John Sinclair Nr. 1602: Die Lady aus der Hölle
Plötzlich erschien das Gesicht und war einen Augenblick später
wieder verschwunden. Richard Lester fuhr hoch. Er hatte es nur aus den
Augenwinkeln gesehen, aber die kurze Zeitspanne hatte ausgereicht, dass er
vor Entsetzen erstarrte. Er war davon überzeugt, kein richtiges Gesicht
gesehen zu haben. Zwar hatte es einem Menschen gehört, sogar einer Frau,
aber wer lief schon mit einem Gesicht herum, das zur einen Hälfte
skelettiert war? Denn deutlich hatte er die bleichen Knochen gesehen, auch
wenn sie durch das künstliche Licht bläulich geschimmert
hatten...
von Jason Dark, erschienen am 24.03.2009, Titelbild: Dimitar Nikolov
Rezension
von Ulrich
Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Jane Collins soll den Computerspezialisten Richard Lester überwachen,
weil sein Arbeitgeber ihn der Wirtschaftsspionage verdächtigt. Bei dieser
Observation muss die Detektivin mit ansehen, wie Lester von einer Frau
getötet wird, deren eine Gesichtshälfte nur aus Knochen besteht.
Dann verschwindet die Frau - so wie sie erschienen ist - von einer Sekunde
zur anderen im Nichts. Auch John Sinclair hat eine Begegnung mit der Frau,
als er die Gräber von Frantisek Marek und Lady Sarah besuchen will.
Bei ihren weiteren Recherchen finden John und Jane heraus, dass Richard Lester
nicht nur ein doppeltes, sondern sogar ein dreifaches Spiel gespielt hat:
er wollte seine gestohlenen Daten an russische und an bulgarische Auftraggeber
verkaufen. Zwei bulgarische Killer können von dem Geisterjäger
und der Detektivin überwältigt werden, als diese in Lesters Haus
nach den Daten suchen. Und dann treffen sie auf eine Frau, mit der sie nie
gerechnet hätten - ihre russische Freundin und Verbündete Karina
Grischin
Die Russin erklärt, dass einer von Lesters Auftraggebern die Loge Rasputins
ist, mit der sie und John schon einmal zu tun hatten (s.
Band 1567 Der russische Rambo').
Die Loge war es auch, die die unheimliche Killerin geschickt hat. Deren Name
ist Surina und sie soll von Rasputin selbst aus Leichenteilen geschaffen
worden sein. Außerdem wird die Killerin von einer magischen Sphäre
geschützt, so dass sie selbst mit Silberkugeln nicht zu treffen
ist.
Surina sollte alle Spuren, die zur Loge führen könnten vernichten
und hat es nun auch auf die beiden Bulgaren abgesehen, die von John und Karina
nun als Lockvögel benutzt werden. Als Surina erneut auftaucht und John
angreift, kann er ihr erst ihren Arm mit dem Messer abreißen. Dann
zerstört das Kreuz die magische Sphäre, so dass Karina und Jane
die Killerin mit Silberkugeln schwächen können. Als Surina merkt,
dass sie verloren hat, richtet sie sich selbst, indem sie sich mit ihrem
Messer den Kopf abschneidet.
Meinung:
Nachdem der Roman in der ersten Hälfte eher langweilig und mit vielen
Gesprächen beginnt, zieht die zweite Hälfte richtig an und
überzeugt mit Action und überraschenden Wendungen. Sehr gut gefallen
hat mit das Auftauchen von Karina und die Tatsache, dass die Loge Rasputins
nicht vergessen wurde. Genaueres weiß man über diesen Geheimbund
ja noch nicht, da er genau wie beim ersten Mal eigentlich nur erwähnt
wird. Sehr spannend finde ich die Aussage, dass möglicherweise Rasputin
selbst - oder zumindest sein Geist - Teil dieser Loge ist.
Warum Surinas Gesicht zur Hälfte aus Knochen besteht, wurde leider nicht
geklärt. Außerdem hätte es mich gefreut, wenn erwähnt
worden wäre, dass auch Jane früher mal mit einem Knochenschädel
leben musste.
Dank der überzeugenden zweiten Hälfte bekommt dieser Roman von
mir drei Kreuze.
Besonderheiten:
Zweite Erwähnung der Loge Rasputins.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt Surina so, wie sie im Roman beschrieben wird. Allerdings finde
ich, dass die Frau zu roboterhaft wirkt, um wirklich gruselig zu sein.
Coverbewertung: