Larry Brent Nr. 21: Super-Virus aus der Hölle
Larry Brent Nr. 21: Super-Virus aus der Hölle


Auf dem Rummelplatz von Long Island ging es hoch her. Frankie Patterson, bekannt dafür, überall da zu sein, wo was los war, fühlte sich wieder mal in seinem Element. Man merkte, das er an diesem Abend schon ein paar Schlucke mehr getrunken hatte, als ihm zuträglich war. Er rempelte die Leute an, machte dumme Bemerkungen und ärgerte sich darüber, daß Jim und Hal nicht gekommen waren, obwohl sie es ihm fest versprochen hatten. Jim und Hal hatten die Girls mitbringen wollen. Er blickte einem mittelblonden Mädchen nach, das hautenge Blue Jeans trug und einen knallroten, nicht minder eng anliegenden Pulli. Frankie Patterson hob die Augenbrauen. "Na also", murmelte er im Selbstgespräch. "Dann ist der Abend ja doch noch gerettet ... Es gibt mehr Girls in New York, als Jim und Hal denken, und die gefällt mir ..."


Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Eine Wahrsagerin verkündet mehreren Menschen eine sehr düstere Zukunft, die aber unmittelbar mit ein und demselben Ereignis zu tun hat, wie sich später herausstellt. Der Wissenschaftler Jeremy Tanner stirbt tatsächlich bei einem Autounfall, doch damit beginnt das Grauen erst. Tanner hat im Geheimen mit tödlichen Viren experimentiert. Ohne Wissen seiner Auftraggeber, doch mit der Hilfe böser Mächte hat er theoretisch eine Art Super-Virus erschaffen. Seine Experimente sind aber noch nicht abgeschlossen, also übernimmt sein Geist den Körper von Fletcher Garner, der Tanner nach seinem Unfall zu Hilfe eilen wollte. Garner beendet das grauenvolle Schaffen in Tanners privatem Labor und lässt eine Hundertschaft gigantischer Viren auf die Menschheit los. Larry Brent, Iwan Kunaritschew und Morna Ulbrandson gehen dem unheimlichen Treiben nach und werden dabei selbst fast Opfer der gefährlichen Viren. Am Ende stehen die PSA-Agenten einer Apokalypse gegenüber, die sich anscheinend nicht mehr aufhalten lässt ...


Meinung:
Da haben wir wieder einen wahnsinnigen Wissenschaftler, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die gesamte Menschheit vom Erdball zu putzen. Ein bißchen schwächlich ist die Erklärung, daß in seinem Haus sich das Böse manifestiert hat, daß hier die Hölle waltet und gerade deswegen diese Experimente der Apokalypse dienen sollen. Die Endszenerie ist wirklich sehr actionreich und aufreibend, Endzeitstimmung und Trash wie in den alten Godzilla-Filmen. Entsprechend zieht sich am Anfang die Handlung etwas und kommt nicht so richtig in die Gänge. Zu ausgiebig wird auf dem Thema herumgeritten, warum und wie der seelige Tanner diese Viren ins Leben gerufen hat und weshalb er es gemeistert hat, seinen Geist auf einen anderen Menschen zu übertragen. Auch die Erklärung mit den PSI-Kräften war mir etwas zu abgedreht. Man hätte die monströsen Viren ruhig schon früher zum Einsatz bringen können und dann vielleicht etwas sparsamer, dann wäre wohl auch etwas Gruselatmosphäre aufgekommen ...


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Irgendwas hat dieses Bild, obwohl es verdammt kitschig und mehr wie eine Skizze rüberkommt. Aber da steckt etwas Stimmungsvolles drin. Gezeigt wird der apokalyptische Angriff der mutierten Viren auf die Stadt. Erst nach dem Lesen stellte ich fest, daß da ja menschliche Körper in diesen Rüsselviechern sind, ist mir beim ersten Betrachten gar nicht aufgefallen. Überleg, überleg - nein, ist doch mehr Kitsch ...


Coverbewertung:
1 Kreuz
Rezension von Mc Small:


Kurzbeschreibung:
Jeremy Tanner ist Wissenschaftler und arbeitet an der Entwicklung biologischer Kampfstoffe. Auf einer Partie sagt ihm die Seherin Clara seinen Tod für die kommende Nacht voraus. Tanner missachtet die Warnungen und rast mit seinem Wagen tatsächlich in den Tod. Sein Geist fährt jedoch in den Körper des Unfallzeugen Fletcher Garner und nutzt diesen zur Umsetzung seines teuflischen Plans. Was niemand wusste, Tanner entwickelte in seinem Anwesen Madson House einen Super-Virus den er nun auf die Menschheit loslässt...


Meinung:
Der Roman "Super-Virus aus der Hölle" ist der erste, den ich aus der Larry Brent Serie gelesen habe. Bisher kannte ich nur die Hörspiele. Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Shocker treibt in dem Heft ständig die Handlung voran und hält sich nicht mit unnötigen Füllphrasen auf um auf seine Seitenzahl zu kommen. Zudem ist die Geschichte nicht nur aus einer Perspektive erzählt, sondern aus der von vielen verschieden Personen, was das Lesen des Romans sehr kurzweilig macht. Der Inhalt des Heftes ist ein wilder, phantasievoller und abgedrehter Mix mit vielen Elementen eines Agententhrillers. Das Heft passt genau in seine Zeit; mag einigen aus heutiger Sicht allerdings zu wirr und zu wenig real erscheinen. Mir hats aber gefallen.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Richtig schön billig! Dadurch fast kultig!


Coverbewertung:
3 Kreuze

Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Der Bakteriologe und Waffenforscher Jeremy Tanner verunglückt auf offener Straße so schwer, dass er noch am Unfallort verstirbt. Fletcher Garner versucht noch den Mann zu retten, doch es ist bereits zu spät. Im Laufe der nächsten Tage merkt Fletcher allerdings, dass er sich wie ein anderer Mensch verhält und es ihn zum Madson House treibt. Garner wurde von dem Geist Tanners beeinflusst, der durch Garner sein letztes Experiment aus dem Jenseits heraus vollenden will. Es ist das Super-Virus CXP-23, welches absolut tödlich ist.
Larry Brent und seine Freunde Iwan Kunaritschew und Morna Ulbrandson werden in den Fall involviert als Larrys Schwester Miriam den PSA-Agenten bei einem geselligen Abendessen ihre Freundin Chase vorstellt. Sie war die Assistentin des toten Wissenschaftlers und wird von einer dunklen Vorahnung geplagt. Hinzu kommt die unheilvolle Prophezeiung einer Hellseherin. Als Chase nach Hause geht, bemerken die Agenten, wie ihr jemand folgt. Iwan verfolgt die beiden. Chases Verfolger ist ein Agent einer feindlichen Macht und darüber hinaus parapsychisch begabt. Er befindet sich im Besitz einer ebenso tödlichen Vorstufe des Super-Virus CXP-23, mit dem er Chase und Iwan vernichten will. Während die Beiden um ihr Leben bangen, macht sich der feindliche Spion auf den Weg zum Madson House, um CXP-23 in seine Gewalt zu bringen. Doch der Super-Virus, der mit Hilfe der Hölle, zu einer unkalkulierbaren Gefahr geworden ist, wurde bereits fertiggestellt und wartet auf seinen Einsatz. Ein Fall, der Larry Brent und seine Freunde an den Rand der Apokalypse bringt …


Meinung:
Dieser Roman ist eine wahrlich irre und mit Handlung vollgepackte Mischung aus Viren-Thriller, Monsterhorror und Slapstick-Komödie. Gerade die gezwungen witzigen Einlagen von Iwan Kunaritschew wirken teilweise deplaciert, da das Grundthema der Geschichte durchaus ernst zu nehmen ist. Das dann noch eine Spinne ihren Kopf einzieht (was anatomisch völlig unmöglich ist), weil sie mit Rauch von Iwans Selbstgedrehten in Berührung gekommen ist, passt dann doch nicht ganz zu einem Gruselschocker. Leider wird der ohnehin stark überfrachtete Roman durch die Passagen mit der Hellseherin Clara entscheidend in seiner Authentizität und in seinem Tempo gebremst. Hier hätte sich Shocker eher auf die Aktivitäten des feindlichen Agenten Lupko und den Einsatz von CXP-23 konzentrieren sollen. Gerade die apokalyptische Invasion der Riesenviren am Ende der Geschichte kommt viel zu kurz.
Neben den drei Hauptfiguren der Serie hat auch Larry Brents Schwester Miriam einen kleinen Auftritt. Leider wirken ihre Rollen immer sehr konstruiert, denn fast jedes Mal, wenn Miriam mit von der Partie ist, spielt der Zufall eine unglaubwürdige Rolle, denn natürlich kennt die junge Frau Chase und führt sie just in dem Moment zum Abendessen mit ihrem Bruder und dessen Freunden, als es zu dem einschneidenden Erlebnis im Leben von Chase kommt. Der Virus an sich wurde sehr bedrohlich dargestellt und die Tötungsart von CXP-23 ist gewiss nichts für schwache Gemüter, auch wenn die Vorstufe des Virus, als gefährlicher dargestellt wird, als das Resultat. Hätte Tanner alias Garner die winzig kleinen Viren vermehrt, hätten auch die Laserwaffen der Agenten und die Flammenwerfer der Militärs nichts mehr ausrichten können. Leider wird das stark überhastete, aber dennoch gelungene Finale, durch eine weiteren Auftritt der Seherin Clara getrübt, dass sehr einfallslos wirkt und als Deus ex machina dient. Leider weist der Roman auch stilistische Mängel auf. Ganz im Stil der 70er Jahre wird ständig das Wort Office statt Büro verwendet, was nicht nur unheimlich antiquiert aussieht, sondern auch zu Wiederholungen führt.
Fazit: Rasanter aber auch unheimlich konstruierter Horror-Roman, der weit hinter seinem Potenzial zurückbleibt. Haarsträubende Zufälle, gezwungen komische Witzeleien und unnötige esoterische Einlagen lenken von der Handlung ab und nehmen der Thematik die nötige Brisanz.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover zeigt die Invasion von CXP-23. Wie im Roman beschrieben sehen die Viren wie überdimensionierte Wasserflöhe aus und wirken erstmal alles andere als bedrohlich. Sie sehen eher putzig aus und die winzigen Rüssel scheinen nicht gerade dazu geeignet zu sein, ganze Menschen zu verschlingen. Hinzu kommt die einheitlich gelbgrüne Farbgebung, die das Geschehen unwirklich erscheinen lässt.


Coverbewertung:
1 Kreuz

Wissenswertes zu dem Roman:

- Ursprünglich sollte die Story einmal "Bakterien aus der Hölle" heißen, doch Dan Shocker hat den Titel geändert.

- Dieser Roman bildet die Vorlage für das im April 2004 erschienene Hörspiel Nr. 19 "Killervirus aus der Hölle" von Europa