John Sinclair Nr. 1435: Tödlicher Frost
Der erste Schnee fiel in diesem Jahr sehr früh. Gleichzeitig revoltierte
die Umwelt. Im Innern der Erde wüteten mörderische Kräfte,
die nicht mehr gefangen sein wollten. Das kurze Beben veränderte einen
Teil der Landschaft, aber es holte auch etwas hervor, das besser verborgen
geblieben wäre...
von Jason Dark, erschienen am 09.01.2006, Titelbild: Del Nido
Rezension
von Dämonengeist:
Kurzbeschreibung:
Als in Sibirien nach einem Erdbeben eine Höhle voller vereister Menschen
gefunden wird und diese kurz darauf verschwinden, wird John Sinclair nach
Russland gerufen. Gemeinsam mit seiner Kollegin Karina Grischin besucht er
ein nahe gelegenes Militärlager, das von Major Grassow geleitet wird.
Danach fahren sie zur freigelgten Höhle, können aber nichts neues
entdecken. Als sie wieder zurückfahren wollen, treffen sie auf einen
alten Schamanen, der Karina berührt und zu Eis erstarren lässt.
John bringt seine Kollegin sofort zurück ins Lager, der Schamane kann
entkommen. Dort erwacht Karina zwar wieder, wird aber kurz darauf von einer
Stimme aus dem Militärlager zu einer nahe gelegenen Landebahn gelockt.
Dort wartet der alte Schamane mit seinen zu neuem Leben erwachten Eisleichen
auf sie. Von ihm erfährt die Russin, wie er vor vielen tausend Jahren
in die Höhle gekommen und erstarrt ist, aber durch seinen Geist, den
er vom Körper trennen kann, den Lauf der Welt miterlebte. Um zu
überleben, will er nun Karina den Lebensgeist aussaugen. Doch John Sinclair,
der sich nach dem Fund einiger erstarrter Soldaten auf die Suche nach der
Russin gemacht hat, kann Karina im letztem Moment befreien. Der Schamane
und seine Eisleichen werden von Major Grassow und seinen übrigen Soldaten
erschossen.
Meinung:
Dieser Roman ist, wie auch der letzte, einer von der besseren Sorte, auch
wenn das Ende etwas abrupt erscheint. Das liegt vor allem an der düsteren
Atmosphäre, die das verschneite Militärlager umgibt und der
charismatischen Figur des Schamanen, der leider viel zu leicht vernichtet
wird. Aber wie es scheint ist in dieser Hinsicht noch nicht das letzte Wort
gesprochen. Passend dazu wird das Lesevergnügen von einigen
haarsträubenden Dialogen gestört, vor allem die zwischen Jasper
und Grassow; aber auch ein Gespräch von John und dem Major steht dem
in nichts nach. Ein Beispiel von S. 39: Grassow: "Sie glauben, dass alle
einfrieren, wenn sie den Verschwundenen die Hand geben?" John: "Damit ist
zu rechnen." Grassow: "Alle frieren ein?" Ich hob die Schultern. Grassow:
"Meine Soldaten hier?" John: "Vielleicht." ... Ah ja. Sonst noch Fragen?
Desweiteren wird auf S. 20 erwähnt, dass der ehemalige Londoner Mafiaboss
Logan Costello gepfählt wurde. Dumm nur, dass Karina selbst ihn mit
einer Silberkugel erledigt hat. Diese Fehler wiegen aber jetzt nicht so schwer,
sodass ich dem Roman guten Gewissens noch drei Kreuze geben kann.
Besonderheiten:
Erster Auftritt des uralten Schamanen.
3 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Kann mir jemand erklären, was diese frierende Frau und die Engelsstatue
mit dem Roman zu tun haben sollen? Nein? Gut, denn es gefällt mir auch
so nicht sonderlich. Aber immer noch besser als eines dieser
Spoerr-Machwerke...
Coverbewertung:
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Auf dem John Sinclair Titelbild ist die amerikanische Schauspielerin Michelle
Pfeiffer in einer Szene aus dem Horror-Thriller "WHAT LIES BENEATH" aus dem
Jahr 2000 abgebildet. Zwar hat der "Maler" des Titelbilds ihr einen etwas
anderen Gesichtsausdruck verpasst und sie etwas verjüngt, aber man kann
doch deutlich erkennen, dass hier kopiert wurde. Die steinernen Statuen rechts
im Bild kamen im Film dagegen nicht vor: