John Sinclair Nr. 1434: Todeswünsche

John Sinclair Nr. 1434: Todeswünsche


"He, Rita, sieh dir das an! Das ist Wahnsinn! Einfach super! Verrückt! Raus aus dem Wagen!" Lefty Farrs Stimme überschlug sich. Er kriegte sich gar nicht mehr ein. Das war ein absoluter Höhepunkt für ihn. Das hatte er noch nie zu Gesicht bekommen. Dabei war er ein Mensch, der eigentlich so gut wie nie euphorisch reagierte. Er schaute nicht, was Rita tat. Er selbst hielt es nicht länger in dem Mini aus. Nach Sekunden des Staunens rammte er die Tür auf und sprang aus dem Fahrzeug. In seinem Kopf lief alles durcheinander. Okay, in der Presse hatte etwas von Sternschnuppen gestanden, die in dieser Nacht zahlreich vom Himmel fallen sollten, aber doch nicht so, wie er es jetzt zu sehen bekam. Das war ein Phänomen, das vielleicht alle fünfzig Jahre nur einmal vorkam, und er konnte es erleben...


von Jason Dark, erschienen am 02.01.2006, Titelbild: E.J. Spoerr

Rezension von Myxin:


Kurzbeschreibung:
Lefty Farr und seine Freundin Rita Franklin beobachten ein Himmelsereignis: Einen Schauer von Sternschnuppen. Sie folgen dem alten Brauch, sich etwas zu wünschen. Rita wünscht sich den Tod ihres Stiefvaters, da dieser ihre Mutter in den Selbstmord getrieben hat. Im Garten der Conollys haben sich auch John, Glenda Perkins, Suko und Shao eingefunden um das Naturereignis zu bewundern. Kurz darauf entdeckt John im Sternenhimmel ein Gesicht, auch Suko sieht es. Die anderen bemerken es nicht. Lewis Morrison, Gangster und Ritas Stiefvater, sieht sich ebenfalls die Sternschnuppen an. Bis eine von ihnen auf ihn zurast. Und ihn tötet! Ritas Wunsch ist in Erfüllung gegangen. Glenda hat bei John übernachtet. Im Schlaf hat John von dem Gesicht gesprochen. Als Glenda ihn darauf anspricht und John es ihr beschreibt, kommt ihr ein Verdacht. Es könnte der Spuk gewesen sein. Kurz darauf ruft Purdy Prentiss an. Die Leiche von Lewis Morrison wurde entdeckt. Der Gegenstand, der ihn tötete, ist nicht irdisch, ergaben die Analysen. Purdy bittet John um Hilfe, und er und Suko fahren zu der Staatsanwältin. Dort treffen sie auch auf Rita Franklin, die ihnen von ihrem Wunsch erzählt. Ebenfalls berichtet sie den beiden Yard-Beamten, das sie auch das Gesicht am Himmel gesehen hat. John und Suko stellen Rita unter ihren Schutz und fahren mit ihr zur Wohnung ihres Freundes Lefty. Dort finden sie die Tür aufgebrochen vor. Lefty liegt erstochen auf der Couch. Vor seinem Tod wurde er gefoltert. Als John Rita in die Augen sieht, meint er, das sie sich verdunkelt haben. Noch während Rita, Suko und John die weiteren Schritte beraten, stürmen zwei bewaffnete Männer in den Raum. Sie wollen die drei töten, doch Rita reagiert völlig unerwartet und geht auf die Killer zu. Sie verwandelt sich in einen Schatten und übernimmt den Körper des einen Mannes. Der andere wird dadurch aus dem Konzept gebracht, so das Suko ihn überwältigen kann. John stürmt unterdessen dem Rita/Killer-Schattenwesen hinterher, doch er findet es nicht. Mit dem gefesselten Killer verlassen sie die Wohnung und gehen zum Rover. Eine Menschenmenge hat sich um ihn geschart. Denn auf dem Dach des Autos liegt der zweite Killer. Mit schattenhaft dunklem Gesicht das ihm auf den Rücken gedreht wurde. Ein Zeuge berichtet, das ein Schatten kurz auftauchte und danach die Leiche auf dem Rover lag. Die Mordkomission trifft ein. Als John sie zur Leiche von Lefty Farr führt, finden sie Rita Franklin in dem Zimmer vor. Sie hat sich verändert, spricht von Rache und einem neuen Weg den sie gehen muss. Und Rita kennt jetzt auch den Spuk. Und von ihm weiß sie den Namen des Auftragsgebers der beiden Killer. Ihre Augen werden schwarz und lichtlos, sie verwandelt sich in einen Schatten und verschwindet. Sie nimmt sich ein Taxi, löst sich aber in diesem auf, bevor der Fahrer ein Ziel errreicht. Sie ist auf dem Weg zu Oleg um ihre Rache zu beenden. Der lebende Killer, Oleg, wird von John und Suko verhört. Den Auftrag erhielten sie anonym per Handy. Das Verhör ist eine Sackgasse, doch dann meldet sich Rita Franklin. Zuerst nur durch ihre Stimme, dann taucht sie selbst auf. Und ihre Augen sind schwarz geworden. Sie will ihre Rache, doch John hält ihr sein Kreuz entgegen und bietet ihr an, es zu berühren. Sie willigt ein und nimmt es in die Hand. Doch das Kreuz greift Rita nicht an und vernichtet sie nicht. Stattdessen verliert es seinen Glanz und wird schwarz. Als Rita es fallen lässt, wird es allerdings wieder normal. Doch John trägt noch eine Waffe und die zieht er. Er versucht die Dienerin des Spuks mit einer geweihten Silberkugel aus der Beretta zu stoppen. Doch Rita wird zu einem Schatten und weht durch John hindurch. Und der Rita-Schatten nimmt Oleg mit. Kurz darauf sind schreckliche Schreie in der Verhörzelle zu hören. Es sind die letzten Lebenszeichen von Oleg. Das nächste was John und Suko von ihm sehen, ist sein Kopf der aus einem Schatten unter der Decke auf den Tisch klatscht, zu einer grauschwarzen Masse zerdrückt. Nun steht nur noch Don Amalfi, der Auftraggeber der Killer auf Ritas Liste. Doch vorher bringt Rita persönlich den kopflosen Körper von Oleg zu John und Suko. Wieder zieht John das Kreuz, aber diesmal aktiviert er es mit der Formel. Und diesmal vernichtet es die Schatten in Rita, aber es tötet sie auch.


Meinung:
Ein sehr guter Roman, nach langer Zeit mischt der Spuk mal wieder mit, wenn auch nicht in Person. Die Überraschung, das Rita vom Opfer zur Täterin wird ist sehr gut. Auch der Tod von Lefty Farr kommt sehr überraschend. Das Rita Franklin erst nach Aktivierung des Kreuzes vernichtet wird und nicht wie sonst "Kreuz - Zack - Fertig!" gefällt mir auch. Noch besser hätte es mir gefallen, wenn sie allerdings entkommen wäre. Dies ist aber das einzige Manko, so gebe ich hier gerne 4 Kreuze. Auch um ein Zeichen zu setzen gegen alle Kritiker und Nörgler, die jede Kleinigkeit schlecht und zerreden!


Besonderheiten:
Nach langer Zeit (JS 1322 "Das Grauen von St.Severin") mal wieder ein Zeichen vom Spuk


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Für Spoerr ein richtig gutes Cover, hier gebe ich drei Kreuze.


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Dämonengeist:


Kurzbeschreibung:
Während eines Sternschnuppenregens wünscht sich Sina Franklin, dass ihr Stiefvater Lewis Morrisson von einem Höllenblitz getötet wird, damit sie und ihr Freund Lefty Farr in Ruhe leben können. Dabei schaut ihr der Spuk zu, der ihren Wunsch in Erfüllung gehen lässt. Als Sina vom Tod ihres Stievaters, eines stadtbekannten Gangerbosses, hört, wendet sie sich an die Staatsanwältin Purdy Prentiss, die John Sinclair und Suko auf den Fall ansetzt. Die beiden haben in der Mordnacht ebenfalls das Gesicht des Spuks gesehen. Sina selbst schwebt nun auch in Gefahr, da Rivalen ihres toten Stiefvaters sie gerne tot sehen wollen. Als John und Suko mit Sina in ihre Wohnung fahren, finden sie dort den toten Lefty Farr, Sinas Freund. Dabei werden sie von zwei lettischen Killern überrascht, die sie ins Jenseits befördern wollen. Doch Sina ist bereits durch den Spuk verändert worden und tötet mit ihrer neuen Macht einen der Killer, bevor sie sich auflöst. Der zweite Gangster wird von John und Suko überwältigt und zum Yard geschafft. Dort ist er jedoch auch nicht vor Sinas Rache sicher und wird von ihr vor den Augen unserer Helden getötet. Silberkugeln erweisen sich als wirkungslos, auch Johns Kreuz droht an ihr zu scheitern, aber schließlich kann der Geisterjäger durch Sprechen der Aktivierungsformel den Spuk aus Sina Franklin vertreiben. Dabei kommt sie jedoch zu Tode.


Meinung:
Im Gegensatz zu den letzten Magerkost-Wochen ist dieser Roman wieder ganz gut, solange man nicht mit falschen Erwartungen an den Roman herangeht. Endlich gelingt es dem Autor, eine spannende Handlung auf 64 Seiten zu verpacken, die sogar noch mit ein paar hübschen Actionszenen bestückt ist. Dass die Story eigentlich eher ein Krimi mit nur kleinem Spuk-Anteil ist, mag einigen sauer aufstoßen, mir hat sie jedoch gefallen. Zwar hätte der letzte Große Alte wirklich noch einen kleinen Auftritt verdient gehabt, aber wenn ich an die letzten denke, ist es mir so lieber. Denn dass John den Spuk wieder mal dadurch besiegt, dass er ihn vollquasselt, muss ich wirklich nicht nochmal haben. Als bedrohliche Figur im Hintergrund ist er mir viel lieber. Leider wird der Lesespaß wieder einmal durch schlechte Dialoge und einen Logikfehler getrübt. Zum einen drehen sich die Gespräche über den Spuk ständig im Kreis, bekannte Tatsachen über ihn werden ellenlang alle 15 Seiten durchgekaut. Zum anderen ist mir unklar, woher John und Suko auf S. 61 plötzlich den Namen des ersten toten Killers wissen. Der zweite hat ihn nie erwähnt und auch davor gab es keinen Hinweis auf ihn. Dabei wird mal wieder mit Max Sherman ein neuer Inspector eingeführt, der leider wie so viele eine Eintagsfliege bleiben wird. Warum bringt Jason denn nicht mal wieder Tanner oder Murphy? Weiterhin bleibt mir unklar, warum der Spuk außgerechnet Sina auswählt, um seine Dienerin zu werden und sonst niemand anderes. Trotz dieser Kritikpunkte ist der Roman eine echte Glanzleistung im Vergleich zu den letzten Bänden, zu mehr als drei Kreuzen reicht es dennoch nicht.


Besonderheiten:
Der Spuk spielt wieder mit.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Eines der besten Bilder von Spoerr bisher, wobei nur das Gesicht im Roman vorkommt. Warum geht das nicht immer so? Das gibt...


Coverbewertung:
3 Kreuze
Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Rita Franklin und ihr Freund Lefty Farr beobachten Sternschnuppen, die gehäuft vom Himmel fallen. Dabei wünscht sich Rita den Tod ihres Stiefvaters eines Mafioso, welcher ihre Mutter in den Selbstmord trieb. Kurz darauf sieht Rita im Himmel ein schwarzes Gesicht. Auch John und seine Freunde beobachten im Garten der Conollys die Sternschnuppen. Dabei sieht John ebenfalls das Gesicht im Himmel, genau wie Suko. Am nächsten Tag ruft Purdy Prentiss an und informiert die Geisterjäger, dass der Mafiaboss Lewis Morrison von einem Blitz getötet wurde, der zu einem spitzen Metall wurde, welches ihn durchbohrte. Rita Franklin hat sich bei der Polizei gemeldet und wurde so an Purdy weiterverwiesen. John uns Suko beschließen Rita ab jetzt zu begleiten, denn es besteht die Möglichkeit, dass Freunde oder Konkurrenten des Gangsters an die junge Frau heranwollen. Tatsächlich finden die beiden Geisterjäger Ritas Freund Lefty in seiner Wohnung tot auf. Zwei Gangster, die ihrem Boss den Weg an die Spitze der Londoner Unterwelt ebnen sollen, haben den jungen Mann ermordet. Nun wollen sie auch Rita und ihre Leibwächter killen – doch plötzlich wird Rita Franklin zu einem Schatten und nimmt an einem der Gangster blutige Rache....


Meinung:
Der Beginn des Romans ist noch leicht schleppend, was vor allem an den hölzernen Dialogen liegt, die völlig unnatürlich sind. Danach zieht die Geschichte aber gewaltig an, sowohl im sprachlichen Bereich, als auch bei der Handlung. Sehr überraschend war dabei Ritas Verwandlung in einen Schatten, aber ob und wie sie gerettet wird, lasse ich für die Leser, welche den Roman noch nicht kennen außen vor. Der Spuk selber wird zwar öfters erwähnt, es wird aber am Schluss nicht völlig geklärt, ob er wirklich dahinter steckte, was aber immer noch besser ist, als die üblichen Dialoge, die immer wieder dazu führen, dass der Spuk sich kampflos zurückzieht. Ebenso im Dunkeln bleibt die Motivation des Dämons. Allerdings ist es fraglich, ob ein so mächtiges Wesen überhaupt einen Grund für seine Taten braucht, vielleicht war es auch einfach Unterhaltung. Ist ja schon ein recht tristes Dasein, dass der Spuk fristet, wenn er tagein tagaus in seinem schwarzen Reich haust und darauf wartet, dass neue Seelen eintreffen. Die Rache an den Gangstern wird sehr konsequent und drastisch durchgeführt, was aber keine Besonderheit ist, denn bei Gangstern war Jason noch nie zimperlich und lässt sie weiterhin munter über die Klinge springen. Deshalb wurde Lewis Morrison vermutlich auch so negativ wie möglich geschildert, der sogar mit Babys handelt, so dass man nicht wirklich um ihn trauert und den Wunsch der Rita Franklin auch gut nachvollziehen kann. Zwei kleine ärgerliche Ungereimtheiten gibt es auch noch zu bemängeln: Da sagt Rita zunächst, dass sie vor zwei Jahren ausgezogen ist und schlägt dann vor, dass sie ja zu Lefty in die Wohnung fahren können, was diesen über alle Maßen erfreut. Später bei John und Suko erzählt sie, dass sie nach dem Tod der Mutter bei Lefty eingezogen ist. Das passt irgendwie nicht zusammen. Der zweite Fehler tritt bei dem Verhör des Killers auf, als dieser behauptet, dass sie den Auftrag per Handy erhielten und dieses anschließend zerstörten. Warum denn das? Der Anrufer kann immerhin die Nummer unterdrücken oder die Gangster können die Nummer später aus dem Verzeichnis löschen. Eine Zerstörung war vollkommen unnötig. Trotz allem ein sehr spannender Roman, der flott geschrieben wurde und mit einem überraschenden Ende aufwartet. Besonders gelungen sind die Passagen in denen Johns Kreuz versagt und sich sogar schwarz verfärbt.


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Eines der besten, wenn nicht sogar das beste Cover, von Spoerr. Das dunkle Antlitz wird so ähnlich auch im Roman erwähnt, allerdings ohne die Klaue und die seltsame Festung. Dennoch passt das Bild von Farbgebung und Motiv bestens zu der Handlung.


Coverbewertung:
4 Kreuze

Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Reinhard Schmidt:
Das Motiv des Geisterwesens mit der Kapuze wurde bereits schon einmal in den 80er Jahren für das Jubiläumsheft der Serie "Die Terranauten" verwendet.

Die Terranauten Nr. 50: Drohung von den Sternen