John Sinclair Nr. 1621: Die Verdammten

John Sinclair Nr. 1621: Die Verdammten


Father McCallum wusste nicht, ob es noch Sinn hatte, in seine Kirche zu gehen und zu beten. Er hatte verloren, er wusste, dass es zu spät war, denn diese uralte Macht war letztendlich stärker gewesen. Sogar in Rom hatte man ihm nicht helfen können. Und doch war die Kirche seine letzte Hoffnung und Zufluchtsstätte. Er hatte ihr immer vertraut, und das tat er auch jetzt. Ihn erfasste so etwas wie ein Zögern, als er vor seiner Kirche stand. Er fühlte sich klein vor diesem imposanten Bauwerk. Zwar war die Kirche nicht besonders groß, Father McCallum empfand sie aber so. Sie wirkte mächtig, beinahe abweisend. Der Turm erinnerte ihn an einen Finger, der drohend in die Höhe gestreckt war, als wollte er den Mann davon abhalten, sich in den Schutz dieser Mauern zu begeben...


von Jason Dark, erschienen am 04.08.2009, Titelbild: Candy Kay
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair wird von Father Ignatius in den kleinen Ort Harrow zu Pater McCallum geschickt, weil der Geistliche ein Geheimnis birgt. McCallum hat in jungen Jahren in einem Kloster alte, verbotene Schriften entdeckt und wurde daraufhin als Späher der Weißen Macht nach Harrow geschickt, um nach außergewöhnlichen Phänomenen Ausschau zu halten. Ein solches Ereignis ist nun passiert und es scheint, dass den Geistlichen die Entdeckung von damals einholt.
Als John die Kirche von Harrow betritt findet er McCallum in tödlicher Situation vor: ein engelartiges Wesen hat den Pfarrer überfallen und will ihn töten. Johns Auftauchen verscheucht den Angreifer und nun erfährt der Geisterjäger endlich, warum Ignatius ihn zu McCallum geschickt hat: McCallum hat erfahren, dass vor Urzeiten Engel namens Grigori auf die Erde geschickt wurden und sich mit Menschen gepaart haben. Die Nachkommen aus diesen Verbindungen werden Nephilim genannt und wurden von Gott verflucht und von der Erde getilgt. Allerdings konnten einige dieser Wesen entkommen und haben seither im Verborgenen gelebt. McCallum hat in den verbotenen Schriften von den Nephilim erfahren und vor kurzem eines dieser Wesen in seiner Kirche entdeckt. Damit er deren Existenz nicht verraten kann, soll er nun von den Verdammten getötet werden.
Zu dem ersten Nephilim, die vor Johns Kreuz keine Angst zeigen und es sogar berühren können, gesellt sich ein zweiter und nachdem die beiden zwei Autofahrer getötet haben, nehmen sie eine junge Frau und deren Sohn als Geiseln, um John zu zwingen, ihnen das Kreuz zu überlassen. Als die Nephilim allerdings erfahren, dass die Buchstaben an den Kreuzenden für die Namen der Erzengel stehen, fliehen sie entsetzt. Eine Flucht, die nicht lange währt, denn aus dem Himmel stoßen vier Lichtbahnen, die die beiden Nephilim vernichten.


Meinung:
Beim Kauf des Heftes habe ich gedacht: Verdammt, da hat Jason Dark es mal wieder verdammt gut geschafft, sein verdammtes Lieblingswort auf dem verdammten Cover zu platzieren… *g* Witzigerweise kommt dann im Roman kein ‚verdammt' mehr vor, wenn man vom titelgebenden Substantiv einmal absieht. Die Geschichte selbst ist vom Grundsatz her spannend angelegt, ist aber zu langatmig, um wirklich fesseln zu können und leider wird auch mal wieder deutlich, dass Jason Dark im Grunde keinen Plan hat, was er mit der Story überhaupt anfangen soll.
Das zeigt sich schon bei der Tatsache, dass die so geheimen Nephilim - sollen wir jetzt auch die Hörspielserie Schattenreich und Webseiten wie Wikipedia zur Geheimsache erklären? - erst tätig werden müssen, nachdem sie selbst in der Kirche aufgetaucht sind. Für dieses erste Auftauchen gibt es keine Erklärung. Dann macht die innere Logik der Handlung einen Purzelbaum nach dem anderen: heißt es erst noch, dass der Nephilim Father McCallum schnell und schmerzlos töten will (wobei sich hier schon die Frage stellt, wie schnell und schmerzlos jemanden erwürgen kann…), lässt er den Geistlichen in der nächsten Szene langsam und qualvoll zugrunde gehen. Und wollen die Verdammten zu Beginn des Romans noch, dass ihre Existenz geheim bleibt, heißt es bei der Geiselnahme plötzlich, dass die ganze Welt von ihnen erfahren soll…
Als Fazit kann man hier sagen, dass ein zutiefst biblisches und mystisches Thema in einem Schnellschuss verbraten wurde. Außerdem stellt sich mir noch die Frage, wie viele Nephilim es wohl noch geben kann und ob sie auch irgendwann zuschlagen werden. Etwas, das wohl weder John noch Ignatius interessiert…
Für die Grundidee und die stimmungsvollen Szenen in der Kirche gebe ich diesem Roman 1 Kreuz.


Besonderheiten:
Erster (?) Auftritt der Nephilim.


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:
Das Bild soll symbolisch für den Angriff des Nephilim auf Father McCallum stehen. Der ist allerdings kein Muskelmann und der Nephilim wird zwar mit Gesichtszügen beschrieben, die weder eindeutig männlich noch eindeutig weiblich sind, aber er hat auch keine Brüste und keine aufreizende Kleidung… ;o) Für meinen Geschmack ist der Hintergrund des Bildes zu düster, so dass die Gestalt des Engels nicht richtig zur Geltung kommt…


Coverbewertung:
2 Kreuze

Rezension von Delios:


Kurzbeschreibung:
Mike Short und Vic Coltraine entdecken in einer Lagerhalle eine nicht abgeholte Kiste. Von Ihrer Neugier angetrieben öffnen Sie die Kiste und entdecken ein Monster..........Seitdem fühlt sich Mike vom Teufel verfolgt und teilt dies Vic per Telefon mit. Während Vic verstört das Yard und damit John Sinclair informiert wird Mike während einer Zugfahrt von einer Frau namens Lulu, die frappierende Ähnlichkeiten mit M. Monroe hat, verführt und anschließend regelrecht abgeschlachtet. Zufälliger Weise bekommt Bill Conolly den Mord mit, da er sich im selben Zug befindet. Sofort fällt Ihm die blonde Lulu auf kümmert sich aber nicht weiter drum. Erst nach einem Telefonat mit John Sinclair merken die beiden, das der Mordfall und der Besuch von Vic bei John Sinclair eine Verbindung hat. Gleich darauf wollen Bill und John Vic Coltraine besuchen aber sie können nur noch seinen Tod feststellen. Bill erkennt jedoch Lulu wieder und Ihm wird klar, wer die beiden ermordet haben muß. Sie können die Frau stellen die sich als ein Ur Dämon herausstellt und vernichten Sie mit Hilfe des Kreuzes. Ihr menschlicher Partner und Fahrer Jeremy Japp kann überwältigt und verhaftet werden.


Meinung:
Der Roman liest sich flott und flüssig. Er fängt spannend an und es macht Spaß auf einem verruchten weiblichen Ur-Dämon zu stoßen. (Es erinnert ein wenig an Species). Ich bin mal gespannt ob Lulu`s Partner Jeremy Japp in einigen Romanen wieder auftaucht und sich für den Tod von Lulu rächen wird.


Besonderheiten:
Der Ur-Dämon LULU wird vernichtet


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Klasse. Es zeigt Lulu`s 2 Gesichter.


Coverbewertung:
1 Kreuz