John Sinclair Nr. 1461: Katakomben des Wahnsinns

John Sinclair Nr. 1461: Katakomben des Wahnsinns


Er sagte nichts, er tat nichts. Er war einfach nur da in einer Dämmerung, die nicht still zu stehen schien, sondern in verschiedenen Grautönen waberte und in Wellen dahinfloss. Aber die Menschen sahen ihn. Diejenigen, die ihn kannten, hatten ihm einen Namen gegeben. Sie nannten ihn den Bleichen...


von Jason Dark, erschienen am 11.07.2006, Titelbild: E.J. Spoerr

Rezension von Ulrich Surendorf/Chapman:


Kurzbeschreibung:
Der Strafgefangene Dirk Reuter bietet John Sinclair Informationen über dämonische Geschehnisse in der Ortschaft Upper Sundon, wo er in einer Schreinerei und Sargtischlerei gearbeitet hat. Als Gegenleistung verlangt Reuter von John einen Straferlass. John geht erst einmal auf den Deal ein und erfährt die Geschichte einer Gestalt, die ‚der Bleiche' genannt wird und zu unbekannten Zwecken Leichen stiehlt und in die Katakomben einer Burgruine schafft. Zusammen mit Bill Conolly fährt John nach Upper Sundon und findet die Spur von Orlando, des Bleichen, der ein ehemaliger Sektenführer ist und seine Anhänger vor Jahren dem Teufel geopfert hat. Nun ist er auf der Suche nach neuen Opfern für die Hölle. In seinen Katakomben kann John den Teufelsdiener stellen und mit dem Kreuz vernichten


Meinung:
Der letzte Teil meiner Inhaltsangabe ist ziemlich kurz ausgefallen, weil der Roman nach einem viel versprechenden Anfang total absackt. Auf den ersten 20 Seiten scheint sich eine spannende Geschichte um den Bleichen abzuzeichnen, die dann völlig vergeigt wird. Das liegt zum einen an den hanebüchenen Fehlern, die diesmal mehr als auffällig sind:
- erst befinden sich die Katakomben in den Ruinen einer Burg, dann sind sie Teil einer alten Straßentrasse
- erst wird behauptet, dass der Bleiche nur Leichen stiehlt, später wird von Verschwundenen gesprochen, von denen man nicht mehr hoffen darf, dass sie noch leben
- zu Beginn des Romans sind es fünf Leichen, später nur noch vier
Zum anderen kommt in der zweiten Hälfte auch keine Spannung mehr auf, so dass ich dem Roman mit viel guten Willen noch ein Kreuz gebe…


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:
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Coverbewertung:
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Rezension von Dämonengeist:


Kurzbeschreibung:
Von Bill Conolly auf den Fall gebracht, erfährt John Sinclair von dem deutschen Gefängnisinsassen Dirk Reuter, dass der Bleiche, eine Gestalt aus der Hölle, in die Katakomben nahe des Örtchens Upper Sundon zurückgekehrt sein soll. Dort sind in letzter Zeit schon vier Menschen verschwunden. Gemeinsam mit Bill stattet der Geisterjäger dem Dorf einen Besuch ab, erfährt von einem fünften Opfer und dass der Schreiner Alan Duke Särge für den Bleichen herstellt. Auch ein Kollege von Bill, Wesley Thamm, ist an dem Fall interessiert. Als er allerdings die Katakomben findet, trifft er dabei auf den Bleichen und wird von dem Wesen getötet. Schließlich erreichen auch John und Suko die Katakomben und müssen Thamms Tod feststellen. Dann erscheint wieder der Bleiche, der in Wirklichkeit Orlando heißt und einst ein Sektenführer war. Als alle Mitglieder mit ihm Selbstmord begingen, erfüllte sich sein Traum, er stieg zum Dämon auf. Er lässt auch die Geister der anderen Toten zurückkehren, doch John kann sie mit dem Silberkreuz vertreiben. Auch Orlando fällt der Macht des geweihten Silbers zum Opfer.


Meinung:
Keine Frage, der Roman ist langweilig, aber dem Wahnsinn muss man deswegen noch nicht verfallen. Die einzigen guten Passagen sind die, in denen Orlando seine Opfer findet. Spannend geschrieben, was man vom Rest des Bandes nicht gerade behaupten kann. Wieder mal beglückt uns der Autor mit überaus faden Endlosgesprächen und einer genauso banalen wie unoriginellen Auflösung. Als kleines Schmankerl gibt es noch zwei hübsche Logikfehler. Gleich auf Seite 4 flucht Dirk Reuter folgendes: "Alles hier ist scheiße. Die Zellen, die Schließer, und Zigaretten habe ich auch keine mehr." Dumm nur, dass er nur eine Spalte später eine ganze Schachtel voller Glimmstängel hervorzaubert. Zudem kommt der Autor am Ende mit der Zahl der Toten durcheinander: Als der Bleiche den toten Mason in sein Versteck bringt, hat er fünf Opfer zusammen, doch als John und Bill Wesley Thamms Leiche finden, sind es insgesamt immer noch fünf Opfer. Wurde da etwa ein Toter weggebeamt? So bleibt mir diesmal leider nur übrig, ein einzelnes mageres Kreuzchen zu zücken.


1 von 5 möglichen Kreuzen:
1 Kreuz


Kommentare zum Cover:
Ok, man sieht den Bleichen, aber die Szenerie in den Katakomben wird komplett anders beschrieben. Und wie für Spoerr üblich, ist dieses Cover wieder ziemlich unansehnlich...


Coverbewertung:
1 Kreuz