Gespenster-Krimi Nr. 395: Sendboten der Hölle

Gespenster-Krimi Nr. 395: Sendboten der Hölle


Eine Minute vor Mitternacht rollte der planmäßige Vorortzug aus Watford in der Euston Station ein. Mark Pershing wartete an der Bahnsteigkante auf den Zug. Abend für Abend. Er kontrollierte stets die Achsen und Lichtmaschinen, bevor die Garnitur auf das Abstellgleis fuhr. Auch an diesem Abend kam der S 237, der Zug aus Watford, auf die Minute pünktlich. Die Lichter tauchten vor der letzten Weiche auf. Wie ein Wurm schlängelte sich die Garnitur auf das Gleis 7. Mark Pershings Kopf ruckte hoch. Der Zug war zu schnell, viel zu schnell sogar! Er hätte bereits bei der Einfahrt von einer automatischen Sicherung gebremst werden müssen. "He, wahnsinnig geworden?" schrie Pershing der dröhnenden Diesellok entgegen und lief armeschwenkend auf den Zug zu. Fauchend donnerte die Garnitur weiter. Der Eisenbahner zuckte zurück. Seine Augen weiteten sich. Der Führerstand war leer. Der Zugführer mußte ohnmächtig sein! "Warum spricht die automatische Totmannbremse nicht an?" dachte Mark Pershing noch, als es bereits passierte.


von Frederic Collins, erschienen am 07.04.1981