Es war eine unheilschwangere Nacht. Grelle Blitze zuckten über den
wolkenverhangenen Himmel. Die kurz danach folgenden Donner rollten über
das Land wie Todesgrüße aus einer anderen Welt. Doch es fiel kein
Regen. Eine drückende schwüle breitete sich aus. Es war die Nacht,
in der die Menschen Zuhause blieben, die Fenster verriegelten und sich in
ihren Betten verkrochen. Es war die Nacht, der Dämonen und Geister.
Die junge Frau auf dem breiten Bett störte das Unwetter nicht. Diese
Nacht war für sie eine Liebesnacht. Schier unersättlich war ihre
Leidenschaft. Der junge Marquis der auf dem Bettrand saß und sich gerade
sein Hemd über den Kopf streifte war ihr neuster Favorit. Lady La Duga
war eine schöne Frau. Das lange schwarze Haar reichte ihr bis weit
über die Schultern. Grüne, leicht schräg stehende Augen erinnerten
den jungen Marquis immer an eine Katze.