Gespenster-Krimi Nr. 581: Die Hölle stirbt

Gespenster-Krimi Nr. 581: Die Hölle stirbt


Es war so still in der Kirche wie in einem großen, kühlen Grab. Durch die kunstvoll bemalten Bleiglasfenster fiel Licht in allen Farben des Regenbogens herein und zeichnete verwirrende Muster auf den Mosaikfußboden, und der Schatten des großen, aus einem einzigen Block gemeißelten Altars streckte sich wie eine große fingerlose Hand die Stufen herab nach der einsam knienden Gestalt. Obwohl die Nacht Frost gebracht hatte und der Tag noch keine Stunde alt war, war es nicht kalt hier drinnen; die gewaltigen Mauern der Kathedrale, die dem Ansturm von Jahrhunderten getrotzt hatten, wiesen auch die Kälte ab und schufen eine Enklave der Wärme und Geborgenheit im Herzen der Millionenstadt London.


von Henry Wolf, erschienen am 30.10.1984