John Sinclair Edition 2000 - Nr. 49: Ich jagte "Jack the Ripper"
John Sinclair Edition 2000 - Nr. 49: Ich jagte "Jack the Ripper"


Der Mann, der den kleinen Wohnraum betrat, trug auf seinen Armen eine entsetzlich zugerichtete Leiche. Bei jedem seiner Schritte baumelten die leblos nach unten hängenden Arme und Beine der Toten hin und her. Vor einem Gemälde blieb der Unheimliche stehen, bückte sich und legte den Leichnam vorsichtig auf die schwarz gestrichenen Holzbohlen …


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Rezension von Florian Hilleberg:


Kurzbeschreibung:
Ein Nachahmer des berüchtigten Serienmörders "Jack the Ripper" macht London unsicher. Geisterjäger John Sinclair wird mit dem Fall beauftragt, obwohl keine übernatürlichen Hintergründe vermutet werden. Kommissar Will Mallmann, der gerade Urlaub in London macht, hilft seinem englischen Freund bei den Ermittlungen. Beide ahnen nicht, dass Johns Freundin Jane Collins auf eigene Faust die Spur des Rippers verfolgt, und dem unheimlichen Mörder direkt in die Falle läuft…


Meinung:
Ein legendärer Roman der Serie wird mit dieser Folge bereits zum zweiten Mal vertont. Das Tonstudio Braun hat bereits ein schauriges Hörspiel fabriziert, dass immer noch zu fesseln versteht, auch wenn es soundtechnisch den heutigen Standards nicht das Wasser reichen kann. Da der erste Auftritt des Geistes von Jack the Ripper im späteren Verlauf der Serie noch eine wichtige Rolle spielen wird, war es unumgänglich ein weiteres Remake zu produzieren, und wie so oft hat WortArt auch dieses Mal die Nase vorne, wenn es um Musik, Effekte und Abmischung geht. Nur leider geht die kurze Spielzeit erneut auf Kosten der Atmosphäre, auch wenn sich Oliver Döring dicht an die literarische Vorlage gehalten hat. Der Humor und die trashig-bunte Musikuntermalung der älteren Version aus dem Tonstudio Braun erweisen sich als das optimalere Gewand, um die einfach gestrickte Story zu präsentieren. Allerdings gebührt Oliver Döring ein großes Lob für die Einbindung der Geschichte in den Handlungsrahmen der Serie. John Sinclair hat in der letzten Folge, "Lupinas Todfeind", einen Drogendealer dingfest gemacht und wird von seinem Chef, Sir James, getadelt, weil er die Lorbeeren an die französischen Kollegen abgetreten hat. Jetzt wird auf Johns Abteilung Druck ausgeübt, weil zu wenig nachvollziehbare Erfolge erkennbar sind. Um diese vorzuweisen soll John den Ripper jagen, auch wenn zunächst nichts darauf hindeutet, dass hinter dem Täter schwarzmagische Kräfte stehen. Zu Beginn wird Suko von einem chinesischen Bekannten nach Nepal beordert, wo er eine neue Waffe erhalten soll, die ihm im Kampf gegen die Mächte der Finsternis helfen soll. Eigentlich wurde dieses, nicht unbedeutende Ereignis in dem Taschenbuch "Der goldene Buddha" behandelt, doch die Handlung scheint die Macher von WortArt nicht überzeugt zu haben, so dass eine Notlösung gefunden werden musste. Der Spagat ist Döring und Co auch glanzvoll gelungen, nur schade, dass so viele gute Taschenbücher wohl nie vertont werden. Um die Identität des Rippers wird zwar in beiden Versionen ein großes Geheimnis gemacht, doch auch wenn die Schauspieler ihre Stimmen verstellen, so wird dem aufmerksamen Hörer schnell klar wer hinter den Bluttaten steckt. Absolut hörenswert ist in dieser Folge Johns knallhartes Vorgehen im Rotlichtmilieu und das Geflachse mit Will Mallmann. Frank Glaubrecht (John Sinclair) und Lutz Riedel (Mallmann) sind in Topform und liefern sich gewitzte und schlagfertige Dialoge. Genial sind auch Kaspar Eichel als Sensationsreporter und Jörg Hengstler, der den Geist des Rippers darstellt. Franziska Pigulla wächst in dieser Folge, als Privatdetektivin Jane Collins, über sich selbst hinaus, ebenso wie Ilona Otto (Claudia Ferris). Das Finale ist stimmig und erzeugt tatsächlich etwas Gänsehaut, nicht zuletzt wegen der Auswirkungen auf Johns spätere Fälle. Musik und Effekte sind harmonisch auf die Handlung abgestimmt und von guter Qualität, auch wenn wenig neues geboten wird. Eine etwas ruhigere Folge, in der vor dem großen Jubiläum noch einmal tief Luft geholt wird.
Fazit: Top-Sprecher in einer mäßigen Story. Man merkt dem Hörspiel an, dass sich bereits mehr auf die Jubiläumsfolge "Zombies in Manhattan" konzentriert wird. Das Hörspiel wurde erstklassig inszeniert, doch der Geschichte fehlt letztendlich das gewisse Etwas, das dem Hörer in Erinnerung bleibt.


3 von 5 möglichen Kreuzen:
3 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Das Titelbild von Vicente Ballestar wurde kunstvoll und detailliert gezeichnet, auch wenn die altbackenen Darstellungen von John Sinclair und Jane Collins, so gar nicht zu den flotten Hörspielen des neuen Jahrtausends passen wollen.


Coverbewertung:
2 Kreuze

Rezension von Chriss:


Kurzbeschreibung:
John Sinclair und Will Mallman, der eigentlich nur Urlaub machen wollte, sind auf der Spur eines Mannes, der anscheinend Jack the Ripper imitiert. Er tötet Prostituierte und lässt nur die Haare der Mädchen am Tatort zurück. Auch Jane ist auf der Spur des Rippers. Allerdings gelingt es ihr nicht, Claudia Ferris, eine Zeugin, die dem Ripper einmal entkommen ist, zu retten.
Als Ripper kann ein Reporter entlarvt werden, der in seiner Wohnung ein Bild vom Original-Ripper hängen hat. Mit diesem kommuniziert er. Als er von John gestellt wird, bringt er sich um. Der Fall scheint gelöst, doch als die Särge mit dem toten Reporter sowie seiner Opfer aus dem Haus getragen werden, hört John die Stimme von Jack the Ripper, der ihm prophezeit, dass er nicht tot ist und wiederkommen werde...


Meinung:
Eigentlich eines der weniger spektakulären Hörspiele der Reihe, wenn man aber weiß, was die weiteren Folgen bringen werden, eine wichtige Folge. Die Folge lebt von den genialen Sprechern wie Ilona Otto als Claudia oder Franziska Pigulla, die wieder mal eine perfekte Sprecherperformance liefert. Jörg Hengstler als Originalripper macht ebenfalls eine gute Figur und durch den Effekt auf seiner Stimme bekommt man den Eindruck, dass die Stimme wirklich aus unendlichen Fernen durch die Zeiten kommt. Am Ende im Verlies sowie bei der Drohung des Rippers bekommt man wirklich eine Gänsehaut.
Auch wenn ein Hörspiel der Edition 2000 weniger spektakulär ist, ist es immer noch ein Hammerhörspiel. WordArt kann nichts schlechtes machen. Ich bin ein Fan von denen.


4 von 5 möglichen Kreuzen:

4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben


Coverbewertung:
Da ich blind bin, kann ich hier leider keine Bewertung abgeben

John Sinclair Frank Glaubrecht
Erzähler Wolfgang Pampel
Jane Collins Franziska Pigulla
Sir James Powell Karlheinz Tafel
Suko Martin May
Will Mallmann Lutz Riedel
Bill Conolly Detlef Bierstedt
Quan Markus Pfeiffer
Claudia Ferris Ilona Otto
Betty Welsh Manja Döring
Big Mama Regina Lemnitz
Ernie Shane Kaspar Eichel
Jack Jörg Hengstler
Ossy Bernd Vollbrecht
Spaziergänger Dennis Schmidt-Foß
Officer Sebastian Rüger
Ansage Fred Bogner
Freier
- Björn Schalla
- David Turba
in weiteren Rollen



- Jörg Döring
- Michael Pan
- Hans Werner Bussinger
- Viktor Neumann
- Alex Stelkens


CD: ISBN 978-3-7857-3791-0
Erscheinungsdatum: 14. April 2009
Länge (14 Tracks): 46.28 Min