachen.
"Es gibt keine finsteren Mächte und keine Hexen, Alter", erklärte
die Stimme eines kräftigen jungen Mannes. "Dahinter steckt eine Trick.
Mehr nicht..."
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Ein kleiner Ort in Spanien: Camilla Davies und Alan Kennan wollen eine
Zirkusvorstellung besuchen, wo der "Unbezwingbare", ein Mann namens Pawel
Lanzinski, dem Feuer trotzt. Sie mutmaßen, dass dieser Mensch vielleicht
ebenfalls von dem versunkenen Kontinent Xantilon stammt. Was sie nicht ahnen
ist, dass Lanzinski und seine Truppe Diener von Molochos sind, die sich mit
ihrem Führer an einem Sammelplatz der Dämonen treffen wollen. Dort
formiert Molochos bereits seine Armee: Die Spinnenritter. Währenddessen
wollen Björn Hellmark und Carminia Brado jenen magischen Geistspiegel
aus den Gärten des Hestus bergen, mit dem sie an jeden Ort der Welt
gelangen können. Ohne Björns Zutun aktiviert sich der Spiegel
plötzlich und befördert Hellmark zu jenem Versammlungsort der
Dämonen und mitten hinein in das Netz einer teuflischen Riesenspinne
...
Meinung:
Riesige Spinnen sind seit jeher für einen Schauer des Entsetzens gut,
was leider selten zu Gunsten dieser missverstandenen Tiere ausfällt.
Im vorliegenden Band verdreht Shocker wieder munter biologische Fakten, was
bei diesem Autor doppelt traurig ist, da er ansonsten mit einem enormen
Allgemeinwissen aufwartet. Dass die Spinnen zahnbewehrte Schnäbel besitzen
mag man noch tolerieren, es sind immerhin dämonische Kreaturen, aber
mittlerweile weiß eigentlich jeder, dass Spinnen acht Beine haben und
nicht sechs, wie mehrfach in diesem Roman behauptet wurde. Gelungen ist dem
Autor aber mit Sicherheit die Beschreibung der dürren Spinnenmenschen
die aus ihren Fingern klebrige Fäden verschießen können.
Das wirkt nicht nur sehr bizarr sondern wird von Shocker im Verlauf der Handlung
auch unheimlich beschrieben. Zudem bleibt die Geschichte dieses Mal recht
bodenständig und spielt ausschließlich auf der Erde und versetzt
die Helden nicht wieder in irgendwelche obskuren Dimensionen. Arg kitschig
ist dummerweise die Rettung einer jungen Spanierin durch Macabros ausgefallen,
die sich sofort von dem sympathischen Mann angezogen fühlt und selig
vor sich hin murmelt, als sie von den Wirtsleuten versorgt wird. Ein großes
Manko ist aber, wie so häufig bei den Macabros-Romanen, dass Dan Shocker
zu viel Handlung in zu wenig Seiten unterbringen will. Der gesamte Abschnitt
über Lanzinski und den Zirkus hätte man in einem anderen Roman
viel ausgedehnter und stimmiger verarbeiten können. Hinzu kommt wieder
ein gehöriger Schuss Unlogik, welcher den Spaß an der Lektüre
dämpft. Als Lanzinski merkt, dass das Treffen der Dämonen vertagt
wurde und Molochos fliehen musste will er sich seines Ballastes in Form der
Gefangenen Camilla Davies und Alan Kennan entledigen. Anstatt die Feinde
aber zu töten wirft er sie bewusstlos in den nächsten Graben, wo
sie erwachen, nach Marlos zurückkehren und Björn sogleich berichten,
was vorgefallen ist. Kein Wunder, dass die bösen Mächte in den
Romanen kein Bein auf den Boden bringen.
Besonderheiten:
Erster Auftritt von Pawel Lanzinski.
Der Roman wurde in dem BLITZ-Paperback Nr. 32 "Das Plasmaungeheuer" neu
aufgelegt.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Die Spinnenritter, wie sie im Roman beschrieben wurden. Anatomisch völlig
inakzeptabel, aber dafür schaurig anzusehen.
Coverbewertung: