Larry Brent Nr. 18: Der Mönch mit den Teufelskrallen
Larry Brent Nr. 18: Der Mönch mit den Teufelskrallen


Der Mann in der Kutte war ein Mönch. Er trug unter dem schlichten Gewand, in der Hand verborgen, ein kleines, unetikettiertes Fläschchen. Bruder Antonio bewegte sich auf dem schmalen, steinigen Pfad, der durch das Gebirge führte. Von den Bergen aus hatte man einen prächtigen Blick in das Tal, durch das sich das Flüßchen Almonte schlängelte, ganz in der Nähe der kleinen Stadt Deleitosa. Die roten und braunen Dächer im Tal sahen aus, wie Spielzeughäuser. Bruder Antonio ging auf die Holzhütte zu, die sich an den hohen Zaun eines umfangreichen Gartens schmiegte. Die Hütte machte einen gepflegten Eindruck. Sie war in vier Zimmer aufgeteilt und wurde von einem einzelnen Mann bewohnt. Der Bewohner, der weit ab von der nächsten Ortschaft das Leben eines Einsiedlers führte, war Ramon Sostello, der vor vielen Jahren dieses Gartengrundstück käuflich erworben und nach und nach seinen eigenen Bedürfnissen entsprechend gestaltet hatte.


Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
Ein Heim für schwer erziehbare Mädchen mit einem angelagerten Kloster in Deleitosa, einer Stadt in Spanien ist der Schauplatz für Larrys neuen Fall: Larry Brent schmuggelt sich als angeblicher Pädagoge in dieses Heim ein, um den Informationen einer ehemaligen Heiminsassin nachzugehen. Sie hat die Aussage gemacht, dass ein Mädchen bei einem Fluchtversuch ermordet worden wäre. Doch schon vor dem Eintreffen des Agenten kommt es zu weiteren unheimlichen Vorfällen: ein Mädchen wird in der Nacht bei ihrer Flucht im Klostergarten von einem Mönch mit einer schuppigen krallenbewehrten Klaue erwürgt, dieser Mönch scheint aber seine Mordlust immer noch nicht befriedigt zu haben, denn er macht sich auf den Weg in das Heim, um sich dort ein weiteres Opfer zu suchen. Larry ist mittlerweile in dem riesigen Garten des Heimnachbarn und Einsiedlers Ramon Sostello fündig geworden, unter dem Komposthaufen entdeckt er die Überreste von zwei Menschen. Jetzt bemüht sich der PSA-Mann in den Wirren des Heims und in dem Schweigen der Heimleitung eine Antwort für die furchtbaren Morde zu finden und die Identität des Mörders aufzudecken. Leider will man gerade deswegen ihn aus dem Weg räumen ...


Meinung:
Bravo, also der Schauplatz ist wirklich toll gewählt: ein Heim in einem düsteren, unterkellerten Gebäude, ein benachbartes Kloster, dann der Garten vor dem einsamen Haus Sostellos ... Auch die Figur des Mönchs ist fabelhaft in Szene gestellt, auch wenn er gegen Ende ziemlich schnell und unspektakulär enttarnt wird, wo doch DS am Anfang ein wirklich schönes Rätselraten um die Identität des Killers und die Hintergründe der Morde aufbaut. Sehr gut hat mir die Szene gefallen, als Larry in dem einsamen Garten auf die Leichen unter dem Komposthaufen stößt, auch die Szenerie in dem düsteren Kellergewölbe wirkt schön beklemmend. Im Ganzen eine spannende, unheimliche Geschichte, die in erster Linie von dem prima gewählten Umgebung und der entsprechenden Atmosphäre lebt.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Atmosphärisch schön gestaltet, gerade die Idee mit der Taschenlampe, die den Angriff des Mönchs beleuchtet, finde ich gut. Die Kralle sieht etwas angeklebt und kitschig aus, da hätte sich der Zeichner vielleicht ein bisschen mehr Mühe geben können. Ansonsten zwar kein überragendes Bild, aber stimmungsvoll !


Coverbewertung:
2 Kreuze
Rezension von Benfi:


Kurzbeschreibung:
Larry Brent wird nach Deleitosa/Spanien geschickt. Dort befindet sich neben einem Kloster eine Anstalt für schwer erziehbare Mädchen. Durch Zufall hat die PSA erfahren, dass dort einige Mädchen in den letzten Jahren verschwunden sind. Das Mädchen, welches darauf hinwies, wird kurz darauf tot aufgefunden! X-RAY-3 wird mit einer Gruppe von Pädagogen in die Anstalt eingeschleust, lernt dort unter anderem die strenge Aufseherin Senora Couchez und den Sponsor der Anstalt Senor Fardez kennen. Auch hört er die Geschichte, dass eine unheimliche Gestalt mit einer mörderischen Klaue durch die Gemäuer geistern soll. Als versucht wird Larry durch einem Unfall zu beseitigen, weiß er, dass er auf der richtigen Spur ist, aber auch, dass seine Gegner ihn erkannt haben.


Meinung:
Irgendwie bin ich nie richtig in die Geschichtereingekommen und so muß ich sagen, dass der Roman zwar flüssig geschrieben und anscheinend auch gut recherchiert ist, aber die Story ist irgendwie nicht so überzeugt. Vielleicht gefällt sie auch nur mir nicht, wer weiß.


Besonderheiten:
Erscheinungsdatum SK 810: 07.10.1969
Erscheinungsdatum SGK 012: 19.10.1971


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover auf dem Nachdruck des SK 810 ist noch näher an die Vorlage geknüpft und erhält so 4 Kreuze...


Coverbewertung:
4 Kreuze
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Das "Haus der Hoffnung" bei Deleitosa in Spanien, ist ein Heim für schwer erziehbare Mädchen. Allerdings scheint es dort nicht immer mit rechten Dingen vorzugehen, denn mehrere Mädchen sind bereits spurlos verschwunden. Zwar wurden sie laut Heimleitung offiziell entlassen, doch es findet sich danach nicht der geringste Hinweis auf den Verbleib der jungen Frauen. Bis in New York eines der Mädchen die Polizei anruft. Dann verschwindet das Mädchen. Die Telefonzelle aus welcher der Anruf kam ist von Schüssen durchsiebt worden und blutverschmiert. Die PSA schaltet sich in den Fall ein und schickt ihren besten Mann nach Spanien. Als Mitglied einer Gruppe amerikanischer Sozialarbeiter schleust sich Larry Brent in das "Haus der Hoffnung" ein und kommt dabei einem weiteren Verbrechen auf die Spur. Ein Mörder in einer Mönchskutte geht um und erwürgt seine Opfer mit einer Monsterklaue, die eher einem Reptil als einem Menschen zu gehören scheint ...


Meinung:
In diesem Roman frönt Dan Shocker seiner Liebe für mysteriöse Kriminalfälle, die zunächst unheimlich und gruselig beginnen, aber im Prinzip auch in der Realität durchaus denkbar wären. Der titelgebende Mönch ist gar nicht der Grund für das Eingreifen der PSA, was zum einen zwar den Faktor Zufall arg strapaziert, andernfalls aber auch den Reiz des Romans ausmacht. Die Umgebung des Klosters und der alten Gebäude, in welchem das Heim untergebracht wurde, vermitteln eine klassische Gruselatmosphäre. Hinzu kommt ein gesichtsloser, geistig verwirrter Killer. Die Charaktere sind typisch für Shocker-Romane und wirken zwar recht natürlich bleiben aber nicht sonderlich im Gedächtnis haften. Was den Leser hier erwartet ist sicherlich nicht eine neue Version von "Der Name der Rose", aber der Roman bietet kurzweilige, gruselige Unterhaltung mit einem für einen Heftroman dieses Genres eher untypischen Ende.


Besonderheiten:
Der Roman wurde in dem Buch "Der Teufels-Mönch" aus dem BLITZ-Verlag neu veröffentlicht.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Der Mönch mit der Teufelskralle holt sich im Schein einer Taschenlampe ein neues Opfer. Sicherlich nicht Lonatis bestes Werk, aber stimmig, was Motiv und Atmosphäre betrifft.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Das Titelbild wurde ebenfalls für den Geister-Schocker Nr. 16 verwendet:

Geister-Schocker Nr. 16: Klinik der Toten