John Sinclair Edition 2000 - Nr. 36: Der Todesnebel
Eine Nebelwolke schwebt über das Meer auf ein kleines Dorf zu. Vor 150
Jahren hatten die Vorfahren der Dorfbewohner ein gestrandetes Schiff aufgebracht,
die Mannschaft musste jämmerlich ertrinken. Ist der Nebel erschienen,
um Rache für das furchtbare Verbrechen aus der Vergangenheit zu nehmen?
John und seinen Freunden bleibt nicht viel Zeit, um das heraus zu finden
...
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Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
John wird von seinem Freund Bill Conolly zu einem Einsatz gerufen,
bei dem ein 14jähriger Junge zuerst seinen Stiefvater erschossen hat
und dann seine Mutter bedroht hat. Allerdings wirkt das Äußere
des Kindes eher wie das einer Mumie. Der Junge ist von einem Dämon besessen
und John schafft es nur im allerletzten Augenblick das Monster zu vernichten.
Der Geisterjäger findet heraus, dass der Junge vor kurzem in dem Fischerdorf
Grynexxa zu Besuch war und dort in einen geheimnisvollen Nebel fuhr. Zusammen
mit Bill und Suko macht sich der Sohn des Lichts auf den Weg den Nebel des
Grauens zu stoppen ...
Meinung:
Mit dieser Folge hat sich WortArt selbst übertroffen. Endlich
wurde auch die Spielzeit verlängert und beträgt knapp 58 Minuten,
wobei keine Zeit an Bonustracks verloren geht. Die Story selber hält
sich ziemlich genau an die Vorlage und wurde nur das eine oder andere Mal
um eine kleine Nebenfigur bereichert. Außerdem erfährt der
Hörer, wie der Junge zum Dämon wird, was eine der stärksten
und eindringlichsten Szenen des ganzen Hörspiels ist. Die CD hat zudem
etwas, was bei vielen Folgen zu kurz gekommen ist, nämlich echte
Gruselatmosphäre. Der unheimliche Nebel wirkt wirklich bedrohlich und
so manches Mal wird man unweigerlich an John Carpenter's "The Fog" erinnert,
dessen Film gegen dieses Hörspiel fast verblasst. Dass dieses Hörspiel
darüber hinaus ein Remake ist, da Tonstudio Braun den Roman bereits
vertonte, ist nicht weiter tragisch, denn die neue Version sprengt alle Grenzen
und macht die CD zu einem wahren Hörgenuss, wohingegen die mangelhafte
TSB-Version deutlich abfällt. Imposant liest sich auch die Sprecherliste,
die wirklich enorm ist und vom Urgestein der Hauptrollen bis zu exzellenten
Nebenrollen reicht, die unter anderem von David Nathan, Klaus Sonnenschein
oder Ernst August Schepmann bestritten werden. Als kleines Bonbon haben im
Epilog dann sogar Dr. Tod und Lupina noch einen kleinen Auftritt.
Besonderheiten:
Erstes Auftauchen des Todesnebels.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein echter Klassiker und perfekt zum Geschehen passend. Was will man mehr?
Coverbewertung:
Rezension von
Stefan (Lobo)
Albertsen:
Kurzbeschreibung:
Dicht vor dem walisischen Küstenort Grynexxa hat sich eine dichte Nebelbank
gebildet, die sich dort seit Tagen, scheinbar unbeweglich, hält. Der
junge Phil, der nach Grynexxa gekommen ist, um ein paar Tage bei Onkel und
Tante zu verbringen, rudert mit einem Boot aufs Meer und in den Nebel hinein.
Seine verängstigten Verwandten sind darüber sehr erbost, aber sie
denken sich nichts weiter und schicken den Jungen wieder zurück nach
London, wo er mit seinen Eltern lebt.
Wenige Stunden nach seiner Ankunft rastet Phil, wie es scheint, vollkommen
aus, ergreift ein Gewehr und erschießt den Vater. Die Mutter hält
er als Geisel zurück und droht jeden, der sich der Wohnung nähert,
ebenfalls zu töten. John Sinclair wird von Bill Conolly an den Ort des
Geschehens gerufen, weil der Reporter, er zufällig dort zu tun hatte,
mitbekommen hat, dass mit dem Jungen etwas geschehen ist, dass sehr wohl
in die Zuständigkeit des Geisterjägers fällt. John ist schockiert,
als er erkennen muss, dass Phils Gesicht verändert wurde und nun mumifiziert
aussieht. Es gelingt John Phil auszuschalten. Der Junge stirbt, als ihn eine
geweihte Silberkugel des Oberinspektors im Bein trifft. Somit sind die letzten
Bedenken aus dem Weg geräumt.
Dies ist ein Fall für den Geisterjäger, den die Spuren nun nach
Grynexxa führen. John, Suko und Bill erreichen den kleinen Ort bereits
am nächsten Tag, kurze Zeit nachdem Phils Onkel Billy Hook und dessen
Freund Gard Layton von einem Abstecher aus dem Nebel zurückgekehrt sind.
Nachdem, was mit Phil geschehen ist, sind John und seine Freunde bezüglich
der Fischer sehr besorgt und schon bald stellt sich heraus, dass auch sie
auf dämonische Weise verändert wurden und danach gieren Leben
auszulöschen. John und seine Freunde können zunächst das
Schlimmste verhindern, doch es gibt Verletzte und dann passiert etwas
Fürchterliches. Der Nebel erreicht Grynexxa und beginnt sich durch dessen
Straßen vorwärts zu bewegen. Was können der Geisterjäger
und seine Freunde jetzt noch für die Menschen tun?
Meinung:
Wer meine Rezension zur Romanvorlage dieses Hörspiels gelesen hat,
weiß ja, dass ich sie in den höchsten Tönen gelobt habe.
Und das mit Recht, wie ich immer noch der Ansicht bin. Der Roman war einfach
Klasse und gehört nach wie vor zu den absoluten Highlights der John
Sinclair-Serie. Das Hörspiel nun seinerseits überzeugt von der
ersten bis zur letzten Minute. Alle Sprecher sind - wieder einmal - in
Höchstform und hauchen ihren Figuren (von denen viele Nebenfiguren mit
nicht übermäßig großen Auftritten sind) Leben ein.
Doch eben nicht nur einfach Leben, sondern auch die dazugehörigen Emotionen.
Hervorheben möchte ich hier Dietmar Wunder, dessen Einsätze in
den JS-Hörspielen mir von mal zu mal mehr gefallen. Er spricht Billy
Hook mit der vollen Bandbreite an Emotionen, die von dieser Figur ausgehen.
Angefangen von seinem besorgten Zorn Phil gegenüber, als er den Jungen
nach seinem Abstecher in den Nebel wieder findet, über die stille
Verzweiflung, gepaart mit Hilflosigkeit, als er selber in den Nebel aufbricht,
um zur Ergründen, ob dieser etwas mit Phils Tod zu tun hat bis hin zu
der Umwandlung in einen Dämon, der nur noch töten will und brutal
auf seine Frau losgeht. Wirklich ein Könner!
Zusätzlich gestalten die Macher dieses Hörspiel teilweise als
unüberhörbare Reminiszenz an John Carpenters "The Fog" (den Jason
Dark ja auch häufig gelobt hat, und von dem er mal erwähnte, dass
er als eine Art lockerer "Vorlage" für den Roman diente"). Allein die
Musik, als der Nebel Grynexxa "flutet" und die Menschen sich in der Kirche
verbergen weist deutliche Ähnlichkeiten zum Soundtrack von Carpenters
Film auf und kommt dabei richtig gut. Alles in allem also ein stimmiges,
atmosphärisch ungeheuer dichtes Hörspiel, dass es verstanden hat,
einem waschechten Horrorfan wie mir, die eine oder andere Gänsehaut
über den Rücken zu schaudern.
Besonderheiten:
Der erste Auftritt des Todesnebels in der Edition 2000 Hörspielserie.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Kommentare zum Cover:
Ein fast unübertroffenes Cover aus der Hand von Vicente Ballestar. Damals
war der Großmeister der JS-Titelbilder auf dem Höhepunkt seines
Schaffens. John Sinclair samt Kreuz wird hier so gut, wie auf keinem anderen
Cover nachfolgend, dargestellt. Zwar passt der gepfählte Vampir nicht
wirklich ins Geschehen, doch auch hier, wie bei der Coverbewertung zum
gleichnamigen Roman vergebe ich gerne 5 Kreuze.
Coverbewertung:
John Sinclair |
Frank Glaubrecht |
Erzähler |
Joachim Kerzel |
Bill Conolly |
Detlef Bierstedt |
Suko |
Martin May |
Solo Morasso |
Tilo Schmitz |
Lupina |
Claudia Urbschat-Mingues |
Captain Gérard |
Thomas Fritsch |
Billy Hook |
Dietmar Wunder |
Harriet Hook |
Marion von Stengel |
Edith |
Petra Barthel |
Michael |
Charles Rettinghaus |
Phil |
Josef Retling |
Phil (als Dämon) |
Tobias Meister |
Hank Sullivan |
Jochen Schröder |
Gard Layton |
Matthias Haase |
Zybback |
Ernst August Schepmann |
Pfarrer Dempsey |
Klaus Sonnenschein |
Hicks |
Hans Juergen Dittberner |
Paul Lester |
Michael Pan |
Bobby |
Arne Elsholtz |
Claire |
Susanna Bonaséwicz |
Marie |
Dorette Hugo |
Cate |
Marianne Rogée |
Angela |
Marie Bierstedt |
Charles |
David Nathan |
Smith |
Björn Schalla |
Ansage |
Fred Bogner |
in weiteren Rollen
|
- Thomas Friebe
- Philipp Schepmann
- Reiner Schöne
- Hennes Bender
- Arne Denneler |
CD: ISBN 3-7857-3115-9
Erscheinungsdatum: 02. Juni 2006
Länge (18 Tracks): 56.54 Min
Ein Zusatzhinweis zu dem Cover kommt von Michael Schick:
Dieses Cover-Motiv wurde übrigens auch auf dem Comic-Magazin "Gespenster
Geschichten-Spezial" Nr. 200 verwendet, obwohl der Inhalt des Comics nichts
mit dem Hörspiel zu tun hatte: