Macabros Nr. 25: Uga, Bestie aus der Urzeit
Flackernde Irrlichter stiegen aus dem dräunenden Sumpf. Wie knisternde
Funken spritzten sie über die morastige Fläche und irrten zwischen
den schwarzen Zweigen und Ästen, an denen große, schlaffe
Blätter wie fleischige Lappen hingen, die eine gurgelnde graugrüne
Oberfläche berührten. Die Lichter zogen sich in die Länge,
blähten sich auf und wurden zu Gestalten. Eine kleine und eine große
entstanden, eine Frau und ein Kind, mit gelocktem weißblondem Haar,
etwa acht Jahre alt.
von Dan Shocker, erschienen am 24.06.1975,
Titelbildzeichner: ???
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Arson, der Mann mit der Silberhaut bittet Björn um Hilfe. Die dunklen
Mächte haben seine Frau Amina und seinen Sohn Taaro entführt, um
den Zeitreisenden davon abzuhalten, weiterhin gegen eben jene dunklen
Mächte zu agieren. Er erfährt aber, dass die beiden nach Xantilon
verschleppt wurden und glaubt, dass ihm Björn bei einer Zeitreise dorthin
ein guter Helfer sein könnte. Doch Molochos und seine Kreaturen sind
wachsam und lassen das Zeitschiff von ihrem Diener Uga in der Urzeit abfangen!
Und schnell werden dort die Mitreisenden Arson, Björn, Rani und Pepe
in alle Richtungen verstreut. Björn erfährt anschließend,
dass Nachfahren der Xantilonier an diesem Ort leben. Sie haben aber kein
leichtes Leben, denn sie werden ständig von den Dienern des Riesen Uga
attackiert. Diese Primitivlinge rauben den xantilonischen Nachfahren die
Frauen, um sie Uga zu opfern, damit dieser noch riesiger wird! Und er
erfährt, dass Uga einst Rokat, der zweite Magier der xantilonischen
Siedler war, bis er den dunklen Versuchungen von Molochos verfiel, welcher
ihm einen Gottheitsstatus versprach. Doch der sterbende erste Magier Dakon
hat Maßnahmen gegen Uga eingeleitet - nur helfen diese dem Volk noch
rechtzeitig? Und auch die in dieser Zeit Gestrandeten, die gegen allerlei
Gefahren dieser Zeit ankämpfen müssen, hätten etwas Hilfe
nötig!
Meinung:
Eigentlich mag ich solche 'Urzeit-Romane' mit ihren Sauriern, Echsen und
so weiter seltenst. Auch diesmal ging ich skeptisch an den Roman, der Titel
ließ ja schon ähnliches vermuten. Aber nach dem Wort ENDE kann
ich sagen, dass Dan Shocker es geschafft hat, mich nicht abzuschrecken. Mit
den Nachkommen aus Xantilon hat er diesem 'Urzeit-Roman' eine abwechslungsreiche
Prise an Figuren verpasst, die dem Roman schon eine gewisse Würze verleihen.
Ansonsten gibt es natürlich die klassische 'Urzeit-Action' - also
Kämpfe gegen die Geschöpfe dieser Zeit - und einen Hinweis auf
das nächste Auge des Schwarzen Manjas. Trotz der Vorurteile ist es also
ein ganz gelungener Gruselroman geworden. Und er hinterlässt einen
spannenden Nachgeschmack, da die Zeitreisenden ja gar nicht ihr eigentliches
Ziel - nämlich Xantilon - erreicht hatten. Darauf darf man sich nun
bis zum nächsten MACABROS-Band freuen!
Besonderheiten:
- erster Auftritt von Amina und Taaro, Frau und Sohn von Arson, dem Man mit
der Silberhaut
- erster Auftritt eines namenlosen Dämons, welcher Arson einen unfairen
Deal anbietet
- den siebte Auge des Schwarzen Manjas entdeckt Björn in der Urzeit,
in der es eingebaut in einen Thron den Riesen Uga bannt und wie dieser zu
Stein wird
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ich weiß ja wirklich nicht, was da im Zauberkreis-Verlag vorgefallen
ist. Ich kann nur vermuten, dass das angeforderte Lonati-Cover nicht
pünktlich abgeliefert wurde und so eines dieser schrecklichen Fotografien
der Endsechziger und Frühsiebziger herhalten musste! Ich weiß
gar nicht, was diese bittende oder betende Schrumpelgestalt darstellt - auf
jeden Fall das genaue Gegenteil eines Riesen. Übelst!!!
Coverbewertung:
Kommentare zum Cover der 2. Auflage:
Das Dilemma der Erstauflage haben die Verantwortlichen wohl erkannt und ein
zur Romanhandlung passendes Cover anfertigen lassen - vom Künstler Detlev
Menningmann der auch in der Serie DER MAGIER seine Arbeit fertigte. Ganz
nett - allerdings nichts gegen ein Lonati-Bild!
Coverbewertung:
In der zweiten Auflage (Ein Mann lebt zum 2. Mal) erschien dieser Roman mit
einem anderen Titelbild: