Larry Brent Nr. 151: Voodoo-Rache
Larry Brent Nr. 151: Voodoo-Rache


"Voodoo-Zauber? Unsinn! Gibt es nicht. Ich lach mich tot, Berry. Glauben sie wirklich, sie könnten mich einschüchtern?" Der Mann, der das sagte, war Mitte vierzig, hatte dunkelblondes, dicht gewelltes Haar und trug eine Goldrand-Brille. Der junge Mann, der zuhörte, war Anfang zwanzig, schlank, beinahe hager, von blasser Gesichtsfarbe. In seinen dunklen Augen lag ein gefährliches Leuchten. Henry Mathews, Studienprofessor, wirkte eher wie ein durchtrainierter Sportsmann denn wie ein Lehrer, der Tag für Tag hinter dem Pult steht und seinen Schülern wissenschaftliche Formeln einpaukt. "Sie haben den Verstand verloren, Berry. Sie müssen sich mal überlegen, was Sie von mir verlangen. Ich soll eine Urkundenfälschung begehen, ich soll mich - und Sie selbst und alle anderen betrügen! Sie stehen schlecht. Ihre Arbeit im letzten Halbjahr war miserabel: Sie sind nicht dumm. aber Sie sind faul! Mit diesen Noten fallen Sie durch, Sie schaffen die Prüfung nicht . . ." "Das brauchen Sie mir nicht auch noch unter die Nase zu reiben. Mathews", fiel Berry White dem Lehrer ins Wort. "Schließlich bin ich deshalb hierher gekommen, um von Ihnen eine Zusage zu erhalten." "Sie wissen. daß ich Ihnen die nicht geben kann." "Doch, Sie können! Wenn Sie wollen!"


Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Voodoo in New York! Der Student Berry White scheint sich mit dieser alten Magie bestens auszukennen, denn er droht seinem Professor, ihm mit Voodoo beizukommen, wenn dieser nicht einige Augen in seinem Studium zudrückt. Doch Professor Henry Mathews lässt sich nicht einschüchtern, und prompt wird er das Opfer eines tödlichen Unfalls. Auch bei Charly Krings, der White immer wieder Geld gegeben hat, lässt der Student die Macht des Voodoo zur Geltung kommen. Es passieren noch weitere Todesfälle in der jüngsten Zeit, die sich nicht erklären lassen, aber nicht für alle ist Berry White verantwortlich. Larry Brent, der völligst überarbeitet und frustriert unter den Folgen des letztens Falls leidet, stößt in den Aufzeichnungen des verstorbenen David Gallun alias X-RAY 1 auf Information über einige dieser Voodoo-Morde. Zusammen mit dem Ex-FBI-Agenten Jim Reeves, der ebenfalls an dem selben Fall zu arbeiten scheint , setzt Larry sich auf die Spur eines seltsamen Kults. Mehrere Fälle scheinen auf einmal parallel zu laufen: da ist einmal dieser seltsame Student, der sich als Schüler eines gewissen Sarlos herausstellt, Sarlos selbst ist eine Art Voodoo-Priester, der sich an der Familie von Arthur Regan grausam rächen will, da dieser sich schändlich gegenüber dem Volk Sarlos´ und dem Voodoo-Zauber verhalten hatte, und dann gibt es noch diesen Kult, der aus dem ehemaligen Versteck des vernichteten Dr.Satanas in eine alte Schule umziehen will. Der völligst übermüdetet Larry kämpft gegen verzauberte wilde Katzen, versucht eine Familientragödie zu verhindern, einen verschollenen PSA-Agenten aufzuspüren, die Voodoo-Morde aufzuklären und den Kult zu zerschlagen. Ein bisschen viel für den ausgepowerten neuen X-RAY-1 alias X-RAY-3. Auf einmal steht er auch noch dem quicklebendigen Iwan Kunaritschew gegenüber, dessen Leiche eigentlich nach Russland überstellt werden sollte ...


Meinung:
Tja, diese Geschichte ist sehr verworren und leidet etwas durch zu viel unausgereifte Handlungsstränge. Auf der einen Seite arbeitet sie noch mal die tragischen Ereignisse des vorangegangenen Falls auf: X-RAY-1 tot, Iwan tot, Dr. Satanas tot und Larry muss sich mit seiner neuen Aufgabe als X-RAY-1 auseinandersetzen. Es liest sich fabelhaft, man kann Larrys Trauer, Frust, seine schreckliche Müdigkeit richtig gut nachvollziehen - alles wirkt sehr verschleiert und düster in dieser Geschichte. Dann kommt dieser Fall mit den Voodoo-Morden ins Spiel - der Anfang hat mir ganz gut gefallen. Ein Student, der seinen Willen mit der Fähigkeit des Voodoo-Zaubers durchsetzt, wobei sein erster Mord an dem Professor vielmehr ein Unfall war. Leider schmeckt mir die Figur des Sarlos nicht, so eine Hexenmeister-Figur umgeben von Horror-Katzen, die eigentlich splitternackte Schönheiten sind, sein Rache-Gebaren --- nein, das war nicht so das Gelbe vom Ei. Das war mir zu sehr abgedroschen ! Dabei war die Konzept-Idee doch recht gut: Larry entdeckt die Aufzeichnungen über einen liegen gebliebenen Fall, nimmt sich ihm an, während er noch mit seiner neuen Rolle kämpft - man hätte es ja bei dem Studenten belassen können, und wäre dann noch etwas mehr auf den Voodoo-Zauber selbst eingegangen. So aber wird die Handlung plötzlich sehr uninnovativ, magisch behaftet und sehr voraussehbar. Ein Kracher ist natürlich die plötzliche Rückkehr von Iwan Kunaritschew, wobei die Erklärung ziemlich übers Knie gebrochen und erzwungen ist. Fast schon "Dallas" -like, wie damals die Wiederauferstehung des Bobby Ewing ....


Besonderheiten:
Ex-FBI-Agent Jim Reeves, Jörg Kaufmann alias X-RAY-15 sind mit von der Partie, ebenso der doch nicht so tote Iwan Kunaritschew.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Ein Bild der etwas schwächeren Art. Es zeigt die Endszene, als Sarlos versucht die beiden Regan-Geschwister bei ihrem Hochseilakt über den New Yorker Strassenschluchten zu töten. Das gab es aber wirklich schon interessanter Motive ...


Coverbewertung:
2 Kreuze