Wie ein unheilvoller drohender Schatten lag die Dunkelheit über dem
Land. Nur ab und zu lugte der bleiche Mond durch die schweren Wolken. Dann
geisterte sein fahles Licht auf den kleinen Friedhof und tauchte die alten,
verwitterten Grabsteine in silbernen Glanz. Nebelschwaden umfingen wie
Todesfinger die Erlen und Trauerweiden des Friedhofs. Hinter dem Friedhof
lag das Moor. Aufkommender Wind brachte den Geruch von Fäulnis und
Verwesung. Einmal durchschnitt der überlaute Schrei eines Käuzchens
die Totenstille. Ein Mann, der den Ruf zufällig hörte zuckte zusammen.
"Der Totenvogel ruft. Das ist die Stunde des Hexers", flüsterte er
erschreckt und begann zu laufen. Er rannte direkt zu einem kleinen Dorfgasthaus,
riß die Tür auf und blieb schwer atmend an der rustikalen Theke
stehen. Es waren nur noch wenige Gäste im Raum, und allen lief ein Schauer
über den Rücken, als er die Neuankömmlinge von dem Schrei
des Käuzchens berichtete. "Bald werden die Toten wiederkommen", sagte
der Wirt mit rauher Stimme und spürte, wie ihm eine Gänsehaut den
Rücken hinunterlief. Die anderen Gäste nickten beklommen. Sie
fühlten, das bereits ein unsichtbarer Gast unter ihnen weilte. Das Grauen
...