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Es war kurz vor Mitternacht. Ein großer gelber Vollmond stand hoch
über dem Bosporus und warf einen Kranz winziger Lichtbogen auf das schwarze
Wasser. Er tauchte die Silhouetten der Kuppeln und Minaretts von Sultan Ahmet
und der Agia Sophia aus dem Dunkel. Weit drüben glitzerten die Lichter
von Galata und Beyouglu. Die Hotelterrasse des Istanbul Hilton schimmerte
als flimmernder weißer Streifen hoch über dem Hafen. Die Strahlen
einiger Autoscheinwerfer krochen über die Bosporusbrücke. Unter
ihr zog ein einsamer Frachter seine Bahn in Richtung Schwarzes Meer. Am
asiatischen Ufer vor Usküdar war es dagegen vollkommen dunkel. Die
Fähre hatte vor einer Stunde Ihren Betrieb eingestellt, und dis anatolischen
Stadtteile von Istanbul kannten kein Nachtleben. Ein kleines Boot glitt lautlos
über das tiefschwarze Wasser. Es wurde von zwei Elektromotoren getrieben
und trug keinerlei Positionslampen. Am Steuer saß ein dunkelhaariger
Mensch mit dichtem Vollbart und spähte schweigend in die Nacht.