Grusel-Schocker Nr. 52: Die Burg des schwarzen Grafen

Grusel-Schocker Nr. 52: Die Burg des schwarzen Grafen


Der hagere, gebeugte Mann in der grauen Kutte eines Mönches näherte sich langsam dem Scheiterhaufen. In seinen Händen hielt er ein einfaches großes Holzkreuz. Er ging so schwerfällig, als schleppe er sich nur mit Mühe vorwärts. An dem aufgeschichteten Holzstoß blieb er stehen, und seine alten Augen, grau und glanzlos, blickten den Mann auf dem Scheiterhaufen an. Der Verurteilte stand aufrecht. Es waren nicht die um seinen Leib und den Pfahl gebundenen Stricke, die ihn auf den Beinen hielten, sondern sein Stolz und seine Lebenskraft, die die tagelange Folter nicht völlig hatte brechen können. Die Spuren dieser Folter waren ihm deutlich anzusehen. Seine Kleidung war zerrissen und blutbesudelt. Sein kräftiger Körper war von zahlreichen Wunden übersät. Wunden, die von den Folterinstrumenten der Henkersknechte stammten.


von Mortimer Grave, erschienen am 10.10.2000, Titelbild: Sanjulian