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Es war ein geisterhaftes, ätherisches Gesicht, das sich zu einem
Lächeln verzerrte und einen bösen Ausdruck annahm. Kalt schauten
die Augen auf das, was die Gestalt sah. Es gefiel ihr nicht. Es war so etwas
wie Blasphemie, was den Zorn in der Gestalt hochsteigen ließ. Ich werde
eingreifen! Es war ein Gedanke, den die Gestalt sofort in die Tat umsetzte
und ein Schwert zog ...
von Jason Dark, erschienen am 10.06.2008, Titelbild: Sinigovec
Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:
Kurzbeschreibung:
Das Model Judy King soll bei Werbeaufnahmen auf einem Hochhausdach einen Engel darstellen, als plötzlich ein echter Engel aus den Wolken erscheint, der Judy bis aufs Haar gleicht und bis auf Judy alle Mitglieder der Werbetruppe mehr oder weniger schwer verletzt. John Sinclair und Suko werden auf den Fall angesetzt und trennen sich bei den Ermittlungen. Während Suko den Regisseur Ari Cosmo verhören will, macht sich John auf den Weg zur Wohnung von Judy King. Dabei haben die beiden Geiserjäger das gleiche Erlebnis: Bei Ari Cosmo erscheint der Engel, der sich Liliane nennt und will den Regisseur töten. Suko kann die Gestalt allerdings mit der Dämonenpeitsche vertreiben. Auch John erlebt einen Angriff des Engels, der allerdings nicht Judy, sondern ihm selbst gilt. Mit einem Schwert will Liliane John erstechen, was durch das Kreuz verhindert wird und der Engel auch hier die Flucht ergreift.
John erfährt, dass Judys Mutter eine ungewöhnliche Passion hatte: sie hat sowohl Heilige als auch den Teufel angebetet, um der guten und der bösen Seite der Welt gerecht zu werden. Der Geisterjäger spürt, dass diese Frau der Schlüssel zum Geheimnis um den Engel ist und fährt mit Judy King zum Grab ihrer Mutter, die vor einigen Jahren Selbstmord begangen hat. Hier treffen John und sein Schützling erneut auf Liliane, die den Rest der Geschichte erklärt: Liliane ist Judys Zwillingsschwester, die von der bigotten Mutter sowohl dem Himmel als auch der Hölle geopfert und zum Engel wurde. Dass sich nun die gute und die böse Seite in Liliane manifestiert haben, ist daran zu erkennen, dass sie einen weißen und einen schwarzen Flügel hat. Nun will Liliane, die sich auch als Wächterin der Nacht bezeichnet, weil sie dafür zu sorgen hat, dass die Toten in ihren Gräbern bleiben, zu sich holen, damit die Schwestern wieder vereint sich. Als Judy sich weigert, kommt es zu einem Kampf an dessen Ende Liliane durch ihr eigenes Schwert stirbt, das John mit seinem Kreuz verbunden hat.
Meinung:
Es gibt ja Leser, die sich auf die Engel-Romane freuen und meinen, dass Jason Dark mit den Geschichten über diese Wesen seine besten Romane schreibt. Ich habe noch nie zu dieser Fraktion gehört und auch mit diesem Band wird mein Urteil wieder bestätigt. Erstens gibt es hier mal wieder zu viele Dialoge, so dass die Spannung zu kurz kommt und zweitens will Jason Dark mal wieder zu viel, so dass er seine Ansätze nicht richtig zu Ende führt. Denn immerhin handelt es sich bei Liliane mal wieder um den "Gegner der Woche", der mal eben auftaucht um sofort wieder vernichtet zu werden. Warum reicht dann nicht der Hintergrund mit der verwirrten Mutter? Warum muss so eine Eintagsfliege eine so relevant klingende Aufgabe bekommen, über die Toten zu wachen? Wer hat diese Aufgabe übernommen, bevor es Liliane gab und wer übernimmt sie nun? Warum muss es überhaupt eine solche Wächterin der Nacht geben?
Etwas lächerlich fand ich auch, dass Judy bei ihrem Shooting ebenfalls einen weißen und einen schwarzen Flügel getragen hat. Das war doch recht dick aufgetragen. Nein, dieser Roman konnte mich nicht begeistern…
1 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt Liliane genau so, wie sie im Roman beschrieben wird. Mir gefällt es sehr gut, weil der Engel auf er einen Seite schön, auf der anderen aber auch unheimlich wirkt.
Coverbewertung:
