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Walter Krasser nahm einen Schluck aus der großen Weinbrand-Flasche,
verschraubte sie, steckte sie wieder in die Seitentasche seines viel zu weiten,
abgetragenen Mantels und sah in den Himmel. Seit ein paar Stunden schneite
es in dicken, schweren Flocken und die Temperatur lag knapp unter dem
Gefrierpunkt. Der schneidende Wind verbiss sich in Krassers zerfurchter
Gesichtshaut und gab ihm das Gefühl, dass es deutlich kälter
wäre. Krassers Atem kondensierte vor seinem Mund und dass er nicht sofort
gefror, verdankte er wahrscheinlich nur der Tatsache, dass ein gehöriger
Anteil Alkohol darin enthalten war. Wo war nur diese verdammte Hütte,
von der Geezer ihm erzählt hatte? Raus aus Ehernau Richtung
Fußballplatz, hatte Geezer gesagt - oder Giselher, wie sein schon
lange verschwundener Ausweis ihn in seinem noch länger verschwundenen
Leben genannt hatte. Nachm Sportplatz gehts links in den Wald.
Dem Weg folgste eine Viertelstunde oder so und schon biste bei dieser ollen
Hütte der Forstverwaltung. Steht seit nem halben Jahr leer, die Bude.
Und es sind sogar nochn paar Decken drin. Da kannste herrlich deinen Rausch
ausschlafen, Wally! Ich penn heut Nacht bei nem Kumpel, also kannst von mir
aus heute du mal da hin. Das war ein Angebot, das Krasser natürlich
nicht ausschlagen konnte. Bevor er wieder stundenlang ein halbwegs warmes
Plätzchen in Ehernau suchte, von dem er dann doch nur wieder vertrieben
wurde, wickelte er sich lieber in die Decken in der Waldhütte.