John Sinclair Nr. 1493: Höllenschwur der Zwillinge

John Sinclair Nr. 1493: Höllenschwur der Zwillinge


"Lösch die Scheinwerfer!", flüsterte Mirja. "Natürlich." Es wurde dunkel, beinahe stockfinster. Innen im Wagen ebenso wie außen, denn der schmale Weg endete dort, wo der Wald begann, der ein winterliches Kleid angelegt hatte und fast aussah wie eine Bühnenkulisse. "Und jetzt?", fragte Maureen. Mirja griff neben sich. Sie holte etwas Langes, Glänzendes hervor. Es war ein Dolch mit einer Klinge, die wie eine erstarrte Flamme aussah, allerdings eine andere Farbe hatte. Die Waffe schwang herum und kam mit ihrer Spitze dicht vor Maureens Kehle zur Ruhe...


von Jason Dark, erschienen am 20.02.2007, Titelbild: Candy Kay

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Die Zwillinge Mirja und Maureen Manson beschwören mit einem magischen Dolch dem Teufel und schwören, von nun an nur noch der Hölle zu dienen. Sie wollen dem Satan Seelen zuspielen und beginnen mit ihrer ehemaligen Lehrerin Eartha Boone, die sie brutal in dem Altenheim, in dem sie sich von einem Schlaganfall erholt, töten. Da sie dabei eine Teufelsfratze mit Blut an die Wand gemalt haben, werden John Sinclair und Suko in die Ermittlungen eingeschaltet. Die beiden forschen in der Schule der ehemaligen Lehrerin. Dabei handelt es sich gleichzeitig auch um eine Heim für schwer erziehbare Kinder handelt. Aus diesem Grund waren die Lehrer auch immer sehr streng, aber gerade Eartha Boone hat sich als besonders brutal erwiesen und sogar Schülerinnen sexuell missbraucht. Während die beiden Geisterjäger mit dem Direktor Jerry Hill reden, befinden sich auch die Zwillinge in der Schule, um sich an dem brutalen Hausmeister Phil Cusack zu rächen. Allerdings kommen John und Suko zu spät, um dem Mann noch helfen zu können. Als Mirja und Maureen nun auch noch den Direktor töten wollen, weil dieser von den Zuständen an seiner Schule gewusst und nichts dagegen unternommen hat, kommen John und Suko dazu. Es gelingt den Zwillingen zwar zuerst, die Geisterjäger zu entwaffnen, doch mit dem magischen Stab kann Suko die Situation wieder für sich und John entscheiden. Als John den beiden Teufelsdienerinnen das Kreuz entgegenhält, wendet sich der Dolch, mit dem sie bisher getötet haben, gegen die Mädchen und tötet sie. Danach verwandelt er sich wieder in das, aus dem er einst entstanden ist: ein Stück Höllenfeuer, das dann wieder vergeht.


Meinung:
Anhand des Titels und des Covermotivs hatte ich mich bei diesem Roman auf eine etwas mystischere Geschichte gefreut und ehrlich gesagt nicht mit einer "einfachen" Rachegeschichte gerechnet, die dazu noch wenig gruselig ist und eher wie ein Krimi anmutet, da abgesehen von der Fratze des Teufels während der Beschwörung und dem Ende des Dolches keine übernatürlichen Elemente auftauchen. Ein Krimi, bei dem die Ermittler eigentlich gar nichts zu tun haben, weil ihnen die Täterinnen einfach so in die Arme laufen. Zu den Pluspunkten des Romans gehört die Szene, in der die Zwillinge den Hausmeister anrufen, weil ich sowieso ein Fan von diesem Klassiker bin (ein Highlight ist für mich dabei immer noch der Film "Das Grauen kommt um Zehn" und natürlich die entsprechenden Szenen in den Scream-Filmen). Ebenso auf der Plusliste steht die Tatsache, dass Jason Dark ein wenig auf die Vergangenheit des Flammendolches eingeht, wenn auch nur kurz. Da der Rest der Geschichte allerdings wenig spannend ist, kann ich nicht mehr als zwei Kreuze vergeben.


Besonderheiten:
Asmodis erscheint kurz als Feuerfratze.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Bild zeigt die beiden Zwillinge bei ihrer Teufelsbeschwörung. Leider wirken die Frauen steif und leblos wie Schaufensterpuppen.


Coverbewertung:
2 Kreuze
Rezension von The Fox:


Kurzbeschreibung:
Schläge und sexuelle Demütigungen mussten die beiden Zwillingsschwestern Mirja und Maureen Manson im Heim für schwer Erziehbare erdulden. Jahre später haben sie bei einem Hehler einen Dolch aus erstarrtem Höllenfeuer entstanden und begeben sich mit der Unterstützung des Teufels auf einen blutigen Rachefeldzug an ihren ehemaligen Peinigern. Da sie es für nötig halten, mit dem Blut ihres ersten Opfers eine Teufelsfratze an die Wand zu malen, haben sie bald John und Suko im Nacken sitzen.


Meinung:
Eine klassische und routiniert heruntergeschriebene Rachegeschichte, die mich über weite Strecken wirklich gut unterhalten hat, aber ausgerechnet gegen Ende dann doch noch zu geschwätzig wird. Außerdem nervt es, wenn John selbst mit der einfachsten Ermittlungsarbeit überfordert ist. So wurden die beiden Schwestern bei ihrem ersten Mord an einer Lehrerin sehr wohl von einem Zeugen gesehen, aber dieser wurde offenbar nicht befragt, denn lange tappt John im Dunkeln wer die Täter sind. Dann noch ein Wort zu dem Telefonat mit dem Hausmeister: Auch ich finde die Stelle in "Das Grauen kam um zehn" sehr spannend, an der der Killer das Kindermädchen ständig anruft und fragt, ob sie nach den Kindern gesehen hat (und das Mädel zu faul ist, ihren Hintern die Treppe hochzubewegen um vorsichtshalber tatsächlich mal nachzuschauen). Dass die Schwestern den Hausmeister drei mal fragen, ob er schon die Zeitung gelesen hat, in der über den ersten Mord berichtet wird, ist aber sicherlich weniger als Hommage an diesen Film zu verstehen, sondern vielmehr ein Beleg für die unrealistischen, sich ständig im Kreis drehenden Dialoge. Zumal der Hausmeister die Zeitung tatsächlich schon gelesen hatte und über den Mord an seiner Bekannten Bescheid wusste. Ein einfaches "Ja, hab ich" hätte also ausgereicht. Trotzdem hat mich dieser Roman weitaus besser unterhalten, als die meisten anderen neuen Sinclairromane der letzten Zeit, daher vergebe ich noch drei Kreuze.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Ein durchschnittliches Cover, nicht wirklich schlecht, aber sicher auch kein Eyecatcher.


Coverbewertung:
2 Kreuze