Gespenster-Krimi Nr. 421: Wenn Satan alle Ketten sprengt

Gespenster-Krimi Nr. 421: Wenn Satan alle Ketten sprengt


Mrs. Mabel Rubbleforth glaubte zunächst an einen makabren Scherz. Schließlich mußte ein Schloßbesitzer seinen Gästen schon etwas bieten, denen er ein echtes walisisches Spukschloß mit Original-Hausgeist anpries. Und ein Kopf, der aus der Wand ragte, war mal was Neues. Ein wohliger Schauer überlief Mrs. Mabel Rubbleforth. Sie schob ihren Wohlstandsbauch vor sich her und verließ die Gruppe der anderen Touristen, die mit pausenlos zuckenden Blitzlichtern Ihre Fotografierkünste unter Beweis stellten. Der Kopf an der Wand interessierte sie. Lebensecht sah er aus mit seinen weit aufgerissenen Augen, nur wollte der Gesichtsausdruck nicht so ganz zum Bild passen. Trotz der geweiteten Augen sah der Kopf eines unbekannten Mannes aus, als habe er einen Blick ins Paradies werfen dürfen. Man konnte ihn als Halbrelief betrachten. Hals und Hinterkopf waren in der Wand verschwunden, und nur das Gesicht ragte heraus. Ein begnadeter Künstler mußte hier am Werk gewesen sein. Mrs. Rubbleforth streckte die beringten Wurstfinger aus und berührte den Kopf. Da sprang das Grauen sie an. Ein Entsetzensschrei entrang sich ihrer Kehle. Der Kopf war echt!


von Mike Shadow, erschienen am 06.10.1981