John Sinclair Nr. 1433: Der Engel, die Witwe und der Teufel
Die Luft war sein Revier und der Himmel die Grenze! Nur ahnte Sean Finley
nicht, dass an diesem späten Nachmittag im September der Tod mit ihm
flog. Finley war Paraglider. Für dieses Hobby gab er alles. Andere lagen
in ihrem Urlaub am Strand und ließen sich von der Sonne braten, um
den Hautkrebs zu fördern, Sean aber glitt durch die Lüfte. Der
späte Sommer oder der frühe Herbst hatten es ihm angetan. Da war
das Wetter beständiger, da wehten genau die Winde, die er für seinen
Sport brauchte, und so war diese Zeit für ihn immer als Urlaub reserviert.
Auch jetzt erlebte er wieder das Gefühl, das er selbst nicht beschreiben
konnte. Er fasste es allerdings zu einem Begriff zusammen: Freiheit! Ja,
das war genau die Freiheit, die er sich wünschte...
von Jason Dark, erschienen am 26.12.2005, Titelbild: E.J. Spoerr
Rezension
von Dämonengeist:
Kurzbeschreibung:
Nachdem John Sinclair wieder einmal die Gräber von Lady Sarah und Frantisek
Marek besucht hat, trifft er auf dem Friedhof Kate Finley am Grab ihres Mannes,
der vor Kurzem beim Paragliden im Urlaub auf mysteriöse Weise ums Leben
gekommen ist. Das Grab ist eine Art Pilgerstätte, da schon mehrere Menschen
vor ihm von Krankheiten geheilt worden sind. Da Kate Finley auch einmal neben
dem Sarg ihres Mannes eine Stimme gehört hat, lässt John sie mit
seinem Silberkreuz einen Test am Grab machen. Dadurch erscheint ein geisterhaftes
Gesicht und teilt ihr mit, dass es ein Engel ist und als solcher versagt
hat, da er Seans Tod nicht verhindern konnte und dies durch die Heilungen
wieder gut zu machen versucht. Danach verschwindet er wieder. Nun trennen
sich John und Kate, nicht ohne dass sie den Geisterjäger um dessen
Telefonnummer bittet, da sie vor etwas Angst hat. Kate muss noch einen Termin
zu einem Geschäftsessen mit dem Partner ihres Mannes, Glen Griffin,
wahrnehmen, doch dabei zeigt dieser sich als menschliches Schwein und versucht,
Kate ein windiges Geschäft einzureden. Als diese kurz den Tisch
verlässt, wird sie von dem Engel vor einer großen Gefahr gewarnt.
Daraufhin bricht sie den Termin ab, fährt nach Hause und alarmiert John
Sinclair, da sie glaubt, dass Griffin sie verfolgen könnte. Dieser taucht
tatsächlich in der Nähe ihres Hauses auf, jedoch in Gestalt einer
Teufelskreatur, denn Griffin hat seine Seele an Asmodis verkauft, um Sean
Finlay zu töten und an dessen Job zu kommen. Jetzt will er auch Kate
umbringen, doch John taucht wieder einmal zur rechten Zeit auf und vernichtet
den Teufelsdiener mit seinem Kreuz.
Meinung:
Also wirklich, was Jason Dark uns in diesem Roman bietet, passt auf keine
Kuhhaut. Dabei hat dieser eigentlich keine Logikfehler, er ist einfach nur
stinklangweilig. Das fängt schon mit der überaus gestelzten Einleitung
und Kates mehr als kitschigen Abschied von Sean an, wobei selbst die seltsame
Stimme kein Spannungsmoment offenbart, da man schon spätestens in der
ersten Szene erkannt hat, dass es sich dabei nur um den Schutzengel ihres
Mannes handeln kann. Was folgt, ist ein alltäglicher Sinclair-Zufall,
der mich trotzdem ärgert. Doch es kommt noch schlimmer, denn nun gibt
es auch noch den mindestens schon zum 1000. Mal durchgeführten Kreuztest,
der diesmal so zäh und langatmig bis zum Erbrechen gedehnt wird wie...hm,
wie was eigentlich? Die Heilungen des Engels sind dazu für die Geschichte
völlig zweckfrei und der Auftritt von Paula Davies dient letztlich nur
der Seitenschinderei. Dass es sich bei Glen Griffin um den üblen
Gegenspieler der Woche handelt und Kate am Ende von John gerettet wird
dürfte nach dem ersten Auftreten des Teufelsdieners schon klar werden.
Dass dabei keine Spannung aufkommen will, versteht sich von selbst. Warum
man in einen vollkommen actionlosen Roman auf der letzten Seite (!) dann
auch noch einen bizarren Kung-Fu-Flugtritt einbauen muss, bleibt ebenso
schleierhaft wie der eigentliche Sinn des Romans, dessen Story noch abgelutschter
als Kojaks Lolli ist. Selbst Asmodis hielt Griffin wohl für einen so
schwachen Dämon, dass er sich einen Auftritt lieber gespart hat. Gut
so! Für so einen Schrott würde ich meinen Namen auch nicht
hergeben...
Besonderheiten:
Eine kleine Randbemerkung noch zu Frantisek Marek: Schön und gut, dass
seine Londoner Freunde wollen, dass er in ihrer Nähe beerdigt wird,
aber vielleicht hätte es der Pfähler lieber gesehen, wenn er neben
seiner Frau seine letzte Ruhe gefunden hätte.
0 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Das Cover schließt sich in seiner Qualität nahtlos dem Roman an,
denn es ist einfach schlecht und billig gemacht und hat nicht im Geringsten
etwas mit der Geschichte zu tun...
Coverbewertung: