John Sinclair Nr. 1547: Adel vernichtet

John Sinclair Nr. 1547: Adel vernichtet


Die Gesichtsfarbe der beiden Kollegen hatte gewechselt. Das war trotz der schlechten Beleuchtung zu erkennen. Nur mühsam bewahrten sie ihre Fassung, und als ich ihnen zunickte, löste das bei ihnen keine Reaktion aus. Sie bewachten eine schmale Tür, hinter die ich musste. Obwohl sie mich kaum zur Kenntnis genommen hatten, blieb ich stehen und deutete auf den Eingang. "Wartet er dort?" "Ja, Sir. Der Chiefinspektor ist bei den Opfern." "Danke."


von Jason Dark, erschienen am 04.03.2008, Titelbild: Tibor Szendrei

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Die Reporterin Dinah Cameron interviewt für ein Feinschmeckermagazin verschiedene Adelsfamilien in England, um deren Essgewohnheiten dem ‚normalen' Volk näher zu bringen. Für einen Artikel dieser Serie besucht Dinah auch die Familie de Geaubel, die aus Frankreich nach England eingewandert ist. Doch in diesem Fall ist der Besuch bei den Adeligen ein Horrortrip, denn die drei de Geaubels - Vater, Mutter und Sohn - sind einen Pakt mit dem Teufel eingegangen, um ewiges Leben zu erhalten. Dies ist auch geschehen, doch Asmodis hat noch einen Fluch mit in sein Versprechen eingebunden, und so müssen die Aristokraten damit leben, dass sie sich von Zeit zu Zeit in Skelette verwandeln. Sie selbst bezeichnen sich als sogenannte "Halbtote". Dazu haben sie sich besondere Essgewohnheiten angeeignet - sie ernähren sich von Menschenfleisch und haben nun auch Dinah Cameron auf ihren Speisezettel gesetzt. Besonders Eric de Geaubel, der Sohn, möchte sich das Herz der Reporterin einverleiben.
Inzwischen sind durch die Bitte von Chief Inspector Tanner auch John Sinclair und Suko auf die Adeligen aufmerksam geworden. Denn in London wurden drei Tote gefunden, denen Organe und Fleischstücke fehlen. Der Verdacht, dass die Toten Opfer von Ghouls geworden sind, wird schnell fallen gelassen, da sonst nur die Skelette übrig geblieben wären. Die Toten waren Bewohner eines Obdachlosenasyls, dessen Leiter auf die de Geaubels hinweist, denn die Adelsfamilie hat den drei Menschen Arbeit angeboten.
Als John und Suko den Wohnsitz der de Geaubels aufsuchen, kommen sie gerade noch rechtzeitig, um Dinah Cameron retten. Die Adelsfamilie, die zurzeit wieder als Skelette existieren, wird von John und Suko vernichtet und die Skelettreste werden von Asmodis' Höllenfeuer verzehrt.


Meinung:
Eigentlich ein recht grausiges Thema, das Jason Dark mit diesem Roman anschneidet, denn zu Beginn der Ermittlungen glauben die Polizisten ja noch an einen ‚normalen' Kannibalen, wie sie ja auch im normalen Leben vorkommen. Doch da in einer Gruselserie ja immer Menschen die Opfer der Dämonen sind und auch Ghouls nichts anderes machen, als Menschen zu fressen, ist der Roman doch nicht so anders als die anderen. Ein komisches Gefühl, mitzuerleben wie Dinah Cameron für die Küche vorbereitet wird.
Asmodis schickt am Ende zwar sein Höllenfeuer, er selbst hat allerdings keinen Auftritt. Allerdings wird hier wieder einmal deutlich, dass ein Pakt mit dem Teufel immer einen Haken hat und er nichts umsonst gibt. Nicht ganz so klar wird jedoch, ob die de Geaubels das Menschenfleisch aus Vergnügen essen oder ob sie es zur Regeneration ihrer Körper brauchen. Im Zusammenhang mit dem Familiennamen de Geaubel wirkt der Vorname Uta übrigens eher komisch als vornehm... ;o)
Insgesamt ein guter Roman, der lediglich während des Abendessens im Schloss der de Geaubels einige Längen hatte.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das sind zwar Skelette, die allerdings eher wie Ritter aussehen - und mit den Haaren wirken sie eher etwas lächerlich…


Coverbewertung:
2 Kreuze