Larry Brent Nr. 66: Das Tor zur Hölle
Larry Brent Nr. 66: Das Tor zur Hölle


Es war der letzte Bus, der um 23 Uhr an der Green Station hielt. Ellen Mummert griff nach ihrer Handtasche und stieg aus. "Good night!" sagte die Dreiunddreißigjährige zu dem Busfahrer, der hinter dem Steuer saß und gähnte. "Night", reagierte der Mann kurz. Er war froh, daß dies die letzte Fahrt war und er den Bus in die Zentralgarage bringen konnte. Die junge Engländerin verließ die Station, der Bus hinter ihr fuhr an, und die roten Rücklichter verschwanden in der Nacht.


Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Die Suche nach Larry Brent geht weiter! Diesmal ist der Hauptprotagonist Iwan Kunaritschew, und sein Weg führt ihn nach London. Chiefinspektor Edward Higgins von Scotland Yard hat die PSA informiert, da eine Frau namens Ellen Mummert den Phantom-Mörder, einen gesuchten Serientäter gesehen haben will. Erstaunlicherweise hatte das Anlitz des Unheimlichen grosse Ähnlichkeit mit dem verschwundenen X-RAY-3, wobei die Gestalt vielmehr einem schemenhaften Geisterwesen glich, welches unmittelbar am Landhaus eines gewissen Lord Bramhill verschwand. Iwan und Higgins nehmen den Lord genauer unter die Lupe und werden Zeugen einiger unfassbarer Ereignisse. In der Tat scheinen sich in dem herrschaftlichen Landsitz mehrere Geister zu manifestieren, und alle diese Personen standen zu ihren Lebzeiten wohlmöglich in irgendeinem Kontakt mit Bramhill. Der Lord hatte unter anderem von dem sogenannten ‚Tor zur Hölle' erfahren, welches sich in Machu Picchu in einer verborgenen Höhle befinden und als Schlüsselort zur Rückkehr der Dämonengöttin Rha-Ta-N'my dienen soll. Seine letzte Forschungsreise wurde schliesslich auch von Erfolg gekrönt mit der Konsequenz, daß sein ständiger Begleiter Steven Arlidge anscheinend das Zeitliche segnete und Bramhills Gattin Lady Elisabeth von dem schrecklichen Teufelsmal befallen wurde (wie wir es schon aus dem vorangegangenen Band kennen). Auf dieser schicksalhaften Reise muss er auch mit Larry Brent zusammengetroffen sein, der den Dienern der Dämonengöttin entkommen konnte, um kurz darauf in diesem Höllentor zu verschwinden. Was Iwan fast zu spät herausfindet, ist daß der Lord noch so einiges anderes auf dem Kerbholz hat: in seinem Keller verbirgt sich ein langer Altar, der als Bett Gorhos bezeichnet wird - eigentlich ein Opfertisch, den Bramhill auch pfleglich nutzt, um das Erscheinen des Schwarzen Dieners der Rha-Ta-N'my zu provozieren. X-RAY-7 kann das Schlimmste vorläufig abwenden, dennoch führt ihn das unklare Schicksal seines Freundes Larry zusammen mit James Turnwood alias X-RAY-8 direkt nach Machu Picchu. Der dort lebende Indio Martino wurde ihnen von Bramhill als Kontaktperson und Eingeweihter empfohlen. Tatsächlich kann dieser sie zu dem Höllentor führen, aber auch direkt in ihr schreckliches Schicksal hinein ...


Meinung:
Was in "Corrida der Dämonen" seinen Anfang nahm, wird hier weitergeführt: Larry Brents ungeklärtes Verschwinden und die schleichende Rückkehr der Dämonengöttin Rha-Ta-N'my. In dieser Geschichte fokussiert man sich mehr auf deren Schwarzen Diener Gorho, der aber selbst noch nicht leibhaftig auftritt - was sich im Hinblick auf den nachfolgenden Titel schnell ändern dürfte. Dies ist aber nur der erste Teil; von einem Spuk in einem rustikalen englischen Herrenhaus werden wir zu einer vergessen Kultur in Peru entführt; einige Ereignisse aus der vorangegangenen Geschichte werden hier noch einmal aufgegriffen bzw. auch weitergeführt; wie z.B. das Schicksal des Indio Quarmo Lipiades, der Morna einige wichtige Hinweise über die Sekte in Mexico-City geben konnte. Ebenso findet der Autor Janosz Bracziskowsky aus "Im Labyrinth des Ghuls" seine kurze Erwähnung, da damals die PSA ebenfalls eine Konfrontation mit der Macht der Dämonengöttin erleben musste. Insgesamt ein umfassender Zyklus um eine abenteuerliche Thematik, die uns auch am Ende dieser Story immer noch auf die Folter spannt, was mit Larry Brent tatsächlich geschehen ist...


Besonderheiten:
Erster Teil eines Zweiteilers und gleichzeitig ein Soloabenteuer von Iwan Kunaritschew. Larry tritt nur kurz als geisterhafte Erscheinung auf.
James Turnwood alias X-RAY-8 ist das erste Mal mit von der Partie.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Lord Bramhill wird mit den "Geistern, die er rief" vor seinem Landhaus konfrontiert. Diese weisse Gestalt könnte eventuell Larry oder aber auch einer der anderen armen Seelen sein, die das Höllentor verschluckt hat. Dieses schwarze Wesen dürfte wohl Gorho darstellen, nur tritt der Schwarze Diener in dieser Geschichte noch nicht persönlich auf ... vielleicht aber in Bramhills krankem Hirn. Jedenfalls ein stimmungsvolles Bild, welches eine ansprechende Atmosphäre rüberbringt. Gefällt mir!


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
In London wird der Körper Larry Brents gesichtet, der kurz darauf spurlos verschwindet. Ist X-RAY-3 der unheimliche Phantommörder, der seit einiger Zeit die Stadt in Angst und schrecken versetzt? Ist der beste Agent der PSA dem Wahnsinn verfallen. Iwan Kunaritschew, alias X-RAY-7, fliegt nach London um diese Fragen zu klären. Lord und Lady Bramhill scheinen mehr über denn Sachverhalt zu wissen. Die beiden sind erst vor kurzem von einer viermonatigen Reise nach Machu Picchu zurückgekehrt. Dort waren sie am Tor zur Hölle, einer unterirdischen Grotte, in der sich ein schmaler Steg über einen tiefen Abgrund spannt und in einem schädelgleichen Felsen mündet. Dort wird die Rückkehr Rha-Ta-N'Mys vorbereitet. Ihr Begleiter Steven Arlidge stürzte ab du verschwand im Höllentor. Lady Bramhill kehrte als Dämonin zurück und der Lord verfällt immer mehr dem Wahnsinn. Unterhalb des Anwesens des Lords, mitten in England befindet sich nämlich Gorhos Bett, ein Altar aus schwarzem Stein, welcher Menschen frisst. Die beiden Adligen wollten nämlich in Peru die Rückkehr der Monster-Bestie bewerkstelligen. Nun soll auch X-RAY-7 das Schicksal vieler Opfer teilen und von dem Altar gefressen werden, ein Schicksal, welches auch Larry Brent erlitt ...?


Meinung:
Die Suche nach Larry Brent geht in die zweite Runde. Dieses Mal schlägt die Handlung einen weiten Bogen nach England. Und da kommt es unweigerlich zu einem Bruch in der Handlung und dem logischen Ablauf. Von der Opferung der sieben Frauen wird nichts mehr berichtet und von Gorho ist immer noch nichts zu lesen, abgesehen von seinem Bett, jenem menschenverschlingenden Altar. Weshalb dieser aber in England stehen soll wird nicht ausreichend erklärt. Ebenso effektheischend ist das Erscheinen des Astralleibes von Larry Brent, welches die Handlung nicht weiterbringt und den Leser nur zu verwirren versucht, was aber nicht konsequent durchgeführt wurde, um glaubhaft zu wirken. Dafür wurde die Ermittlung von Iwan Kunaritschew fesselnd beschrieben, der hier im Prinzip ebenfalls ein Solo absolviert, denn bis auf seinen Geistkörper spielt X-RAY-3 immer noch keine wichtige Rolle. Besonders einfallsreich ist der fressende Altar und die Dämonenwerdung von Lady Bramhill. In einer Nebenhandlung beschäftigt sich ein Wissenschaftler mit der Entschlüsselung einer alten Schriftrolle, die Morna im letzten Fall ergattern konnte. Auch hier erwartet den Leser eine böse Überraschung und zeigt ihm, wie schrecklich die Macht der Dämonengöttin wirklich ist. Als kleines Schmankerl erhält zum Ende hin der PSA-Agent James Turnwood seinen ersten Auftritt innerhalb der Serie. Leider bleibt auch bei X-RAY-8 die Charakterisierung sehr oberflächlich, beschränkt sich lediglich auf die Beschreibung des Aussehens und der Vorlieben des Agenten. Im Gegensatz zum ersten Teil endet dieser aber mit einem echten Cliffhanger.


Besonderheiten:
Roman ohne Larry Brent.
Der zweite Teil eines Dreiteilers.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover zeigt Lord Bramhill vor dem dunklen Geist Gorhos und dem Astralleibes von Larry. Das Cover ist nicht gerade unheimlich und hat einen starken Comictouch.


Coverbewertung:
2 Kreuze