John Sinclair Nr. 1476: Höllenbilder

John Sinclair Nr. 1476: Höllenbilder


Jessica Black rannte um ihr Leben! Sie wusste nicht genau, wer ihr auf den Fersen war, aber hätte man sie gefragt, so hätte sie geantwortet: der Tod, das Grauen und die Dämonen der Hölle. Aber es fragte sie niemand, und so brauchte sie auch nicht zu reden und hörte nur ihr eigenes Keuchen, das alle anderen Geräusche überlagerte. War der Fluss die Rettung? Mit dieser Frage beschäftigte sich Jessica seit dem Verlassen des Hauses. Wenn sie ihn erreichte, dann war es nicht mehr weit bis zu dem Bootshaus, von dem aus es sicher Fluchtmöglichkeiten gab, denn dort wurden alte Boote repariert. Es gab da einige Leute, die das zu ihrem Hobby gemacht hatten, und darin sah die junge Frau ihre Chance...


von Jason Dark, erschienen am 24.10.2006, Titelbild: E.J. Spoerr

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair und Bill Conolly fahren zu dem Bankier Wilson, den Bill auf einer Party kennen gelernt hat und der um ein Treffen gebeten hat, weil er ein Bild von einem noch unbekannten Maler gekauft hat, das ihm nun anscheinend unheimlich geworden ist. In der Privatgalerie Wilsons finden sie den sterbenden Bankier und stoßen bald darauf auf seinen Mörder: ein Echsenwesen, das aus dem Bild des Malers gestiegen ist. John kann nicht verhindern, dass das Monstrum einen Wachmann tötet, bevor er und Bill es schließlich mit Silberkugeln vernichten. Aus dem Monster wird dann eine Pfütze Ölfarbe. Bill lässt seine Kontakte spielen und findet nicht nur den Namen des Malers, Brian Nykill, sondern auch seinen Wohnort heraus. Zusammen mit Suko machen sich John und Bill auf den Weg. Unterwegs kommen sie an einer Schlucht vorbei, in der Bill ein Krakenwesen entdeckt. Suko zerstört es mit der Dämonenpeitsche und es wird zu Farbe - es war ebenfalls ein Geschöpf des dämonischen Malers. Ein skelettierter Reiter wird von John mit Silberkugeln vernichtet, und dann kommt es in einem Bootshaus zur Begegnung mit Brian Nykill, der gerade zwei Menschen töten will: eine junge Frau namens Jessica Black, die ihm als Model dienen sollte, und Elias Moore, bei dem sie auf der Flucht vor Nykill Schutz gesucht hat. Während Suko das letzte Geschöpf Nykills zerstört, eine Zombie-Frau mit Blut überströmten Gesicht, stellt John den dämonischen Maler, der sich als Kreatur der Finsternis herausstellt und vernichtet ihn mit dem Kreuz.


Meinung:
Mir hat dieser Roman gut gefallen. Er beginnt gleicht rasant mit der Flucht Jessica Blacks und auch der Handlungsstrang mit John und Bill kommt ziemlich schnell zur Sache. Die Idee mit lebenden Bildern ist zwar nicht brandneu aber auch noch nicht zu abgenutzt und dass die Monster nach ihrer Vernichtung zu wieder zu Farbe werden, fand ich sehr gut. Und im Gegensatz zu anderen Romanen wurde diesmal auch nicht in der Vorschau darauf hingewiesen, dass es sich bei Nykill um eine Kreatur der Finsternis handelt, so dass dieser Punkt auch eine Überraschung war. Macht im Endeffekt einen guten Sinclair, bei dem ich das Lesen nicht bereut habe.


Besonderheiten:
Zeitpunkt der Handlung: Ende August 2006.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
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Coverbewertung:
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Rezension von neo09:


Kurzbeschreibung:
Die Studentin Jessica Black erwirbt sich durch gelegentliche Modeltätigkeiten einen Extralohn. Durch das Internet erfährt sie so von dem Maler Nykill, mit dem sie Kontakt auf- und dessen Angebot annimmt. Und obwohl die Residenz des Malers doch sehr einsam an einer Schlucht gelegen ist, besucht sie diesen allein. Dort angekommen präsentiert der Maler der Studentin drei seiner düsteren Werke: a) ein auf einem Pferd reitendes Skelett, b) eine Krake mit einer in einem seiner Tentakel gefangenen Frau und c) eine Frau, deren makellose Schönheit nur bis zum Hals reicht, denn ihr Kopf ist von blutenden Wunden übersät. Tatsächlich entwickeln die Horrorgestalten in den Bildern ein Eigenleben und greifen die Studentin an. Dieser aber gelingt die Flucht bis zu einer Blockhütte an einem Fluss. Dort trifft sie auf Elias Moore, der nach kurzer Zeit ebenfalls von den Monstern angegriffen wird. Beiden gelingt es, sich vorerst in der Blockhütte einzuschanzen. Derweil sind John Sinclair und Bill Conolly zu einem Bankier unterwegs, der Conolly von einem eigenartigen Gemälde berichtet hat. Doch kommen die beiden zu spät, der Bankier und eine Security-Person können nur noch tot aufgefunden werden. Ein Echsenmonster bedroht zudem einen zweiten Security-Agent, dieser wird aber im letzten Augenblick gerettet und das Monster vernichtet. Durch Recherchen erfährt das Sinclair-Team (mittlerweile mit der Unterstützung von Suko) den Wohnort des Malers Nykill. Dort angekommen werden sie Zeugen der Belagerung der Blockhütte. Ihnen gelingt es, die Schreckgestalten aus den Bildern zu vernichten. In einem letzten Showdown vernichtet Sinclair mit der Hilfe seines Kreuzes den Maler. Dieser, wie sich herausstellte, war eine Kreatur der Finsternis.


Meinung:
Puh. Das war bis jetzt meine längste Kurzbeschreibung eines Sinclairromans. Und das zeigt bereits eindeutig, dass wir hier ein Heft der gehobeneren Qualität vor uns liegen haben. Was wir hier an Action, Abwechslung und Spannung vorfinden, versteckt sich in letzter Zeit häufig in mindestens drei bis vier Heftromanen. Aber der Reihe nach. Zunächst schildert Jason Dark sehr eindringlich den Besuch und die Flucht Jessica Blacks. Die unheimliche Atmosphäre wird gesteigert durch den zweiten großen Handlungsstrang, dem Eintreffen des Sinclair-Teams bei dem Bankier Wilson. Hier gibt es bereits einen großen Knalleffekt, bei welchem es gleich zwei Todesopfer zu beklagen gibt. Darüber hinaus wird noch ein kleines privates Geheimnis des Bankiers posthum gelüftet, das zwar nichts mit dem Fall zu tun hat, aber interessant rüberkommt. Der dritte dramaturgische Höhepunkt bezieht sich auf die Kämpfe an der Blockhütte. Parallelen zu Ereignissen und Grusel- bzw. Horrormotiven, wie z.B. bei Freitag, dem 13. oder Halloween sind eindeutig und gut nachempfunden. Der Showdown ist in seiner Kürze gut getroffen. Davon abgesehen gibt es nur ganz wenige Schreibfehler und wenige ermüdende oder dumpfsinnige Dialoge zu beklagen. Obwohl zumindest einer davon erwähnenswert ist: "Tonio verzerrte seinen Mund. 'Echsenhaut, verstehen Sie? Das ist nicht zu fassen. Die Haut einer Echse auf einem menschlichen Körper." Sinclair: 'Ja, das stimmt. Das kommt selten vor.'" Ach nee! Tatsächlich?? :o)


Besonderheiten:
Der Roman an sich! Der ist nämlich richtig gut!


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Zeigt das Skelett auf dem Pferd und daneben den Maler Nykill. Das Motiv ist gut getroffen.


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Als Jessica Black zu Brian Nykill fährt, um ihm als Aktmodell zu dienen, weiß sie noch nicht, dass sie das Grauen erwartet. Der Maler zeigt ihr Bilder, deren Motive direkt aus Albträumen zu stammen scheinen. Aber an ihrem Verstand zweifelt die junge Frau erst, als die Gemälde lebendig werden und kurz darauf hetzt sie durch den Wald, verfolgt von einem skelettierten Reiter. John kommt durch seinen Freund Bill Conolly auf die Spur des dämonischen Malers, denn ein reicher Bankier, den Bill kennt, hat ein Bild erworben, dessen Motiv ein grausames Echsenwesen zeigt. Als die beiden Freunde das Anwesen des Bankiers besuchen ist das Bild bereits lebendig geworden und hat die ersten Opfer gefordert ...


Meinung:
Der Roman beginnt gleich mit der Flucht Jessicas aus dem Haus des Malers. Ihre erste Begegnung wird in einer Rückschau erklärt hält sich aber auch vornehm mit ausschweifenden Erklärungen und Dialogen zurück. Der Part von John und Bill liest sich genau so flüssig und rasant und lässt keine Langeweile aufkommen. Nur die Passage als Jessica die Bootshütte erreicht und Elias Moore kennen lernt wird sehr ausführlich geschildert und im Laufe des Romans spart der Autor auch nicht mit den üblichen Phrasen: "Klar, so muss man das sehen." Oder "daran gibt es nichts zu rütteln." Außerdem wird das Wort "verdammt" einmal mehr sehr strapaziert und kommt in dem Heft mehr als zwanzig Mal vor. Die Idee an sich ist gut umgesetzt worden, auch wenn sie nicht neu ist, aber das erwähnt John ja selbst. Das Finale ist sehr actionbetont, auch wenn John und seine Freunde ein wenig zu leicht mit den Gegner fertig werden. Der Kampf mit dem Echsenwesen auf dem Anwesen des Bankiers ist da schon um einiges fesselnder geschildert worden. Brian Nykill scheint ein interessanter Gegner zu sein, nur leider erfährt man zuwenig über ihn, um das mit Sicherheit behaupten zu können. In letzter Zeit sind ja viele Kreaturen der Finsternis erschienen, langsam wird es an der Zeit, dass es einer mal gelingt länger als ein Heft zu überstehen und John länger zu schaffen macht. Zwischen den Zeilen kann man dieses Mal sogar das Alter der Protagonisten erkennen, denn Bill klagt über seinen Rücken, und dass sein Arzt meinte, die Bandscheiben wären nicht mehr die besten. Da fiel mir auf, dass Bill plötzlich einen silbergrauen Porsche fährt. Ich kann mich zwar nicht richtig entsinnen, bin aber der Meinung Bill würde einen schwarzen Porsche fahren. Bei der Bewertung schwanke ich zwischen drei und vier Kreuzen. Da es aber ein sehr kurzweiliger Gruselroman für Zwischendurch ist runde ich auf und entscheide mich im Zweifel für den Angeklagten.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Cover ist leider völlig daneben geraten. Es wirkt zum einen viel zu bunt und die zum anderen ist die Perspektive total verzerrt, was vor allem an den Totenschädeln links unten im Bild zu erkennen ist.


Coverbewertung:
0 Kreuze

Ein  Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Beim Erstellen der Titelbild-Collage des John Sinclair Romans Nr. 1476 hat sich E. J. Spoerr wohl von dem britischen Schauspieler Joseph Fiennes (bekannt aus Filmen wie "Elizabeth", "Luther" und "Enemy at the gates") inspirieren lassen, denn dessen Gesicht wurde für den Maler auf dem Cover verwendet. Hier ist ein Bild aus "Shakespeare in Love" mit der Szene aus welcher das Foto von Joseph Fiennes wohl entnommen wurde:

Joseph Fiennes