John Sinclair Edition 2000 - Nr. 60: Ich stieß das Tor zur Hölle
auf (1. Teil)
Die Mordliga war vollzählig. Aber auch sie hatte Feinde. Ich wusste,
dass sich Asmodina, die Tochter des Teufels, gegen Morasso gestellt hatte.
Zwei Lager des Verderbens und irgendwo dazwischen standen wir. Ich
konnte nur hoffen, dass durch die bevorstehende Schlacht die eine oder andere
Seite geschwächt, vielleicht sogar vernichtet werden würde
und dass wir nicht zwischen die Fronten gerieten.
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Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Die Hölle, allen voran die Tochter des Teufels, Asmodina, formiert
sich zum alles entscheidenden Schlag gegen ihre Feinde. Dies sind in erster
Linie Dr. Tod, alias Solo Morasso, und die Mordliga, sowie John Sinclair
und dessen Team. Dass in Paris die Wahrsagerin Madame Tanith zur Zeit
Beschwörungen mit dem Medium Lucille macht, kommt Asmodina gerade recht,
denn Tanith benutzt für ihre Seancen eine einzigartige Kristallkugel.
Diese Kristallkugel gehört zum sagenumwobenen Kelch des Feuers, der
sich im Besitz von John Sinclair befindet. Durch diesen Kelch hofft Asmodina
endlich ihres Gegners habhaft werden zu können. Doch nicht allein. Dieses
Mal steht ihr ein mächtiger Verbündeter zur Seite - ihr Vater
Zur selben Zeit schmiedet auch Dr. Tod Pläne, um sich den entscheidenden
Vorteil in der bevorstehenden Auseinandersetzung zu sichern. Dabei hat er
es auf einen ganz bestimmten Gegenstand abgesehen - auf John Sinclairs silbernes
Kreuz
Meinung:
Mit der 60. Folge startet WortArt einen der spannendsten und
dramatischsten Dreiteiler innerhalb der Serie, der auch heute noch, nach
mehr als 1700 Heftromanen und 312 Taschenbüchern, von den Fans zu den
besten Werken des Autors gezählt wird. Dementsprechend hoch sind auch
die Erwartungen, obwohl klar sein dürfte, dass der erste Teil zunächst
die Vorbereitungen für die große Schlacht darstellt. Eine Art
Prolog, in der sich die Konstellationen finden und die Fronten geklärt
werden müssen. Natürlich gibt es auch Abstriche gegenüber
des literarischen Vorbildes, so entfällt beispielsweise das unheimliche,
stimmungsvoll in Szene gesetzte Gespräch zwischen Asmodina und ihrem
Verbündeten, dem Spuk. Aus Sicht von Oliver Döring jedoch ein guter
Schachzug, denn im Verlauf des Dialogs offenbaren sich Verwicklungen, die
für den Hörer, der die Romane nicht kennt, umso überraschender
daher kommen. Lange mussten die Hörer und Fans warten bis Asmodis endlich
persönlich in Erscheinung trat. Eigentlich hat er seinen ersten Auftritt
in der Geschichte "Die Blutorgel", die auch von Döring vertont werden
sollte. Doch dann hat man davon Abstand genommen. Vermutlich weil die Story
bereits sehr stimmungsvoll vom Tonstudio Braun inszeniert wurde und man zu
viele Remakes vermeiden wollte. So kommt der Hörer in dieser Folge erstmals
in den Genuss die Stimme des Höllenherrschers zu hören. Und Bernd
Rumpf macht seine Sache ganz ausgezeichnet. Außerdem hat man sich mit
der elektronischen Verzerrung vornehm zurück gehalten und lediglich
etwas mehr Bass hinzugegeben. Sein volles Potenzial wird die Figur ohnehin
erst in den nächsten beiden Folgen entfalten. Über die bekannten
Stammsprecher braucht man nur wenige Worte verlieren. Egal ob Tilo Schmitz
als Dr. Tod, Martina Treger als Asmodina oder Eberhard Prüter als Myxin,
der Magier; jeder Sprecher liefert eine glaubwürdige und hervorragende,
sprachliche Performance ab. Auch die Neuzugänge im Ensemble, wie Bernd
Vollbrecht als Mafia-Boss Logan Costello, oder Karin Buchholz als Madame
Tanith, gehören zu den absoluten Profis der Branche. Vor allem die Stimme
von Karin Buchholz ist ein echter Ohrwurm. Ein kleines Highlight der Serie
bildet sicherlich die Tatsache, dass zum ersten Mal sämtliche Mitglieder
der Mordliga zu Wort kommen, von Tokata einmal abgesehen, der aber ohnehin
nicht viel zu sagen hat. Auch musikalisch überzeugt das Hörspiel
auf ganzer Linie. Natürlich kommt auch der typische Döring-Humor
nicht zu kurz, und so wissen die Hörer endlich, was John Sinclair in
seinem Tresor, außer Spezialwaffen, noch so aufbewahrt. In Punkto Action
hält sich die Geschichte bisher noch zurück und so gehört
das vorliegende Hörspiel zu den ruhigeren Folgen, in der es heißt,
tief durchatmen, denn das was kommt, wird die Welt von John Sinclair
erschüttern und schon jetzt kann man sicher sein, dass hier eine der
großartigsten Trilogien der Serie ihren Anfang nimmt.
Fazit: Ruhiger und bedeutungsvoller Start einer der besten und beeindruckendsten
Trilogien der Serie. Sprachlich, musikalisch und technisch einwandfrei.
4 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Genauso, wie auf dem Booklet-Cover abgebildet, haben sich Jason Dark und
der spanische Künstler Vicente Ballestar den Höllenherrscher
vorgestellt. Vielleicht ein bisschen naiv, aber nichtsdestotrotz wirkungsvoll
und vor allen Dingen sehr nostalgisch.
Coverbewertung:
Erzähler |
Joachim Kerzel |
John Sinclair |
Frank Glaubrecht |
Suko |
Martin May |
Sir James Powell |
Karlheinz Tafel |
Myxin |
Eberhard Prüter |
Kara |
Susanna Bonaséwicz |
Lucille Adams |
Marie Bierstedt |
Madame Tanith |
Karin Buchholz |
Solo Morasso |
Tilo Schmitz |
Asmodina |
Martina Treger |
Marvin Mondo |
Till Hagen |
Pamela Scott |
Katrin Fröhlich |
Vampiro del Mar |
Helmut Krauss |
Lupina |
Claudia Urbschat-Mingues |
Xorron |
Udo Schenk |
Spuk |
Boris Tessmann |
Todesengel |
Tanja Geke |
Asmodis |
Bernd Rumpf |
Dämon |
Oliver Stritzel |
Kugel-Dämon |
Sebastian Rüger |
Logan Costello |
Bernd Vollbrecht |
Ansage |
Fred Bogner |
in weiteren Rollen
|
- Marion von Stengel
- Jan Spitzer
- Rainer Fritzsche
- Gerrit Schmidt-Foss |
CD: ISBN 978-3-7857-4296-9
Erscheinungsdatum: 15. Oktober 2010
Länge (12 Tracks): 49.10 Min