Larry Brent Nr. 159: Hexenauge
Larry Brent Nr. 159: Hexenauge


In Stonefield ereilte ihn sein Schicksal. In der alten Pension, die wie ein kleines englisches Castle wirkte, hatte er für die Nacht ein Zimmer genommen, weil er mit dem defekten Wagen unmöglich weiter kam. Frank Hollaway sprach an diesem Abend mit den Leuten aus dem Ort. Es handelte sich bei ihnen um einfache, bescheidene Menschen, Nachfahren jener Einwanderer, die vor einem halben Jahrhundert aus Irland gekommen waren, um sich hier anzusiedeln. Bauern und Handwerker, Rancher und kleine Geschäftsleute, die sich emporgearbeitet hatten, bildeten das Gros der Einwohner. Überhaupt kam es Hollaway so vor, als handele es sich bei den Bewohnern um Stonefield um eine kleine irische Kolonie. Die Menschen hier hatten ihre eigene Art behalten und lebten nach ihren Bräuchen, nach ihrer Religion. Stonefield war so wenig amerikanisch wie Paris englisch. Wer hierher nach Stonefield kam, hatten das Gefühl, irgendwo mitten in Irland zu sein.


Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Aufgrund einer Autopanne verschlägt es Frank Hollaway in den verschlafenen irisch-anmutenden Ort Stonefield. Schon bei der ersten Begegnung verfällt er der hübschen Wirtin Cheryll. Es folgen einige unheimliche Ereignisse: Frank wohnt einer schwarzen Messe in der geschändeten Kirche des Dorfes bei, Menschen verwandeln sich in Ratten und am Himmel über Stonefield erscheint ein gigantisches glutrotes Auge. Immer mehr und mehr gerät Hollaway in den Bann der bösen Mächte, bis er schliesslich der Aufforderung Cherylls nachkommt und seine eigene Frau tötet. Frank ist aber nicht das einzige Opfer von Stonefield. Der PSA-Agent X-RAY-10 alias Chris Moore wohnt einem Vortrag des Professors Bernhard Lawford bei. Dieser ist davon überzeugt, daß er dem Treiben einer Hexe in Stonefield auf der Spur ist, mehrere Ereignisse und Hinweise sprechen dafür. Die Angehörigen von mehreren Männern, die kurz zuvor in Stonefield weilten, verschwinden spurlos. Sehr schnell wird für Moore klar, daß der Professor wirklich in ein Wespennest gestochen hat. Lawford wird noch in der Nacht nach seinem Vortrag überfallen, Moore kann ihn retten, die Angreifer verwandeln sich in Ratten, was für die Theorie Lawfords spricht, daß hier Hexenkräfte am Werk sind. Doch auch Moore gerät in den Bann des Hexenauges in Stonefield und wird zu der seltsamen Cheryll gelockt. Wie alle anderen zuvor soll er sich mit der Hexe vermählen und als Gegenleistung seine Partnerin töten. Larry Brent kann aufgrund dieser Gegebenheit nicht länger seiner alleinigen Funktion als X-RAY-1 nachkommen. Zusammen mit Morna Ulbrandson macht er sich auf den Weg nach Stonefield, um das Schlimmste zu verhindern und um dem Treiben der Hexe ein Ende zu setzen ...


Meinung:
So ganz überzeugt hat mich diese Geschichte wirklich nicht. Keine wahren Highlights, kein fesselnder Grusel, vielmehr ebenso langwierig und ausgedehnt wie der Vortrag von Professor Lawford. Auch die Atmosphäre will nicht so wirklich aufkommen, das Thema ist einfach zu abgedroschen und nicht wirklich reich an Stoff: ein befallenes Dorf, eine Hexe, ein bisschen HokusPokus und Larry bereinigt alles im Handumdrehen. Aus dem Stoff hätte man einen tollen Liebesroman machen können oder einen Heimat-Film, die Sehnsucht der heissgekochten Herren wird schon bestens beschrieben, aber für einen guten Larry Brent hat es absolut nicht gereicht. Für den guten Willen gebe ich mal ein Kreuz ...


Besonderheiten:
X-RAY-10 alias Chris Moore mischt mit.
Mal wieder ein sensationeller Schreibfehler auf Seite 43: "X-RAY-10 schleuderte die Strasse entlang, er hatte es nicht eilig ..." - sehr schön, allein für den lauten Lacher gibt es das Kreuz ...


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:

Das Bild hat mir schon beim ersten Betrachten sehr gut gefallen. Es zeigt die Szene, als Clyde Morrow, der Gehilfe von Professor Lawford bei seinen Nachforschungen in Stonefield mit dem Hexenauge konfrontiert wird. Eine wirklich sehr gut gemalte Szene mit sehr viel Atmosphäre!


Coverbewertung:
5 Kreuze