Gespenster-Krimi Nr. 530: Das Stonehenge-Monster
Die Nacht war ungewöhnlich kühl für die Jahreszeit. Ein bleicher
Vollmond stand am Himmel, und der durchbrochene Steinkrels warf einen schwarzen,
sonderbar verzerrten Schatten auf den Boden. Irgendwo im nahen Wald schrie
ein Käuzchen; laut, krächzend und unangenehm. Das Geräusch
brach sich zwischen den steinernen Obelisken und hallte als schauerlich
verzerrtes Hohngelächter wider. Ein eisiger, böiger Wind fuhr von
Westen her über die Ebene, bewegte rauschend die Baumkronen und strich
mit hellem Wimmern um die Kanten und Vorsprünge der zyklopischen
Steinquadern, preßte das Gras wie eine unsichtbare, mächtige Hand
nieder und blß wie mit tausend kleinen spitzen Zähnen in Bettys
Gesicht.
von Henry Wolf, erschienen am 08.11.1983
Rezension von
Florian
Hilleberg:
Kurzbeschreibung:
Eigentlich will der Reporter Jeff Target nur den Mord an seiner Schwester
Betty rächen. Zu diesem Zweck engagiert er den Detektiv Raven, der ihm
von den Devlins empfohlen wurde. Doch bald schon stellt sich heraus, dass
der Mann, welcher zuletzt mit Betty zusammen war und der der jungen Frau
viel Geld bezahlt hat, damit sie ihm als nächtliche Führerin zu
Stonehenge dient, ein Dämon ist. Genauer gesagt ein ehemaliger Sklave
der Thul Saduun, die ihn mit der Macht ausgestattet haben seine Gestalt zu
verändern, und der nun die Zeit für gekommen sieht seine Meister
zu befreien. Die mächtige Dämonenrasse wurde von der ersten Menschheit
in ein magisches Gefängnis gebannt, das direkt unter den Steinkreisen
der englischen Kultstätte liegt. Der Reporter Jeff ist der einzige lebende
Mensch, in dem das Erbe der ersten Menschheit bereits wieder so stark verankert
ist, dass der Dämon Barlaam eine Beschwörung wagen kann. Raven
und Jeff wollen das verhindern, doch der Dämon ist zu mächtig.
Unter dem Bann der Thul Saduun spricht Jeff Target die verhängnisvollen
Worte, welche das Siegel, das bereits durch die Lebensenergie von fünf
Menschenopfern geschwächt ist, brechen sollen...
Meinung:
Der Roman setzt in punkto Spannung und Action den Erfolgslauf des letzten
Romans fort. Mit Jeff Target ist ein neuer interessanter Charakter in der
Serie aufgetaucht, der zunächst auch nicht sonderlich gut mit Raven
auskommt. Für meinen Geschmack wird Raven ein bisschen zu stark in den
Hintergrund gedrängt, aber das tut dem guten Eindruck des Romans keinen
Abbruch. Die Thul Saadun werden scheußlich und bösartig wie immer
dargestellt und endlich wird die Bedrohung durch die Dämonenrasse konkret.
Die Sache mit den Magiern von Maronar war zwar ganz nett, aber ihre teuflischen
Gegner sind einfach interessanter. Etwas zu zufällig ist der Umstand,
dass ausgerechnet die Schwester desjenigen, der als einziger in der Lage
ist das Siegel zu brechen, als Führerin bei Stonehenge arbeitet, und
dass eben dieser Bruder sofort angeflogen kommt, um den Mord an seiner Schwester
zu rächen. Aber gut, dass fällt nicht wirklich schwer ins Gewicht
und kann ganz einfach mit Schicksal erklärt werden.
Besonderheiten:
Erster Auftritt von Jeff Target
Sieben Thul Saduun erlangen die Freiheit
Dieser Roman erschien als Nachdruck mit der
Nr. 170 in der Reihe
Dämonen-Land.
5 von 5 möglichen Kreuzen:
Zusatzhinweise zu dem Roman kommen von Michael Schick:
Dieser Roman wurde später auch noch als Dämonen-Land Roman Nr.
170 herausgegeben:
Und schließlich auch noch als Raven Nr. 10: