Gespenster-Krimi Nr. 129: Das Phantom von Soho

Gespenster-Krimi Nr. 129: Das Phantom von Soho


Sie hatten ihn gestellt! Vier starke Scheinwerfer warfen ihre Lichtspeer in die Dunkelheit und vereinigten sich dicht vor der rissigen Backsteinmauer zu einem grellweißen Kegel. Im Zentrum des Kegels stand das Opfer. Monty Parker, Massenmörder und Psychopath! Doch unter seinem richtigen Namen kannte ihn kaum jemand. Nur sein Spitzname ging flüsternd von Mund zu Mund. Das Phantom von Soho!


von Jason Dark, erschienen am 02.03.1976, Titelbild: Harry Bennet

Rezension von Bloemsemann:


Kurzbeschreibung:
In seiner Anfangszeit als Beamter beim Scotland Yard stellt John Sinclair den Massenmörder und Psychopathen Monty Parker alias "das Phantom von Soho". Dieser wird vor Gericht verurteilt und für den Rest seines Lebens in eine Anstalt gesperrt. Noch vor dem Gericht schwört Parker Rache; er wird den Richter, den Staatsanwalt, die Schöffen und schließlich John Sinclair töten. 5 Jahre später, Sinclair ist mittlerweile Oberinspektor, wird der Richter ermordet - die Handschrift des Verbrechens deutet auf Monty Parker hin, doch dieser ist immer noch hinter Schloß und Riegel. Noch bevor Sinclair tiefer in den Fall einsteigen kann, wird er von dem Phantom unschädlich gemacht ... ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt, denn John muß vor Mitternacht wieder einsatzfähig sein, bevor Monty seine grausame Rache beenden kann, der jetzt auch noch Bill Conolly zum Opfer fallen soll ...


Meinung:
Die Idee, daß ein Astralkörper des Killers auf die Jagd geht, während der eigentliche Mann friedlich in seiner Zelle weilt, ist eine wirklich nette Idee. Das hätte man ruhig als Überraschungsmoment bis zum Schluß aufheben können - aber leider wird schon sehr schnell ausgepackt, was mit Monty Parker los ist. Jetzt geht es vielmehr darum, daß der gute John wieder zu sich kommt, um rechtzeitig seinen Freund Bill aus der Klemme zu holen. Das Ende ist leider relativ schlampig gestrickt, es ist zwar nicht das Standard-Gehabe mit Kreuz oder Silberkugel, aber so ganz überzeugend ist die Maßnahme mit dem Bannkreis und einer Beschwörungsformel auch nicht. Insgesamt ein durchschnittlicher Gruselthriller, der hier und da seine kleinen spannenden Highlights hat ... schade, man hätte da echt mehr reißen können.


Besonderheiten:
In der Vorgeschichte lernen sich Bill Conolly und John Sinclair bei der Verhaftung des Monty Parker das allererstemal kennen.


2 von 5 möglichen Kreuzen:
2 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Und wieder mal scheiden sich hier die Geister und Titelbilder. Das Original mal wieder ein tiefer Griff ins Klo. Schlecht zusammengepinselt und kein Bezug zur Story, dafür hat das JS-Remake einigen Zündstoff - der Kerl sieht schon richtig widerlich fies aus. Zusammen:


Coverbewertung:
2 Kreuze
Rezension von Easy:


Kurzbeschreibung:
Der Massenmörder Monty Parker, der von John Sinclair einst gefangen wurde, bringt durch einen Astralleib nacheinander alle um, die an seiner Inhaftierung beteiligt waren. John wird von ihm kurzzeitig ausgeschaltet, doch dann kommt es zum Showdown, bei dem es John mit Hilfe der magischen Kreide gelingt, Monty Parkers Astralleib zu zerstören. Dabei stirbt gleichzeitig Monty Parker in seiner Zelle.


Meinung:
Auch wenn die Handlung mehr als geklaut ist (Ähnlichkeiten mit Edgar Wallaces "Die schwarze Hand" sind unbestreitbar), Jason Dark gelingt es hierbei endlich mal wieder, eine richtige Gänsehaut zu erzeugen. Das verrückte Kichern von Monty Parker, obwohl er nirgendwo zu sehen ist, dann eine Hand, die einen Dolch hält, hier eine Leiche im Wagen, dort ein Messer, das noch im Schreibtisch zittert - Jason Dark gibt uns diesmal wirklich die volle Dröhnung. Einzig zum Ende hin wird der Roman noch einmal etwas holprig, als sich dann auch noch der Psychatriewärter einmischt. Unbedingt erst "Die schwarze Hand" sehen, dann den Roman lesen, das Licht ausknipsen und zitternd einschlafen.


Besonderheiten:
Angeblich erstes Zusammentreffen von John und Bill wird beschrieben (beißt sich jedoch mit "Mein erster Fall")


4 von 5 möglichen Kreuzen:
4 Kreuze


Kommentare zum Cover:

Keine Ahnung, wen die rote Gestalt beim Original-Titelbild darstellen soll, ich bevorzuge lieber das Remake, da sieht das Phantom wenigstens richtig abtoßend aus und weckt sofort die Antipathie des Lesers.


Coverbewertung:
0 Kreuze

Rezension von Tom:


Kurzbeschreibung:
Vor 5 Jahren:
Der noch junge Scotland Yard Beamte John Sinclair löst einen seiner ersten großen Fälle und fasst den Massenmörder Monty Parker, der auch als Das Phantom von Soho mehr als 2 Jahre Angst und Schrecken in London verbreitete. Bei der Gerichtsverhandlung wird Monty Parker zu lebenslanger Verwahrung in einer psychiatrischen Klinik verurteil. Noch vor Gericht schwört Monty Parker, das er sich eines Tages an denjenigen fünf Menschen rächen wird, die ihn gefasst und verurteilt haben: Richter Hugh Crayton, Staatsanwalt William Mansing, die beiden Schöffen Paula Adderly und Ronald Warren und zu guter letzt an John Sinclair.
Gegenwart:
Fünf Jahre sind nun vergangen und Monty Parker geriet in Vergessenheit. Niemand erinnert sich mehr an seinen Racheschwur. Parker sitzt seit damals sicher in einer Zelle im McCarthy-Sanatorium und wird ständig überwacht. Umso schockierender ist es für John Sinclair, als er erfährt, das Richter Hugh Crayton ermordet wurde. John erinnert sich gleich an Monty Parker und besucht ihn im Sanatorium. Dort erfährt er, das Parker sich mit dem Teufel verschworen hat und nun seine Rache ausüben wird. John versucht die restlichen drei Betroffenen zu erreichen, trifft aber nur auf William Mansing, der das ganze anfangs eher lockerer sieht. Paula Adderly ist verreist und Ronald Warren kann John nicht erreichen. Als William Mansing jedoch plötzlich eine Konfrontation mit Parker hat, der ihm droht um Mitternacht zu töten, versucht er wieder John zu erreichen. Dieser wurde jedoch mittlerweile von Monty Parker mit einem Gift ausgeschaltet und liegt im Krankenhaus. Bill Conolly fährt zu Mansing um ihm Schutz zu geben. Vor dem Haus wird ein Polizist von Parker getötet, der, wie sich herausstellt einen Astralkörper bilden kann. Mittlerweile erfährt auch der Schöffe Ronald Warren vom Tod des Richters und will Mansing aufsuchen. Parker ist jedoch schneller und tötet ihn direkt vor Mansings Haustüre. Derweilen konnte John Sinclair von dem Gift geheilt werde und fährt ins Sanatorium, wo er Parkers Körper in dessen Zelle auffindet. John vermutet, das sein Astralleib den Körper verlassen hat und sich auf Rachetour befindet. Er bannt den Körper mit einem Kreuz, so das Parker nicht mehr in seinen Körper zurück kann und ihn so schwächt. Während er und Sir Powell zu Mansings Haus fahren, soll der Direktor des Gefängnisses darauf achten, das das Kreuz auf Parkers Körper bleibt. Dieser hat jedoch andere Pläne und verbündet sich mit Parker. Im Hause Mansing kommt es nun zur endgültigen Konfrontation mit dem Phantom von Soho ...


Meinung:
Für mich ist dieser Roman einer der spannendsten und besten John Sinclair Romane aus der Gespenster-Krimi-Zeit. Ein irrer Massenmörder auf Rachetour, dazu die ständige Angst der Opfer, das der Killer jederzeit als Geist bei ihnen auftauchen könnte und eine wirklich gelungene beklemmende Stimmung runden diesen Roman wirklich gut ab. Das John Sinclair zeitweise recht hilflos ist und sogar für tot gehalten wird, macht die ganze Situation umso verzweifelter für die Opfer. Positiv ist auch noch Sir Powell, der hier mitten im Geschehen ist und direkt am Tatort dabei ist, was ja sehr selten passiert. Negativ fand ich hingegen, das gegen Ende auch noch der Direktor des Sanatoriums Parker hilft. Das hätte nicht extra noch sein müssen. Das ganze hätte auch wunderbar ohne seine Hilfe funktioniert. Alles in allem aber ein durchwegs gelungener Roman aus der guten alten Gespenster-Krimi-Zeit. 5 Kreuze von mir.


5 von 5 möglichen Kreuzen:
5 Kreuze


Kommentare zum Cover:
Das Cover hat zwar ein recht ansprechendes Motiv, hat aber mit dem Roman leider gar nichts zu tun. Deshalb gibt es nur 3 Kreuze von mir.


Coverbewertung:
3 Kreuze

Dieser Roman erschien in der zweiten Auflage als Nr. 29 mit einem anderen Titelbild:

John Sinclair (2. Auflage) Nr. 29


Weitere Zusatzhinweise zu dem Cover kommen von Michael Schick:
Der Unheimliche vom Titelbild des John Sinclair-Zweitauflage Romans ist eigentlich Professor Henry Jarrod (dargestellt von Vincent Price) aus dem US-amerikanischen Horrorfilm "HOUSE OF WAX" aus dem Jahr 1953:

Vincent Price in "House of Wax"


Außerdem war exakt das selbe Titelbild wie auf dem Cover des Zweitauflage Romans auch schon auf dem 1993 bei Semic AS in Norwegen erschienenen Comic-Magazin "NYE SJOKK" Nr. 1 verwendet worden:

"NYE SJOKK" Nr. 1