Macabros Nr. 10: Duell mit den Höllengeistern
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Der Mann saß vor dem offenen Kamin und starrte müde in die Flammen.
Das Holz knisterte, Funken sprühten. Plötzlich zuckte er zusammen.
Etwas berührte ihn, eine glühend heiße, gierige Hand. Er
sprang auf. Eine Flammenzunge leckte über sein Gesicht. "Aaaaaah" Entsetzt
schlug er die Hände vor das Gesicht, um die Flammen zu löschen,
die seine Wimpern und Augenbrauen versengten. Seine Kopfhaare schmorten.
Er mußte am Kamin eingenickt sein. Er schluckte. Armand Moresh riß
die Augen auf. Was er sah, ließ seine Nackenhaare zu Berge stehen.
Hohe Flammen schlugen aus den Holzscheiten empor und bildeten - gierige
Hände, bizarre Körper - Teufelsgestalten, die der Hölle
entsprungen waren. Gestalten des Satans! Spitze Ohren und, Hörner,
langgezogene Gesichter und große Augen, in denen Haß funkelte.
Satanisches Kichern hatte er die ganze Zeit über für das Knistern
der Flammen gehalten. Armand Moresh stand eine Sekunde wie erstarrt. Die
Flammenwand vor ihm schien sich aufzublähen. Aus drei, vier Feuerzungen
entwickelten sich Oberkörper. Furchtbare Klauen griffen aus dem Kamin
heraus nach ihm. Grauen und Angst schnürten ihm die Kehle zu. Moresh
warf sich herum, jagte zur Tür, riß sie auf und rannte hinaus
in den langen Korridor. Er schrie, als hetzten Furien hinter ihm her ...
von Dan Shocker, erschienen am 30.04.1974, Titelbildzeichner: ???
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Der Physiker Pierre Barlon fährt nach Genf, um dort mit Walter
Staußing das Phänomen Macabros zu erforschen. Auf dem Weg dorthin
bekommt er von einem Dämon in Menschengestalt den Auftrag Hellmark zu
töten, andernfalls würden seine Frau Edith und seine Tochter Desiree
sterben. Doch dank Björns Fähigkeit sich zu verdoppeln kann er
den Mordanschlag vereiteln. Doch das ist nur der Auftakt der unheimlichen
Ereignisse, denn Edith und Desiree Barlon sind Dienerinnen Molochos und im
Gegenzug für ewige Schönheit und Jugend müssen sie den
Dämonen ihre Dienste anbieten. Sie besuchen Björn unter dem Vorwand
sich für die Taten ihres Mannes und Vaters zu entschuldigen und stehlen
die Dämonenmaske. Und plötzlich erscheinen eine zweite Carminia
Brado und ein zweiter Rani Mahay. Beide sind vom Original nicht zu unterscheiden.
Doch Björn gelingt es mit dem Schwert des toten Gottes, dessen
Berührung allein die Höllengeister vernichtet, die Fälschungen
zu töten. Pierre Barlon, der hinter das Intrigenspiel seiner Familie
kommt tötet seine Frau und seine Tochter und bringt Björn Hellmark
die Dämonenmaske wieder, bevor ihn die Polizei verhaftet.
Meinung:
Dieser Roman macht wieder einmal deutlich wie unlogisch eine Serie eigentlich
aufgebaut ist, in der ein Held über dutzende von Abenteuern hinweg gegen
übermächtige Feinde kämpft und immer wieder überlebt.
Denn warum haben Edith und Desiree Barlon den Feind nicht getötet, als
dieser wehrlos vor ihnen lag? So viel Triumph hatten die Dämonen auch
nicht davon, dass sie seine besten Freunde kopieren und ihn damit verwirren.
Die Szene mit den Feuergeistern auf der Insel hat auf mich auch mehr den
Eindruck von Seitenfüllern gemacht, allerdings muss ich zugeben, dass
der Mord an Birgitta Maren schon sehr brutal geschildert wurde. Des Weiteren
ist der Roman sehr flüssig geschrieben worden und gerade die Szene,
in der die beiden Frauen die Dämonen beschwören ist sehr
atmosphärisch.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Hat mit dem Roman an sich nichts zu tun und wirkt aufgrund der Kleidung des
Mannes im Hintergrund auch mehr wie ein Cover zu einem
Science-Fiction-Roman.
Coverbewertung:
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Als sich Björn Hellmark für eine Präsentation von Professor
Walter Straußing zum Thema Körperverdoppelung bereiterklärt,
ahnt er noch nicht, daß dabei ein Mordanschlag auf ihn verübt
werden soll. Pierre Barlon, einer der Teilnehmer der Präsentation wird
nämlich von einem Unbekannten dazu genötigt, da sonst seine
hübsche Frau Edith und seine noch schönere Tochter Desiree
getötet werden. Der Anschlag mißlingt, doch den beiden Frauen
passiert erstmal nichts. Es weiß ja auch niemand, daß sie durch
ihre Beschwörungen zu den Feuergeistern in der unbewohnten Nachbarswohnung
das Ganze erst in Gang gebracht haben. Denn die Wohnung gehörte einst
Madame Lucienne, einer Hexe. Edith und Desiree Barlon sehen so ihre Chance
ihre Schönheit auf ewig zu erhalten und töten dafür sogar
den Nachbarn Armand Moresh! Zu spät erkennt dies alles auch Björn
und Rani, und als es den Frauen gelingt, die Dämonenmaske zu stehlen,
attackieren die Dämonen Björn auf besondere Weise: sie stellen
Doppelkörper von Carminia und Rani her, um ihren Feind Kaphoon alias
Björn zu verwirren.
Meinung:
Zwei Frauen, die für ihre Schönheit alles machen - sogar töten!
Dies wäre ein interessanter Untertitel für diesen mittlerweile
zehnten MACABROS-Roman. Spannend wird hier von Autor ein weiterer origineller
Versuch erzählt, wie die Gegner Björns diesen ausschalten wollen.
Die eigentlich recht einfache Geschichte wurde von Dan Shocker anfangs
undurchsichtig aufgebaut, so daß der Leser erstmal gar nicht weiß,
wer Täter und wer Opfer ist. Das ist gelungen. Allerdings gelangen die
Dämonen in dem Roman durch ihre Diener in den Besitz der Dämonenmaske.
Unverständlich, daß dann nicht versucht wird, diese zu vernichten.
Und die Duelle zwischen Björn und den Doppelkörpern seiner Freunde
sind meiner Meinung nach auch mit viel Glück verbunden, um wirklich
die Kopie zu töten. Aber trotz diesen kleinen Störfaktoren ist
es wieder ein guter Gruselroman geworden.
Besonderheiten:
- Rani Mahay bezieht mit seinem Tiger Chitra die Insel Marlos und arbeitet
dort an dem Grundstock für eine Zivilisation
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover beschreibt die Szene in dem Roman, in der sich Rani Mahay seinem
Doppelgänger erstmalig gegenübersteht. Soveit passt das schon,
aber sind dann die gelben Flecken an den Ellbogen etwa die Flammen, die in
der Szene erwähnt werden? Schlecht gezeichnet. Auch dieser Raumanzug,
den der andere Rani Mahay trägt, ist ziemlich fehl am Platze.
Coverbewertung:
Rezension von
Horror-Freak:
Kurzbeschreibung:
Pierre Barlon soll in Genf in der Schweiz gemeinsam mit seinem Kollegen Professor
Staussing das mysteriöseste physikalische Phänomen überhaupt
untersuchen, nämlich die Gabe der Exteriorsation, die Gabe sich zu
verdoppeln, und er soll den Mann kennenlernen, der diese Gabe offensichtlich
beherrscht, nämlich Björn Hellmark alias Macabros. Was für
den Physiker interessant klingt, entwickelt sich schnell zu einem tragischen
Spiel um Leben und Tod, denn er soll Hellmark nicht nur beobachten, sondern
auch töten. Andernfalls droht man ihm, seine Frau und seine Tochter
zu töten. Was er jedoch nicht weiß ist, dass sich sowohl Frau
und Kind bester Gesundheit erfreuen - mehr noch -, dass sie niemand geringerem
als Molochos, Hellmarks größtem Gegenspieler dienen. Dafür
erhalten sie ewige Schönheit und Jugend.
Barlons Mordplan scheitert, da Macabros schnell genug reagiert und ihm die
Waffe abnimmt. Also wird Molochos aktiv und schickt Barlons Frau und Tochter
nach Genf, um Hellmark zu schaden und um ihm die Höllengeister auf den
Hals zu hetzen. Dafür müssen sie ihm die wertvollste Waffe im Kampf
gegen die Dämonen abnehmen, nämlich die Dämonenmaske aus der
Geistermühle (siehe Nr.
4).
Ihr Plan gelingt und die Höllengeister nehmen Einzug in Hellmarks Haus.
Schon bald hat er es mit einem zweiten Rani Mahay und einer zweiten Carminia
zu tun. wie kann er ohne die Maske bestehen?
Meinung:
Im Vorgängerroman Nr. 9
konnte man zumindest noch miträtseln und mitfiebern, und man wusste
bis zum letzten Drittel noch nicht, womit Björn es hier überhaupt
zu tun hat. Hier allerdings liegt der Fall anders. Sofort ist klar, womit
man es zu tun hat und dass die angebliche Bedrohung nicht gerade so brutal
verläuft wie angekündigt. Das böse Spiel der dämonischen
Frauen durchschaut man auch schnell, und die Höllengeister legen auch
nicht gerade ein sehr dämonisches Verhalten an den Tag. Zugegeben, das
Verwirrspiel der Doppelgänger ist schon aufreibend und man kann hier
mit Björn mitfiebern, aber ein bisschen mehr Spannung hätte dieser
Geschichte doch gut getan, da hilft auch die Nebenhandlung auf der verfluchten
Insel nichts. Diese Story hätte eher in eine eigene Folge gepasst.
Schön und gut, der Gruselfaktor liegt in dieser Nebenhandlung sehr hoch,
aber für die eigentliche Haupthandlung ist sie nicht gerade relevant
und wird auf den letzten Seiten mit ein paar Drumherum-Sätzen abgetan.
Alles in allem ist dieser Roman einer der durchschnittlicheren
Macabros-Geschichten, so dass man nach der letzten Seite schon Heißhunger
auf den Nachfolger hat, in der Hoffnung, dort etwas mehr Spannung geboten
zu bekommen.
Besonderheiten:
Björn setzt zum ersten Mal das Schwert des Toten Gottes effektiv ein.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ist das eine Star Trek vs Macabrosfigur-Illustration? Das Cover ist eher
in die Sparte Perry Rhodan einzureihen und passt nicht gerade zu einem
Horror-Roman. Nach mehrmaliger Betrachtung frage ich mich, was das bitte
schön genau darstellen soll. Es gibt gute, sehr gute und weniger gute
Coverabbildungen. Diese hier gehört zu letzterem.
Coverbewertung: