John Sinclair Nr. 1548: Höllensturz

John Sinclair Nr. 1548: Höllensturz


Die letzten Stufen legte ich keuchend und mit bleischweren Beinen zurück. Vor mir sah ich die offene Tür, die vom heftigen Wind, bewegt wurde. Dahinter lag das Dach. Es war mein Ziel, und es war auch das Ziel der jungen Frau gewesen, die sich aus dieser Höhe in die Tiefe stürzen wollte. Sie hatte mich nicht gerufen. Ich hatte sie nur zufällig gesehen. Wie andere Menschen auch, die unten auf der Straße standen und zu glotzenden Gaffern geworden waren. Sie starrten in die. Höhe und warteten darauf, dass etwas geschah...


von Jason Dark, erschienen am 11.03.2008, Titelbild: Bondar

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Auf dem Weg zum Yard entdeckt John Sinclair eine junge Frau, die sich vom Dach eines Hauses stürzen will. Doch auch durch sein Eingreifen kann er nicht verhindern, dass die Studentin Kathy Hamilton springt. Sie langt jedoch gar nicht erst am Boden an, sondern wird von einem schwarzen, zerfasert wirkenden Schatten aufgefangen und löst sich mit ihm in Luft auf. Zufällig wollte Max Askin, Kathys Professor und Geliebter, die Archäologiestudentin gerade Besuchen. John unterhält sich mit dem Mann und erfährt, dass die beiden gemeinsam an einem besonderen Projekt gearbeitet haben. In Syrien wurde nämlich ein Steinrelief entdeckt, auf dem fünf Menschen zu sehen sind, die von drei menschenähnlichen Wesen mit Echsenköpfen in ein riesiges Maul getrieben werden. Askin vermutet, dass das Relief Sünder zeigt, die in die Hölle geführt werden. Seine Datierung lautet dabei auf mindestens viertausend Jahre, was John dazu bringt, das Relief mit Atlantis in Verbindung zu bringen. Plötzlich taucht Kathy wieder auf und behauptet in der Hölle gewesen zu sein, Dämonen und verbrannte Menschen gesehen zu haben, sich aber an John und die letzten Minuten vor ihrem Sprung nicht mehr erinnern zu können. John schlägt vor, das Relief in der Londoner Universität zu untersuchen, doch als die drei sich das Steinbild näher ansehen, glüht es rot auf und der Schatten taucht erneut auf, um Kathy in das Relief zu ziehen. John greift nach der jungen Frau und wird mit ihr gerissen - und beide landen in einer Wüstenlandschaft der Vergangenheit, wo nach einem Sandsturm das Relief wieder sichtbar wird. Nun passiert das, wozu der Schatten Kathy schon länger auserwählt hat: er und die Seelen der anderen Menschen, die auf dem Relief zu sehen sind, nehmen Besitz vom Körper der jungen Frau, der in einer Explosion verschwindet.
In London wurde Suko inzwischen von Professor Askin von Johns und Kathys Verschwinden unterrichtet und will das Relief mit der Dämonenpeitsche testen. Das verhindert der Professor, da nach seinen Angaben Kathy dadurch sterben würde.
Unterdessen taucht bei John in der Vergangenheit der kleine Magier Myxin auf und erklärt, dass es sich bei dem Relief um ein böses Erbe aus Atlantis handelt. In der Universität taucht Kathy auf, deren Körper nun zur Heimat für die Schatten aus dem Relief geworden ist und sich auch in mehrere Teile spalten kann, und greift den Professor an. Suko versucht, den Mann mit der Dämonenpeitsche zu retten, doch seine Hilfe kommt zu spät, denn Askin ist tot. Das Schattenwesen kann Suko zwar dennoch vernichten, doch durch die enge Verbindung stirbt auch Kathy.


Meinung:
Ein spannender Roman, der in der ersten Hälfte von der Frage lebt, wer sich hinter dem Schatten verbirgt und im zweiten Teil mit dem Auftauchen von Myxin überrascht. Um bei dieser Thematik keinen Fehler zu machen, erwähnt Jason Dark erst gar nicht die Namen der anderen Atlanter, sondern nennt sie einfach "Myxins Freunde"… ;o)
Was den Lesegenuss etwas stört ist die gewohnt umständliche und vage Beschreibung des Hintergrundes des Reliefs - auch von Myxin - , dafür gibt es wieder Pluspunkte für die Tatsache, dass weder der Professor noch Kathy überleben und somit kein richtiges Happy End gibt. Darum verteile ich in dieser Woche 3 Kreuze.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Da Cover zeigt, wie Kathy bei ihrem Sprung von dem Schatten gerettet wird. Es wirkt sehr dynamisch und gefällt mir gut.


Coverbewertung:
3 Kreuze