Larry Brent Taschenbuch Nr. 15: Die Treppe ins Jenseits
Lord Randolph Callaghan verkauft das Feldenschloß an der Steilküste.
Sein kleiner Sohn ist dort auf rätselhafte Weise auf der
geheimnisumwitterten 14. Stufe der Treppe ins Jenseits umgekommen. Edward
Baynes, millionenschwerer Aktionär, erwirbt das Anwesen. Er glaubt nicht
an den Spuk und böse Geister, die den Menschen übel wollen und
angeblich schon mehrere Tote auf dem Gewissen zu haben. Ist es ein Zufall,
daß seine Tochter kurz darauf querschnittsgelähmt ist, daß
er selbst einen tödlichen Autounfall hat? Larry Brent, erfolgreicher
PSA Agent, sieht sich das Felsenschloß und die Treppe ins Jenseits
näher an ...
von Dan Shocker, erschienen 1975, Titelbild: ???
Rezension von
Diego250:
Kurzbeschreibung:
Eve Baynes wird immer wieder von Alpträumen heimgesucht, die den Unfall
betreffen, welcher sie in den Rollstuhl gebracht hat. Zeitgleich geschehen
merkwürdige Dinge in Südengland. Erich Smith nimmt, um sein Einkommen
aufzubessern, an merkwürdigen Experimenten teil, die ihn später
das Leben kosten und Edward, der Vater von Eve Baynes verabredet sich mit
seiner Geliebten Nicole zum Abendessen, auf dem Weg dorthin kommt er ums
Leben. Das Testament von Edward, eines der reichsten Männer Englands
übrigens, wird auf seinem schaurigen Anwesen an der Küste verlesen.
Dazu müssen alle Erbberechtigten um 24.00 Uhr auf dem Landhaus erscheinen.
X-RAY-3 begleitet Eve, als Chauffeur getarnt, um sie zu schützen. Doch
schon bevor die beiden eintreffen wird ein anderer Erbberechtigter, der Bruder
des Verstorbenen, ermordet. Auch die schwachsinnige Schwester von Eve ist
anwesend. Plötzlich taucht der verstorbene Vater der beiden auf, beim
Versuch dem "Toten" zu folgen verliert Eve um ein Haar ihr Leben. Wer versucht
die beiden Haupterben "auszuschalten" und was hat es mit Allan Carter, dem
sonderbaren Gärtner auf sich, der total alkoholisiert aufgefunden
wird?
Meinung:
Müde plätschert der Roman so vor sich hin. Ich musste das Heft
immer wieder beiseite legen, weil es so keinen richtigen Höhepunkt hat
und überhaupt nicht zu fesseln vermag. Die Idee der ganzen Geschichte
um eine verwunschene Treppe ist allerdings sehr gut, so das ich es traurig
finde das der gute Dan nicht mehr daraus gemacht hat. Der anfänglich
gut gemeinte Versuch einen guten Grusel-Roman aufzubauen erstickt dann leider
in einem durchschnittlichen Krimi, bei dem es sich mehr um ein Abmeucheln
von Erben als um eine verwunschen Treppe handelt. Dan versucht zwar immer
wieder der Geschichte ein bisschen Horror zu verpassen, so zum Beispiel durch
das Auftauchen von dem verstorbenen Edward, kommt aber damit nicht so recht
durch, so das das Ganze absehbar und daher langweilig wirkt. Schade hätte
mir mehr versprochen.
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Rezension von
Benfi:
Kurzbeschreibung:
Die seit einem Unfall querschnittsgelähmte Eve Baynes hat es nicht leicht:
Sie wird nicht nur von Albträumen von dem Unfall auf der Treppe zum
Meer bei dem Landhaus ihres Nahe Dover/England geplagt, sie muss auch noch
den plötzlichen Unfalltod ihres Vaters, dem Millionär Edward Baynes
, verkraften. Und auch seinen ungewöhnlichen letzten Wunsch: die
Testamentverlesung ist auf dem verfluchten Landsitz, auf dem Eve, sowie ihre
schwachsinnige Schwester Janett und Nicole Mercier, die Freundin des
Millionärs und alle anderen Erben seit dem Unfall von Eve nicht mehr
waren. Denn seitdem glauben sie alle an den Fluch, der auf der Treppe; besonders
auf der 14. Stufe, lastet. Bevor sich Eve auf dem Weg macht, tritt Larry
Brent in ihr Leben. Beauftragt von der PSA soll er deren Leben schützen,
da die Computerauswertungen sie in großer Gefahr glauben. Als Chaffeur
getarnt begleitet er Eve zum Landhaus. Und schon bei der Ankunft werden sie
von dem führerlos umherrollenden Fahrzeug eines Onkels fast torpediert.
Der Onkel ist jedoch verschollen, bis Larry Blutspuren auf der Treppe findet.
Jemand auf dem Landsitz trachtet tatsächlich nach Eve Baynes Leben,
die an diesem Ort anscheinend verrückt wird, will sie nachts doch ihren
verstorbenen Vater gesehen haben.
Meinung:
Dan Shocker präsentiert uns hier diesmal einen richtigen Psycho-Thriller
mit weniger Action, als in den bisherigen Romanen mit Larry Brent. Dies gelingt
ihm ganz gut und die Handlung ist bis zum Ende auch logisch durchdacht! Doch
mir ist völlig schleierhaft, wieso die PSA hier ihren besten Agenten
einsetzt! Wenn sie das bei jedem etwas mysteriösen Tod eines reichen
Menschen machen wollen, dann sollte sie sich noch Dutzende Agenten besorgen.
So extrem gefährdet scheint die vermutliche Haupterbin nun doch nicht.
Und diesen Gedanken im Hinterkopf stört doch etwas beim Lesen und
drückt das Vergnügen eines soliden Romans.
Besonderheiten:
Erscheinungsdatum SK 781: 18.03.1969
Erscheinungsdatum SGK 6: 04.05.1971
2 von 5 möglichen Kreuzen:
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Der Millionär Edward Baynes stirbt bei einem Autounfall. Die
Testamentsvollstreckung soll auf seinem Landsitz an der Küste von Dover
vollzogen werden. Zu diesem Zweck reisen die beiden Töchter Baynes,
dessen Geliebte und noch einige weitere illustre Damen und Herren an. Eve
Baynes, Edwards jüngste Tochter, erlitt vor drei Jahren einen schweren
Unfall an der Treppe, die hinunter an die Küste führt. Diese Treppe
ist angeblich verflucht und bringt Unheil und Tod über die Bewohner
des Hauses. Jeder der die 14. Stufe betritt sei des Todes. Eve Baynes rutschte
auf dieser Stufe aus und ist seitdem an den Rollstuhl gefesselt. Um so mehr
ist die junge Frau erstaunt und verängstigt, dass ihr Vater in seinem
Testament verfügte, dass die Testamentsverlesung an eben jenem Ort
stattfinden soll, den Eve seit dem Unfall nicht mehr besucht hat. Doch die
PSA hat bereits interveniert und schickt Larry Brent vor Ort, damit er inkognito
als Chauffeur der jungen Frau ermitteln kann. Denn nicht nur der Geist einer
ermordeten Frau geht umher, auch irdische Verbrecher wollen den Töchtern
an den Kragen, um kräftig abzukassieren ...
Meinung:
Wieder mal beweist Dan Shocker, dass er ein Meister des subtilen Schreckens
ist. Die Gefahr, die der jungen, an den Rollstuhl gefesselten Frau droht,
wird einfühlsam beschrieben, wohl nicht zuletzt, deswegen, weil der
Autor selber diese Erfahrung machte. Der perfide Plan der Erbschleicher
könnte dämonischer nicht sein und das einsame Haus an den Klippen
bietet eine nahezu klassische Kulisse für diesen Gruselroman. Dabei
geht die eigentliche Gefahr wieder einmal von den Menschen aus, obwohl der
Autor in diesem Fall auch übersinnliche Kräfte mitwirken lässt.
Eindrucksvoll gelingt es dem Schriftsteller die Gefühle seiner Protagonisten
auf den Leser zu übertragen. Die unheimliche Treppe ist dabei nur Staffage
und eigentlich muss man sich wundern, wieso die Leute immer wieder dorthin
gehen, obwohl sie genau wissen, was sich dort abgespielt hat. Aber genau
das ist vermutlich der Reiz, dem viele Menschen auch in Wirklichkeit erliegen
würden. Wenig nachvollziehbar ist zunächst die Motivation des liebenden
Vaters lebensechte Puppen von seinen Töchtern anfertigen zu lassen,
damit er beim Betrachten der Abbilder eventuell Anzeichen des Schwachsinns
bei Eve erkennen würde, dem bereits seine ältere Tochter Janett
erlegen ist. Doch damit konnte Dan Shocker eine weitere gruselige Komponente
mit ins Spiel bringen, der er sich auch später gerne bediente. Lebensechte
Puppen, mit ihren starren Gesichtszügen und den leblosen Augen, versetzen
Menschen immer noch in Angst, wenn die richtige Atmosphäre vorliegt.
Dialoge und Charaktere wirken natürlich und lebensecht, obwohl wieder
einmal sehr viele Namen in dem kleinen Umfang eines Heftromans untergebracht
wurden.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Titelbild zum Taschenbuch zeigt eine gruselige Collage des Schreckens.
Eine abgetrennte Hand, eine blutbeschmierte Frau mit einem Messer und ein
erstochener Mann. Dieses Wirrwarr aus Momentaufnahmen atmet den Hauch des
Wahnsinns, der den Roman durchzieht, und die grelle Farbgebung passt mit
ihren Kontrasten auch sehr gut zum Hintergrund.
Coverbewertung: