Über Venedig tobte ein mörderisches Unwetter! Es war eines Jener
Frühjahrsgewitter, die die des Spätsommers an Heftigkeit oft weit
übertrafen. Pausenlos zucken Blitze vom Himmel. Wolkenberge jagten
aufeinander zu, stießen zusammen, und der gewaltige Donner rollte wie
das Gebrüll eines urweltlichen Ungeheuers über die Stadt. Der Himmel
hatte seine Schleusen geöffnet. Wassermassen prasselten auf die Erde
nieder, spülten Staub und Matsch von den Straßen und ließen
die unzähligen Kanäle zu reißenden Flüssen werden. Das
Wasser schäumte hoch, drang in Keller und Wohnungen ein und ertränkte
unzählige Ratten, die in Venedig die Anzahl der Einwohner noch
übertrafen.